Epilog

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Ganz Neverland war in ausgelassener Feierstimmung. Tick Tock, der Schrecken der Meere, hatte sich in ein harmloses Krokodilchen verwandelt und jagte den Bewohnern der Insel keine Angst mehr ein. Sie alle feierten zusammen, wie wahrscheinlich nie zuvor. Einheimische tanzten ausgelassen um Feuerstellen, Verlorene jagten in heilloser Begeisterung durch die von Feenstaub erleuchteten Neverwälder, Nixen saßen an den Ufern und musizierten miteinander, Piraten lachten und tranken im alten Brummbären.

Nur Margo hatte sich von all dem Trubel zurückgezogen, hockte mit angewinkelten Beinen in einer Wiese, die voller junger Wildblumen war und herrlich duftete und blickte versunken in die Ferne. Die Polizistin konnte sich einfach nicht entscheiden, was das Richtige war. Mit Liam nach London zurückkehren und ihm all den Schmerz seiner Diagnose aufs Neue durchleben zu lassen oder mit ihm hierzubleiben und fortan in einer Fantasiewelt weiterzuleben. Sie wusste es einfach nicht.

„Mum?"

Liam kam den Hügel hinauf getapst und setzte sich neben sie ins weiche Gras. Liebevoll strich sie ihm durchs Haar und seufzte schwer. „Was sollen wir nur machen, hm? Uns hier verstecken oder uns der harten Realität stellen?"

„Ich weiß es auch nicht", flüsterte Liam betrübt. „Aber ... vielleicht müssen wir uns ja nicht sofort entscheiden. Nicht heute oder morgen, sondern irgendwann."

„Irgendwann", bestätigte Margo und ließ sich hinterrücks ins Gras sinken, um den eindrucksvollen Nachthimmel zu betrachten und als Liam ihrem Beispiel folgte und Mutter und Sohn gemeinsam zu den Sternen aufblickten, fühlte Margo sich rundum glücklich. Und war es nicht das, was am Ende wirklich zählte, egal wo man war?


Ende

Lost Boy_A Neverland StoryOnde histórias criam vida. Descubra agora