Gute Nase

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„Ich habe schon gehört, dass du tüchtig Informationen sammelst", erklärt mir Zawei, während er nach einem Krug auf dem Waschtisch greift

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„Ich habe schon gehört, dass du tüchtig Informationen sammelst", erklärt mir Zawei, während er nach einem Krug auf dem Waschtisch greift. „Und wie es aussieht, bist du gut darin. Sarode hat mich bereits informiert, dass die meisten Fälle, in denen junge Personen zusammenbrachen, wohl auf fehlerhaft gebrautes Rudlizi zurückzuführen sind und dass sie das ohne dich nicht erkannt hätte." Er gießt Milch in einen Napf, den er aus einer Schublade geholt hat.

„Aber sie ist doch die Ärztin", wende ich ein. Zawei nickt und stellt gleichzeitig den Napf vor Margoli ab. „Und du bist derjenige, der den Schmiedelehrling genau im Blick hatte, als er zusammengeklappt ist. Hättest du ihn nicht aufgefangen, hätte er sich am Amboss den Kopf aufgeschlagen und Sarode hätte einen Unfall vermutet. Ohne deine Beobachtung, dass der Junge vorher schon sichtlich krank war, hätte sie ihn falsch behandelt und er wäre jetzt wohl schon tot. Ihre Worte, nicht meine. Und wie du sagst, sie ist die Ärztin und muss es wissen."

Na gut, dagegen kann ich wohl auch nichts sagen. Stattdessen meldet sich jemand mit verschlafenem "mmmaaa". Aus einer Decke in der Zimmerecke schält sich ein winziges, getigertes Kätzchen, schaut sich um und flitzt dann auf Margoli zu. Bevor diese reagieren kann, verbeißt sich die Minikatze bereits in Margolis Bauchfell und tritt mit winzigen Pfötchen gegen deren Bauch.

"Rrrrrr!" Margoli ist offensichtlich nicht damit einverstanden. Zawei durchwühlt hektisch die Schublade. "Ich hatte hier doch noch eins - das  kann doch nicht sein, dass ich alle Fläschchen zum Waschen gegeben habe?"

"Ziehst du sie auf?" Ich beobachte Margoli, die das hungrige Kätzchen energisch von sich schiebt.

"Ja, ich hab sie vor zwei Tagen neben der toten Mutter gefunden und irgendjemand muss sich doch drum kümmern. Verdammt - UDERO!"

Prompt erscheint der Sphinx. "Ja?"

"Mach ein Fläschchen ausfindig, Müam hat schon wieder ausgeschlafen."

"Nicht nötig, Problem schon gelöst." Ich weise auf die beiden Katzen. Margoli hat Müam am Nacken gepackt, vor den Napf gesetzt und drückt nun das  kleine Köpfchen in die Milch. Das Kätzchen zappelt, hebt den Kopf, leckt sich das winzige Mäulchen und scheint dann zu begreifen. Begierig senkt es den Kopf wieder in den Napf und schlabbert eifrig.

Zawei und Udero seufzten erleichtert auf und ich beginne  mit meiner Erzählung.

„Du hast ganz schön was zusammengetragen", stellt Zawei fest, nachdem ich ihm alle meine Erkenntnisse mitgeteilt habe. Die Papiere, auf denen er mitgeschrieben hat, natürlich wieder ohne die Hände dabei zu benutzen, werden jetzt von einem Aktenordner eingesammelt, der aus einem der Regale geflogen ist. Dschinn zu sein muss interessant sein, aber mir ist es doch lieber, mit den eigenen Händen zu arbeiten und Werkzeug und Material in meinen Fingern zu spüren.

Zawei grinst mich an. „Ich nehme an, du hast nun an mich auch einige Fragen."

„Natürlich, darum bin ich ja gekommen. Ihr habt Isovre eine Blutprobe übermittelt von einem Mädchen, das in der Mondscheinschenke zusammengebrochen ist. Wann ist das passiert?"

Wer vermisst schon eine Hexe? ✔️Où les histoires vivent. Découvrez maintenant