Kapitel 3 - Ein bisschen cremefarbend

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Harry ging durch einen Park. Mehrere Halbstarke standen sich gegenüber. Eine bedrohliche Atmosphäre. Manche andere Leute räumten lieber das Feld. Harry seufzte, ließ einen Fußball erscheinen und warf ihn zwischen die Jungs. Und siehe da: sie lachten ihm zu und begannen miteinander zu spielen. Es konnte so leicht sein.
Einer Mutter eines Kleinkinds hauchte er ein wenig mehr Geduld zu und einem alten Mann schenkte er eine schöne Erinnerung, die ihn lächeln ließ, was wiederum einer Frau in seinem Alter auffiel, was die beiden ins Gespräch kommen ließ.

"Streber.", murrte plötzlich eine nur allzu vertraute Stimme hinter ihm.
"Ach Zayn...", seufzte Harry nachsichtig
"Ist doch wahr..."
"Was ist los? Hast du dich wieder mit Liam gestritten?", fragte Harry und setzte sich auf eine Bank.
Er blickte zu Zayn. Der hatte keinen Heiligenschein und seine Flügel waren in einem Cremeton und nicht so scheinenend wie Harrys.

"Wir streiten nicht. Wir diskutieren nur kontrovers..."
"Was ist passiert?"
"Ich dachte, ich mache etwas besser, okay? Hab ich wirklich gedacht! Der Typ hat sich gewünscht, dass ein heißer Typ vorbei kommt und es ernst meint. Hab ich erledigt. Heißer Typ, der es ernst meint kommt also vorbei. Und was macht mein Idiot?! Sieht den, macht große Augen und rennt weg. Also ich meine... Sorry, aber da bin ich mit meinem Latein am Ende."
"Ja... Die Menschen wissen nicht immer, was sie sich wünschen und nicht immer brauchen sie das überhaupt, was sie sich wünschen. Manchmal brauchen sie genau das, was sie am Wenigsten wollen."
"Ja und wie hältst du das auseinander? Ich meine, wenn da nen schwangeres 14-jähriges Mädchen eine Handyhülle will.. also ich meine..."
"Zayn, es ist nicht an uns, darüber zu urteilen.", mahnte Harry.
"Ja, weil wir nie etwas beurteilen...", sprach Zayn verbittert.
Harry seufzte. Zayn war ein Engel. Wirklich. Man musste es halt nur dran schreiben, damit es auch jeder mitbekam. Zayn zweifelte viel und hinterfragte Dinge, die man doch einfach nicht hinterfragen durfte. Es machte doch glücklich, Menschen glücklicher zu machen. Eine helfende Hand zu reichen. Das Lächeln der Menschen war doch Lohn genug. Wieso also alles zerdenken? War doch unnötig...

"Ist doch wahr...", murrte Zayn und verhedderte sich in seinem Gewand. Ja, Zayn war ein äußerst unengeliger Engel. Leider.

"Du siehst das einfach alles zu pessimistisch. Und du hast ja nun auch keine Alternative. Du bist ein Engel und hast einen Job im kosmischen Verlauf. Wo kämen wir hin, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält?", fragte Harry und musste für eine Sekunde an den Chaosdämon Louis denken. Der hielt sich an keine Regeln und erledigte genau damit seinen Job im kosmischen Verlauf... Und der wirkte äußerst glücklich...

"Man sieht es mir an, dass ich anders bin...", seufzte Zayn.
"Du wurdest geboren wie alle anderen.", erklärte Harry, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Viele im Himmel mieden Zayn..

"Ja. Meine Entscheidungen lassen mich anders werden. Und die ganzen Scheinheiligen schließen mich aus.", murrte Zayn und bog einen Ast hoch, damit ein Junge, der gerade einem Mädchen nachsah nicht dagegen rannte. Tat der auch tatsächlich nicht. Dafür stolperte er über seine eigenen Füße und legte sich der Länge nach zu Boden.

