Kapitel 8.

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💚 𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 💛

Nun musste ich verdammte 2 Tage in diesem verfluchten Krankenhaus liegen, aber zum Glück war meine Verletzung nicht mehr als ein blauer Fleck - der sich glücklicherweise auf meinem Körper aufgelöst hatte und nicht platzte. Somit war ich noch glimpflich davongekommen. Trotzdem schuldete mir Jungkook definitiv eine Entschuldigung... Obwohl ich mich ebenfalls bei ihm entschuldigen müsste, was ich eindeutig nicht als erster tun werde!

Trotz der knappen 10 Jahre, in denen wir uns nicht gesehen hatten und im bösen Streit auseinandergegangen waren, konnte ich diesen Kerl nie aus meinen Gedanken verbannen. Man könnte Jungkook fast schon mit Glitzer vergleichen. Einmal berührt, und schon hatte man ihn überall und er ging einfach nicht mehr weg! Mich störte es jedoch nicht. Ich hatte Jungkook damals geliebt... Er war wie ein kleiner Bruder für mich. Fast schon mehr. Ich hatte mich einfach für ihn verantwortlich gefühlt, ihn so gut ich konnte abgelenkt, wenn er traurig auf unserem Hof ankam, weil seine Eltern sich wieder gestritten hatten. Ich sagte ihm immer: "Hyung kümmert sich schon darum"
Auch als wir langsam in die Pubertät kamen, war ich immer für ihn da, und auch er für mich. Immer hatte ich einen Platz in meinem Bett für ihn frei gehalten.

Jungkook und ich hatten früher alles zusammen gemacht. Wir spielten, wir weinten, wir trösteten uns, wir bauten scheiße, wir wurden schmutzig und gingen dann sogar zusammen baden, als wäre es das Normalste auf der Welt. Sogar gesund pflegte ich ihn, wenn er Krank war. Mein Immunsystem war schon immer recht stark im Gegensatz zu Kookies. Er wurde einmal ganz schlimm krank und weinte dabei sogar. Deshalb hatte ich mir ein cooles Spiel überlegt, welches wir immer gespielt hatten wenn er krank war. Ich war der Arzt und er mein Patient. Ich brachte ihn alles. Tee, Kekse, eine Wärmeflasche, gab ihm sogar Medikamente wenn meine Mutter mir welche für Kookie gab und kuschelte anschließend kräftig mit ihm.

Ich erinnerte mich noch ganz genau daran, wie mein 13 jähriges Ich langsam auf mein Bett krabbelte, während Kookie sich Hustend seine kleine Faust vor den Mund gehalten hatte. Langsam hatte ich mich unter die Decke gelegt und ihn von hinten fest umarmt.

"Taetae... Ich s-steck dich doch sicherlich an...", sprach Jungkook dabei und putzte sich eine Nase, wonach er sich zu mir gedreht hatte.

"Quatsch ned. Ich werd scho' ned krank.", antwortete ich ihm danach. Jungkook hatte sich anschließend wegen meines Dialektes kichernd an mich heran gekuschelt. Schon immer fand er es amüsant wie ich gesprochen hatte. Irgendwann fing er ebenfalls so an zu sprechen. Ganz mutig hatte ich ihm sogar einen Kuss auf seine viel zu warme Stirn gegeben und ihn geknuddelt bis er eingeschlafen war.

Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen bei all den Gedanken an Jungkook. An meinen Jungkook... Der kleine, liebe Junge mit den süßen Doe-Eyes, der sich immer tapfer durch jedes Abenteuer schlug. So wie ich ihn vor 2 Tagen erlebt hatte, kannte ich ihn nicht... Er war fast schon so verbittert wie seine Eltern, was mich unglaublich traurig stimmte.

Damals fand Jungkook meine Provokationen lustig, machte sich einen Spaß daraus und nun? - da wurde er plötzlich Aggressiv! Gewalt? Sowas kannte mein Jungkook damals nicht! Ich hatte keine Ahnung was nach unserer 'trennung' mit ihm passiert war und es tat mir wirklich im Herzen weh ihn so Kalt herzig zu sehen. Dies bestärkt meinen Hass ihm gegenüber nurnoch mehr. Trotzdem war ich eindeutig nicht der Typ dafür es ihm heimzuzahlen. Dafür hatte ich dann doch zu viel Anstand.

