Broken Bonds/ Bonten x OC

Kapitel 10

Alles um mich herum wirkte wie verschwommen, so als würde die Realität, wie ein warm gewordenes Gummibärchen einfach so dahin schmelzen. Und überall leuchteten die Farben so extrem, dass sie mich blendeten. Ob ich träumte oder tatsächlich wach war, konnte ich mit Sicherheit nicht mehr sagen, denn dafür fühlte sich die Welt zu surreal an und doch spürte ich einfach alles. Konnte man in einem Traum sein Herz schlagen hören, so als würde es gleich aus der eigenen Brust springen? Schmeckten die Küsse eines Mannes in einem Traum wirklich nach rauchigem Whisky und zu gleich nach den leckersten Erdbeeren, die man jemals gekostet hat? Ich wusste es nicht mehr.

"Wollen wir nicht langsam gehen Cherry?"
Die Worte drangen zwar in mein Ohr, aber mehr als ein Kichern und ein belustigtes Nicken bekam ich nicht mehr zu Stande. Eine Hand zog mich nach oben und sofort spürte ich, wie mich jemand fest an meiner Hüfte packte und an sich zog. Der Boden unter meinen Füßen bewegte sich viel zu schnell. Er gab mir das Gefühl, als würde ich auf der Stelle stehen bleiben, obwohl ich immer wieder einen Schritt vor den anderen machte. 
War ich also doch in einem Traum gefangen?
Wäre ich so weiter gelaufen, dann hätte ich schwören können, dass es nicht die Realität war, in der ich mich befand. Doch offenbar reagierte mein Körper noch auf die Umwelteinflüsse und so durchzog mich eine eisige Kälte, als wir von den vielen bunten Lichtern in eine dunkle Umgebung traten.
"Warte einen Moment. Ich bin gleich wieder bei dir." flüsterte mir eine Stimme ins Ohr. Etwas berührte meinen Hals und dann verschwand die Aura. Um mich herum war es finster... und doch waren da vereinzelte Lichter, die mich blendeten. Es schien vollkommen still zu sein, aber dann überrumpelten mich die Geräusche. Ich hielt mir die Hände an meine Ohren, um den Klang abzuschwächen, jedoch machte es das ganze nur schlimmer. Die Stimmen, das Piepen, das Klappern... es wurde immer lauter und lauter.

Warum...Warum bin ich immer noch hier...

"Ey! Hörst du mich?!" 
Eine Hand berührte mich... nein sie packte mich, genauso wie damals. Reflexartig schlug ich um mich. Doch mein Körper wollte mir kaum gehorchen. 

Sie haben mir schon wieder dieses Zeug verabreicht oder?

Die Person vor mir, war nicht mehr, als ein Umriss. Sie kam immer wieder auf mich zu und sie sagte auch etwas, aber das Rauschen war zu laut, um auch nur ein Wort zu verstehen. Alles was ich wollte war, dass es endlich wieder still sein würde. 

Sanzu

"Beruhig dich. Alles wird gut."
Das sagt sich so leicht, aber in ihren Augen ist eine Leere, die ich bis jetzt nur bei einer einzigen anderen Person je zuvor gesehen habe. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, was mir ein noch breiteres Grinsen zauberte. Von der ersten Sekunde wusste ich, dass sie nicht nur irgendeine von vielen sein würde. Sie hatte etwas in mir geweckt und ich würde sie nur ungern sterben lassen, denn mit ihr konnte man mit Sicherheit noch wunderbar spielen.
Ich muss sie also wohl oder übel irgendwie ausknocken, ansonsten könnte das hier noch unschön werden. Aber dieses verdammte Weibsstück hat viel mehr Kraft als erwartet.
Wer zur Hölle bist du eigentlich?
Obwohl sie noch unter dem Einfluss der Droge stand und wie geistesabwesend drein blickte, konnte sie meine Angriffe abblocken und mich sogar angreifen. Wenn sich das hier noch weiter in die Länge ziehen würde, dann könnte sie sich eventuell noch selbst verletzen und dieses Vergnügen sollte mir vorbehalten bleiben. Außerdem wartet der Boss...

"Sanzu wir haben nicht die ganze Nacht Zeit." 
Das knallen einer Autotür war kein gutes Zeichen. Und außerdem steigt er doch sonst nie einfach so aus.

Sie

Mit einem Schlag blieb mir die Luft weg. Die Umgebung verlor jeglichen Glanz... die Kälte verschwand und es blieb nur die Leere. Die Leere und die Dunkelheit die sich mit einem Schlag ausbreitete, als hätte sie nur darauf gewartet mich zu verschlingen. Sie kroch an meinen Beinen hinauf und nahm sich Stück für Stück ein weiteres Teil von mir.