Kapitel 10 - Dämonen

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Wie sich herausstellte, konnte ich nicht helfen . Dean meinte, dass ich mich nicht verteidigen konnte und Sam fand, dass ich zu wenig Erfahrung mit dem übernatürlichen und so hatte. Was auch leider stimmte.
Ich saß auf einen Stuhl und wartete, dass die beiden wieder zurück kamen . Sie wollten sich ein wenig in der Stadt umhören, ob hier in den letzten Tagen sich merkwürdige Sachen ereignet hatten und so. Selbst dort dürfte ich nicht mit, weil ich keinen gefälschten FBI Ausweis hatte. Als sie mir davon erzählt hatten, war ich ein wenig geschockt, aber als ich nochmal darüber nachdachte wurde mir klar, dass sie sonst nicht an streng geheime Infos kommen würden.
Ich durfte mein Handy nicht einschalten, weil ich sonst von der Polizei geortet werden konnte, was wiederum bedeutete, dass ich überhaupt nichts zu tun hatte. Ich hätte ja ein Buch gelesen, aber ich hatte keins mitgenommen. Ich konnte ja nicht ahnen das ich es länger mit den Winchesters zu tun hatte. Ich fand sie ziemlich nett und hilfsbereit, aber ich konnte mich auch täuschen. Ich hoffe einfach nur, dass ich das richtige tat.
Ich saß nun also in einen abgelegenen Motel und vertraute auf zwei wildfremde Männer, die dazu auch noch ziemlich gut im töten waren,von dem was ich gehört hatte.
Ich glaube so verzweifelt wie ich im Moment bin, war ich in meinem ganzen Leben noch nie.
Ich seufzte und stand auf. Wenn das so weiter gegangen wäre, hätte ich dort Wurzeln geschlagen.
Ich ging wieder in mein separates Zimmer und kramte in meiner Tasche. Ich hatte Hoffnung, dass ich mit irgendetwas darin Zeit tot schlagen konnte.
Ich fand mein Handy (das ich natürlich nicht einschalten durfte) mit Ladegerät, meinen Geldbeutel, meine weißen Kopfhörer, Taschentücher, die Klamotten die ich gestern an hatte und meinen Gameboy. Ich versuchte den Gameboy einzuschalten, aber der Akku war leer.
Mist, jetzt habe ich wirklich überhaupt nichts zu tun.
Ich seufzte und ließ mich in mein Bett fallen. Wenn ich schon nichts zu tun hatte, konnte ich ja schlafen. Ich schloss meine Augen und entspannte mich und schlief schließlich ein...

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Ich wurde durch ein lautes Geräusch wach. Ich setzte mich so schnell ich konnte auf und starrte geschockt zur Tür. Ich hörte wie eine Tür ins Schloss fiel und zwei Stimmen , die sich über etwas unterhielten. Ich atmete tief ein und seufzte.
Das sind bestimmt nur Sam und Dean. Sonst niemand.
Ich streckte mich und sah auf die Uhr. Ich hatte gerade mal 3 Stunden geschlafen. Ich stand auf und lief zur Tür.
Ich öffnete sie und sah mich um, aber es war niemand da.
Komisch, hätte schwören können, dass ich Stimmen und Geräusche gehört hatte. Ich hatte ein ungutes Gefühl und wollte wieder schnell zurück in das Zimmer, aber gerade als ich einen Fuß durch die Tür setzen wollte, wurde ich von hinten gepackt und in die entgegengesetzte Richtung gezogen. Ich wollte schreien, aber wer auch immer das war hatte mir seine Hand über meinen Mund gelegt. Ich versuchte mich aus den Griff zu befreien, aber ich war zu schwach. Ich fühlte wie etwas Spitze in meinen Arm gestochen wurde. Mir wurde schwindelig und ich fühlte mich plötzlich müde. Dann wurde alles schwarz.

