Worte ᵖᵃʳᵗ ˡ - Minsung

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POV. Jisung

Mein Leben war schon immer anders. Nicht weil ich besonders berühmt war oder reiche Eltern hatte. Daran lag es nicht. Meine Familie war an sich ziemlich durchschnittlich. Meine Eltern Arbeiten beide und verdienen genug Geld, damit wir gut über die Runden kommen. Ich habe einen älteren Bruder. Wir beide leben nicht mehr zu Hause. Ich lebe mit einem Freund in einer kleinen zwei Zimmer Wohnung in der nähe der Uni, an welcher wir Studieren.

Was meine Familie allerdings anders macht ist, dass beide meine Eltern und mein Bruder taub sind. Neben meinem Opa Väterlicherseits bin ich der einzige in der Familie er hören und sprechen kann. Da ich allerdings die ersten achtzehn Jahr meines Lebens die meiste Zeit gebärdet habe, ist es meine Muttersprache und auch wenn ich reden kann, bleibe ich die meiste Zeit lieber ruhig und sage nichts. Das hat dazu geführt das die meisten die mich nicht wirklich kennen, denken ich sei wie der Rest meine Familie Taub und einfach nur ziemlich gut im Lippen lesen.

Stören tut es mich nicht wirklich. Ich habe meine Freunde und das reicht mir. Wer will sich schon mit dem Tauben Typen rum schlagen.

„Ist dir die Mütze nicht zu warm?" fragt Felix, mein Mitbewohner, als wir uns gerade dabei sind die Wohnung zu verlassen. Ich schüttle den Kopf. Felix schmunzelt daraufhin. „Was habe ich anderes erwartet" Die Mütze machte mich aus. Man sah mich nie ohne sie. Auch im Sommer bei heißem Wetter trug ich eine. Obwohl ich im Sommer eher ein Kappi oder etwas in die Richtung trug. Immerhin ist eine Mütze doch etwas warm. Doch ohne irgendetwas auf meinem Kopf, verließ ich mein Zimmer nie.

„Welche Vorlesung hast du nun als erstes?" fragt Felix mich. Dabei redet er zum teil von mir weg. Wenn ich ihn nicht hören würde, hätte ich seine Worte nicht verstanden. Immerhin waren seine Lippen nur teilweise zu sehen, was es schwer macht seine Lippen zu lesen. Ich hatte ihm schon mehr Mals gesagt das, er jemanden anschauen muss, wenn er mit der Person redet, doch hat er es einfach noch immer nicht überrissen.

Ich hob demonstrativ mein Philosophie Buch hoch. „Schade, dann müssen wir ja in ganz andere Richtungen." Sagt er. „Aber wir sehen uns nachher in der Mensa!" fügt er noch hinzu, ehe sich unsere Wege auch schon trennen.

In meiner Vorlesung angekommen, setze ich mich auf meinen Üblichen Platz ganz vorne. Ich tat es aus Gewohnheit. Die Professoren glauben das ich es tat um besser ihre Lippen lesen zu können. Einige von ihnen achteten auch immer darauf, nach vorne zu sprechen. Es war nett von ihnen, auch wenn sie nicht wussten das ich sie auch so verstand.

„Wir starten heute mit dem bereits angekündigten Partner Projekt. Ich habe ihnen ihre Partner bereits eingeteilt. Das Thema werden wir losen" verkündet der Professor, nachdem die Vorlesung begonnen hat. Er erklärte nochmals wie alles ablaufen soll, dass wir insgesamt zwei Monate Zeit haben und das die Note die wir auf das Projekt bekommen werden, einen großen Teil der Gesamtnote für dieses Trimester wird.

Erst danach wurden die Teams und ihre zugelosten Themen bekannt gegeben. So wie eigentlich immer würde meine Projektpartner und das Thema als letztes genannt. So konnte der Professor mir auch einen Zettel reichen, falls ich seine Worte nicht verstanden haben.

Lee Minho. Apologie des Sokrates.

Ich wusste nicht wer dieser Lee Minho sein soll, weshalb ich mich umsah. Da zuvor auch mein Name genannt wurde, hoffte ich das auch besagter Lee Minho sich umsah. Tatsächlich traf ich auf ein paar dunkle, fast Schwarze Augen, welche mich ansahen. Ich war mich zwar noch immer nicht sicher, doch da es schien, als hätten bereits alle ihre Partner gefunden, schnappe ich mir meine Sachen und gehe zu ihm.

Er sah in der hintersten Reihe. Seine Haare sind Pechschwarz und hängen teilweise über seine Augen. Ich hatte ihn noch nie wirklich wahrgenommen, doch wenn er immer in der Hintersten reihe sitzt so wie ich immer ganz vorne, dann würde es mich nicht wundern. Immerhin kenne ich die wenigsten in diesem Kurs.

Als ich bei ihm ankomme, halte ich den Zettel welchen der Professor mir zuvor gegeben hat, fragend nach oben. Die Dunklen Augen sehen ihn kurz an, ehe er nickt. Ich lächle leicht und setzte mich neben ihn.

Wirklich wissen tu ich nicht, wie wir das ganze anfangen sollen. Minho scheint nicht wirklich gesprächig zu sein. Während ich mich neben ihn setze, widmet er mich kaum einen Blick und scheint einfach an dem weiter zu machen, an was er gerade arbeitet.

Unsicher sitze ich fünf Minuten neben ihm und weiß nicht so recht was ich machen soll. Soll ich meine Fragen aufschreiben und sie ihm zeigen, in der Hoffnung das er es versteht. Viellicht sollte ich auch einfach anfangen zu dem Thema zu recherchieren. Oder-

Bevor ich mir den Kopf darüber zerbrechen kann, schiebt Minho mir seinen Block zu. Darauf sind in einer Ordentlichen Handschrift mehrere Stichpunkte aufgelistet. Ich lese sie mir schnell durch und es sind Stichpunkte zu unserem Thema. Überrascht schaue ich zu ihm auf. Er hatte bereits angefangen, während ich sinnlos neben ihm saß.

Welche willst du?

Ich brauche mehrere Sekunden bevor ich versteh was gerade geschieht. Minho hatte gebärdet. Zwar waren seine Hände zögerlich und die Bewegungen waren nicht ganz sauber ausgeführt, doch er hat gebärdet. Außerhalb meiner Familie hatte ich noch nicht viele getroffen die Gebärden können. Erst recht niemanden in der Uni.

Dementsprechend saß ich auch sprachlos da. Wenn ich nicht so daran gewöhnt wäre, meinen Mund geschlossen zu halten, würde er mir sicherlich aufklappen. „Han?" Er sagte meinen Namen und sah mich skeptisch an. Mit einem Mal fühle ich mich unglaublich dumm. Er war so nett und hatte mit mir gebärdet und ich saß da wie ein Trottel.

Ich schüttle kaum merklich meinen Kopf um wieder zurück ins hier und jetzt zu kommen.

Hast du Favoriten die du gerne hättest? Gebärde ich zurück.

Ich kann sehen wie Minho mit seinen Augen meine Hände verfolgt, die wohl etwas zu schnell sind.

So gut bin ich nicht.

Ich Lächle verstehend und tippe auf einen der Punke, welcher interessant klingt und deute auf mich. Er nicht verstehend. Dann macht er das selbe und tippt auf einen und auf sich. So schaffen wir uns es ganz gut uns zu verständigen.

Stray Kids OneShots ᵇᵒʸˣᵇᵒʸTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon