kapitel 29

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Sicht Lauren

Mit leicht zitternden Händen versuche ich die Haustür zu öffnen, denn ich bin so nervös... Ich weiß nicht, was mich morgen bei der Arbeit erwartet, oder was ich tun soll...
Was, wenn Dylan mich findet? Was, wenn er mir Liam wegnimmt? Fragen über Fragen, die mich von den Kindern ablenken...

Ich habe ein ungutes Gefühl, als ich in die Wohnung eintrete. Ich weiß einfach nicht, was los ist, aber ich fühle mich komisch... Liam, den ich auf meiner Hüfte trage, spielt entspannt mit meinen Haaren und will gar nicht erst runter.

„Zieh dich schon mal um, Bella. Ich bestelle uns eine Pizza", sage ich,
„ Okay! Dann müssen wir aber hausaufgaben machen, Lauren und Liam darf dann nicht nerven !" Sagt Bella.
Ich lächle leicht, Liam liebt es sie zu nerven und mit ihr zu spielen.
„ Wie du willst, meine süße." Sage ich und sie rennt schon in ihr Zimmer.

Ich laufe zum Wohnzimmer, und je näher ich der Tür komme, desto schneller schlägt mein Herz, und ich verstehe nicht warum.

Als ich ins Wohnzimmer eintrete, vergesse ich zu atmen und erstarre an der Tür. Eiskalte, braune Augen starren mich an.
Unsere erste Begegnung nach fast 3 Jahren.
Mein ganzer Körper zittert, und ich verstehe nicht, was hier passiert.
Meine Kehle ist zugeschnürt, und ich drücke Liam schützend an mich. Was passiert hier? Wie hat er mich gefunden!?
Dylan sitzt angespannt auf der Couch, sein Blick so kalt wie vor 3 Jahren... Er ist noch muskulöser geworden, das sehe ich an seinem enganliegende weißem Hemd, das sich um seine Muskeln anspannt.

Erst jetzt fällt mir auf, dass auch Logan da ist, jedoch sagt er kein Wort. Keiner sagt etwas. Fragen kreisen unaufhörlich in meinem Kopf herum. Wie ist er hier überhaupt reingekommen? Waren es also seine Leute bei meiner Arbeit?

„W-Wie h-hast d-du mich gefunden?", frage ich leise stotternd, als ich meine Stimme wiederfinde. Dylan lacht humorlos auf und steht auf, während ich einen Schritt zurückweiche.

„Dachtest du, du kannst abhauen, und dass ich dich nicht finde? Dachtest du, du kannst mir meinen Sohn vorenthalten!?" Zum Ende hin wird er lauter, und ich zucke zusammen. Er strahlt Kälte aus, pure Kälte. Nichts von dem Dylan, mit dem ich einige gute Monate verbracht hatte.
Aber woher weiß er, dass Liam sein Sohn ist? Bis auf den Fakt, dass er eine Kopie von ihm ist...
Liam, der meine Haltung spürt, presst sich näher an mich. Mein armer Junge hat Angst...
„Er ist mein Sohn! Du hast nichts mit ihm zu tun!", sage ich nun und versuche stark zu wirken.

„Ach ja?" Er schüttelt ungläubig seinen Kopf. „Hör auf mit deinen beschissenen Lügen, du hast mich hintergangen und willst jetzt auch noch meinen Sohn verstecken!? Mein Fleisch und Blut?!" Wieder wird er laut, und ich spüre, wie Liam anfängt zu weinen. Sofort versuche ich, ihn zu beruhigen.

„Pshh, alles gut, mein Schatz", flüstere ich leise und streichle über seinen Rücken. „DU machst ihm Angst!", sage ich nun an Dylan gewandt, der wie gebannt auf Liam starrt. Im Raum herrscht eine angespannte Atmosphäre , und ich traue mich kaum, mich zu bewegen.

„Hey, hey, beruhigt euch mal beide jetzt", höre ich zum ersten Mal Logans Stimme, und er lächelt mich leicht sanft an. „Packt die wichtigen Dinge ein, wir fahren gleich los", Befiehlt Dylan nun emotionslos, und ich schaue ihn mit großen Augen an.

„Was? Ich werde ganz sicher nicht mitgehen! Ich habe mir hier ein Leben aufgebaut!" Sage ich nun leise, aber dennoch wütend, um Liam nicht noch mehr Angst zu machen.

„Huh? Sieht man ja, was für ein Leben!" , sagt er fast schon abwertend, und eine Welle des Hasses überflutet mich. Was denkt er, wer er ist? Ich habe hart für alles gearbeitet!

„Ist ja klar, dass ich das von jemandem höre, der alles geerbt bekommen hat!" Sage ich vorwurfsvoll und sehe, wie er versucht, sich zu beruhigen.

„Dylan!!" Höre ich plötzlich Bella schreien, die gerannt ins Wohnzimmer kommt und auf Dylan zurennt, der sie hochhebt, innerhalb einer Sekunde ändert sich seine Haltung.

Herzschlag der Täuschung Where stories live. Discover now