"Toll. Siehst du?! Ich fühle mich permanent wie in einem Käfig mit Pandabärkindern. Menschen sind auch knuffig und manche sogar plüschig. Aber alle zusammen sind sie unglaublich dumm...", maulte Zayn und sah anklagend zu dem Kerl am Boden.

"Sieh doch.", lächelte Harry, als ausgerechnet die Angehimmelte zu dem Typen ging und ihm aufhielf.

Siehe da. Einige Federn von Zayn wurden etwas heller.

"Und mehr Glück als Verstand haben sie auch alle...", murrte Zayn.
"Sei doch glücklich. Du hast sie glücklich gemacht."
"Ja... Ich hasse dieses permanente auf dem Prüfstand stehen.", murmelte Zayn und wedelte mit den Flügeln, die sich im Baum verfangen hatten. Zack, bekamen beide Menschen einen Ast vor den Kopf.

"Verdammt! Wieso gehen die denn nicht weiter?!", fragte Zayn genervt, duckte sich unter dem Baum weg und betrachtete die beiden Menschen, die sich ihre Hinterköpfe hielten und sich anlachten.

Noch ein paar mehr hellere Federn für Zayn.

"Wenn wir doch glücklich sein sollen, wenn wir die dummen Menschen glücklich machen... Sind dann die, die sie unglücklich machen auch unglücklich?", fragte Zayn und setzte sich schwerfällig neben Harry auf die Bank.

"Liam hat die verboten, Dinge über die Hölle zu fragen...", murmelte Harry unwohl.
"Ja. Ich will's aber wissen. Und ich finde den scheiß Eingang nicht... Sonst würde ich Mal gucken und-"
"Zayn! Das darfst du niemals tun. Wir würden zerstört werdem. Da unten ist alles voller Sünden."
"Ja aber haben die da auch alle schlechte Laune?", fragte Zayn kein bisschen abgeschreckt.
"Zayn... Liam hat Angst dich zu verlieren... Und dann sagst du, dass du in die Hölle willst..."
"Ja nur Mal gucken... Wenns doof ist, komme ich ja wieder..."
"Du würdest nicht zurück kommen können. Gefallene Engel können nicht wieder aufsteigen... ich... Ich würde dich vermissen, Zayn."
"Jetzt fang nicht an zu heulen."
"Aber wenn du gehst-"
"Ich hab doch gesagt, dass ich den doofen Eingang nicht finde."
"Aber keiner von uns würde freiwillig auch nur daran denken, dorthin zu wollen."
"Ich bin eben anders... Ich kenne, wir kennen, doch alle nur die eine Seite der Medaille. Vielleicht... Vielleicht muss ich einfach beide sehen, um es zu begreifen. Vielleicht wäre ich glücklicher im Himmel, wenn ich wüsste, wie es in der Hölle so ist... Weißt du?"
"Ich weiß nicht, wie es da ist... Aber... Ich weiß, dass die nicht alle unglücklich sind..."
"Echt?"
"Ja."
"Wieso?"
"Ich... Habe einmal einen Chaosdämon getroffen. Und der wirkte ziemlich glücklich und erzählte was von Partys. Sünden eben."
"Ey, aber das klingt doch gar nicht so übel. Ich bin 123 und muss immer noch um 8 ins Bett... und nichts gegen Nektar und Ambrosia, aber irgendwann kann man das Zeug auch nicht mehr sehen. Abends Mal so eine fette Pizza...", träumte Zayn.
"Aber Zayn..."
"Ach komm. Ist doch so. Ich meine... Ich will jetzt keinen ermorden oder so... Aber so ein bisschen... Ich meine.. manche Leute verdienen es einfach, dass man sie-"
Schnell hielt Harry Zayn den Mund zu.

"Jetzt sind deine Flügel gerade ein bisschen heller. Mach es nicht gleich wieder kaputt.", murmelte Harry und hoffte inständig, dass Zayn und Louis sich niemals begegnen würden...

Na? Wie gefällt euch Zayn?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

Angel and Devil (Larry) - Wird Auf Storyban fortgeführt Onde histórias criam vida. Descubra agora