50 ꟾ Your Eyes Are Liars

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Damien's Sicht


Die Nachbeben der Nacht steckten noch immer tief in meinen Knochen und nach wie vor konnte ich nicht vergessen, was Livia mir praktisch an den Kopf geknallt hatte. «Ich habe mich längst in dich verliebt, du verdammter Arsch.» Es erschien mir so surreal und doch schien es die Wahrheit zu sein, welche wirklich schwer zu glauben war. Doch ich wusste das Betrunkene immer die Wahrheit sprachen und deshalb war ich der Überzeugung, dass sie mich in dieser Hinsicht nicht angelogen hatte. Was ich darüber denken sollte konnte ich nicht wirklich sagen und doch erfüllte es mich gewissermaßen mit Freude. Es war mir von Anfang an schlicht weg egal gewesen was meine Gefährtin für mich fühlte, ob sie mich nun hasste oder mochte und doch hatte sich bei dieser Offenbarung ein warmes Gefühl in mir breit gemacht, welches ich nicht ignorieren konnte. Meine eigene Frau war in mich verliebt und dies war nichts, mit dem ich je gerechnet hatte. So vieles hatte dagegen gesprochen und doch hatte ich diese Gefühle in ihr hervorgerufen, wenngleich ich keine Ahnung hatte wie.

Dennoch wollte ich es ein weiteres Mal in nüchternem Zustand von ihr hören, um absolut sicher zu gehen. Ich wollte die Gewissheit und Genugtuung haben das dem tatsächlich so war und das fließende Wasser welches aus dem angrenzenden Badezimmer unseres Schlafzimmer kam versicherte mir, dass sie längst wach war. Kurz war ich versucht mich ihr anzuschließen und doch verwarf ich diesen Gedanken augenblicklich wieder. Sie hatte heute Nacht genug Zuwendung von mir bekommen, auch wenn sie es sich kaum verdient hatte. Da es mir von Tag zu Tag schwerer fiel mich von ihr fernzuhalten beschloss ich abzuwarten, bis sie vollständig angezogen war, um nicht erneut in Versuchung zu kommen ihr den Verstand aus dem Kopf zu ficken. Den Kopf darüber schüttelnd überlegte ich was ich selbst für meine Frau fühlte, ob ich ebenso verliebt war wie sie und doch konnte ich mir selbst keine wirkliche Antwort darauf geben. Ich mochte und schätzte sie, aber konnte man diese Gefühle mit Verliebtsein kompensieren? Ich hatte keine Ahnung, denn ich hatte noch nie tiefere Gefühle für eine Frau gehegt und somit war es mir unmöglich dies zu wissen.

Mein innerer Wolf war längst hin und weg von ihr, überhaupt seitdem ich sie markiert hatte und doch war mir auch dieser keine große Hilfe bei dieser Frage. Er wollte ohnehin ständig in ihrer Nähe sein, gierte förmlich danach und wurde erst ruhiger, wenn ich bei ihr war. In den Zeiten in denen ich nicht in ihrer Nähe war tobte er, war unruhig und mehr als nur unentspannt, was mich selbst durchaus ärgerte. Ich hatte kaum noch Kontrolle über ihn und dies war nichts, was ich je gewollt hatte und obwohl dies völlig gegensätzlich gegenüber meinen Gedanken war, so amüsierte es mich auch gleichzeitig. Livia löste diverse Gefühle in mir aus die ich so früher nicht gekannt hatte und dies bedeutete wohl, dass ich sie mehr als nur mochte. «Wieso hast du so gute Laune?», wurde ich mit einem Mal aus meinen Gedanken gerissen, wobei mein Blick sofort zu meiner Schwester ruckte. Ich hatte sie nicht kommen gehört und dies deutete mir, wie sehr ich in meinen Gedanken und Überlegungen versunken gewesen war. Meine Unachtsamkeit konnte fatale Folgen mit sich ziehen und doch schob ich dies für diesen Moment zur Seite.

«Darf ich keine gute Laune haben, oder wie soll ich das verstehen?» Fragend sah ich sie an und doch konnte ich die Erheiterung in meiner Stimme dabei kaum verbergen. Dies ließ Holly sichtlich misstrauisch werden, da sie ihren Kopf leicht schief legte und mich nachdenklich zu mustern begann. «Doch, ich freue mich darüber, nur habe ich nicht erwartet dich in dieser Laune anzutreffen.», gestand sie mir schlussendlich und zuckte dabei mit ihren Schultern. «Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?», hakte ich nach, auch wenn ich mir diese Frage wohl selbst beantworten konnte. Holly kannte mich lange genug um zu wissen das ich im Normalfall anders agierte und doch war mir im Moment nicht danach. «Livy und ich haben gestern zu viele Drinks hinuntergekippt und ich weiß sehr wohl was in eurem Vertrag steht, auch wenn du diesen längst gelockert hast.», erklärte sie mir gelassen und ließ sich zeitgleich in einen der freien Stühle fallen, welche vor meinem Arbeitstisch standen. Noch immer musterte sie mich nachdenklich und so war es nun an mir, einfach nur die Schultern zu zucken.

Ruthless AlphaWhere stories live. Discover now