Aber wie sagte ich immer so schön? Deine Feinde bestrafst du am meisten, wenn du ruhig bleibst. Obwohl mir da ein paar andere Bestrafungsmethoden einfallen würden... Unter anderen Umständen hätte ich diesem Kerl mal so richtig an den Eiern gepackt, damit er nicht mehr glaubt, die Oberhand zu haben. Ich war zwar nicht so kräftig wie er, aber dafür wusste ich genug, um diesen Löwen zu zähmen. Jungkook mag von außen hart wirken und sich geben, aber ganz tief in sich drin war er ein kleiner, trauriger Junge der nie die Liebe von seinen Eltern bekam die ich ihm gab. Jungkook war alles für mich. Ja, sogar meine Zukunft stellte ich mir mit ihm vor. Ich hätte wirklich unsere Freundschaft zerstört um ihn noch mehr zu lieben... Ihm zu zeigen, dass er etwas ganz besonderes war. Nur hatte Jungkook's Mutter ihm den größten Bullshit aller Zeiten eingetrichtert. Er hatte ihr Glauben geschenkt und unsere Freundschaft ging durch einen riesen Streit in die Brüche.

Geheult hatte ich an diesem Tag wie ein Schlosshund, fühlte mich fast schon etwas armselig daran zu denken. Trotzdem könnte Jungkook mich erneut verletzen, nicht würde mehr weh tun als die Erinnerung an dem Tag, an welchem er unsere Freundschaft beendet hatte. Diesen kalten Blick würde ich nie wieder vergessen.

Nun ja, zumindest war ich nun wieder in meinem WG-Zimmer und starrte an die Decke, während ich mal wieder nur Jungkook im Kopf hatte. Egal wie sehr ich versuchte, ihn zu vergessen, es klappte einfach nicht - wie offensichtlich war. Jungkook war schon immer mein Hauptthema. Egal was ich tat, er war in meinem Kopf präsent. Über die Jahre hinweg hatte mich das extrem genervt, und ich versuchte sogar, ihn zu hassen. Doch nach seinem Aggressionsausbruch heute hatte ich bemerkt, dass ich ihm sogar das verzeihen würde. Vielleicht wollte ich ihn auch einfach nur hassen, um ihn zu vergessen...

"Jimin-ah... Wieso rufst du so spät no' an?", fragte ich, als mein Handy plötzlich zu klingeln begann.

"Tut mir leid, ich war bei meinen Eltern zuhause und bin jetzt erst bei mir. Ich wollte dir nur noch schnell sagen, dass wir an einem gemeinsamen Projekt arbeiten müssen, bei dem wir Kunst und Musik vereinen müssen. Es werden Teams gebildet aus je einem Musik und einem Kunststudenten. Das wird sicher ziemlich knifflig werden.", seufzte Jimin frustriert, und ich runzelte leicht die Stirn.

"Ein Projekt? Und wurden wir scho mit jemandem eingeteilt?"

"Hmm... Ja, bist du schon eingeteilt, nur weiß nicht mehr mit wem... Es waren drei Leute nicht da. Du und zwei Musikstudenten. Wahrscheinlich wirst du mit einem von den beiden zusammenarbeiten. Ich wurde noch nicht eingeteilt.", erklärte Jimin, und ich begann nervös an meiner trockenen Lippe zu knabbern.

Nachdem Jimin das gesagt hatte, überlegte ich kurz, mit wem ich wohl zusammenarbeiten würde. Musik und Kunst zu vereinen klang interessant, aber ich hoffte insgeheim, dass ich mich gut mit meinen Projektpartnern verstehen würde.

"Okay, danke für die Info. Ich bin gespannt, mit wem ich zusammenarbeiten werd..", antwortete ich schließlich und versuchte, meine Nervosität zu verbergen.

Jimin seufzte leicht. "Ja, ich auch. Hoffentlich werden es gute Partner sein."

Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten über unsere Pläne für die kommende Woche, bevor wir schließlich auflegten. Als ich mein Handy zur Seite legte, fiel mein Blick wieder zur Decke, und meine Gedanken drifteten erneut zu Jungkook ab. Trotz allem, was passiert war, konnte ich ihn einfach nicht aus meinem Kopf verbannen.

Vielleicht war es an der Zeit, sich den Dingen zu stellen und eine Lösung zu finden, anstatt sie zu verdrängen. Mit diesem Gedanken im Kopf beschloss ich, mich am nächsten Tag herauszufinden, wer mein Projektpartner sein würde und was das Projekt für uns bereit hielt.

-ᒍK-☾︎°-□ 🝮︎︎ ■-°☽︎-ᐯ-

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V

To be continued...

1221 words

-ᒍK-☾︎°-□ 🝮︎︎ ■-°☽︎-ᐯ-

𝑝𝑎𝑖𝑛𝑡𝑒𝑑 𝑣𝑖𝑙𝑙𝑎𝑖𝑛 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ [𝘨𝘳𝘦𝘦𝘯 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘪𝘰𝘯] Donde viven las historias. Descúbrelo ahora