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Ich kam wieder langsam zu mir. Was auch immer mir gespritzt wurde, war sehr stark dosiert gewesen. Ich öffnete die Augen und bemerkte das ich mich in einem alten und leeren Lagerhaus befand. Es war dunkel und durch die Fenster kam nur wenig Licht hinein. Den ekelhaften Geruch konnte ich nicht zuordnen, aber vielleicht war es auch besser, wenn ich nicht wusste was es war.
Ich saß gefesselt und geknebelt auf einen Stuhl. Meine Hände waren hinter meinen Rücken gefesselt und meine Beine an den Stuhl. Weit und breit war niemand zu sehen.
Okay, ich musst jetzt ganz ruhig bleiben und versuchen von hier weg zu kommen. Als erstes muss ich diese Fesseln los werden...
Ich versuchte den Knoten der meine Hände fesselte auf zu bekommen. Das klappte nicht, also versuchte ich den Knoten etwas zu lockern, sodass meine Hände durchpassten, aber dieser blöde Knoten war einfach zu fest. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte , also versuchte ich meine Hände irgendwie raus zu drücken, was jedoch mehr weh tat als es mir half, also gab ich das auch auf. Ich überlegte was ich jetzt tun sollte. Mir fiel wieder ein, dass ich ein Taschenmesser in meiner Hosentasche hatte. Ganz vorsichtig versuchte ich es heraus zu holen und betete, dass es nicht runter fallen würde. Und tatsächlich schaffte ich es. Ich hielt es fest in meiner Hand, damit es nicht doch ausversehen runter fiel. Jetzt musste ich es nur noch aufklappen und und mich los schneiden. Dann war ich schon so gut wie frei.
Ich hatte mit dem aufklappen ein paar Probleme, aber nach ein paar Minuten gelang es mir. Wie es aussah war das Glück heute auf meiner Seite.
Ich fing an die Fesseln zu durchschneiden. Da dieses Messer nicht mehr so scharf war, würde es eine Zeit lang brauchen um das Seil zu durchschneiden. Ich schnitt so schnell wie man mit gefesselten Händen schneiden konnte und nach etwa einem Viertel taten mir meine Hände weh, aber ich schnitt trotzdem weiter.
Ich war etwa bei der Mitte des Seils angelangt , als mir das Taschenmesser aus der Hand gerissen wurde.
,, Na na na. Wolltest du etwa gehen ohne dich zu verabschieden?" sagte eine gespielt empörte Stimme hinter mir (es war eindeutig eine Männer Stimme).
Mein Herz raste und ich traute mich nicht mich zu bewegen.Jetzt hatte ich keine Chance mehr zu fliehen. Der Mann lief an mir vorbei und warf mein Taschenmesser in die Ecke. Ich konnte ihn zwar nur von hinten sehen, aber er war eindeutig groß und hatte hellbraune Haare die ihm etwa bis zum Ohr reichten.
Er schnipste ein mal und 3 ungefähr gleich große Männer betraten den Raum. Zwei hatten blonde Haare und einer hatte schwarze Haare. Er sagte zu ihnen irgendetwas und sie verschwanden wieder. Dann drehte er sich zu mir und ich sah zum ersten mal sein Gesicht. Er sah aus wie ein ganz normaler Mann, bis er mich böse angrinste und seine Augen schwarz wurden. Mir stockte der Atem und meine Augen weiteten sich.
Verdammt, was ist er?!?
Er sah den Ausdruck in meinem Gesicht und fing an noch breiter zu grinsen. Seine Augen hatten nun wieder ein blaugrau angenommen. Er lief um mich herum und betrachtete mich so als wäre ich ein Auto, das er überlegte sich zu kaufen. Er blieb wieder vor mir stehen und kam auf meine Augenhöhe.
,, Also, was sagst du dazu, wenn wir jetzt ein wenig reden würden? "fragte er mich mit einer übertrieben netten Stimme.
Ich sah ihn mit meinen ist-das-dein-ernst-Blick an. Wie sollte ich bitte geknebelt reden?
,, Entschuldige mich bitte, ich habe ganz vergessen das du so nicht reden kannst." er nahm mir den Knebel ab. ,, So besser? " fragte er mit einem Lächeln.
Da ich ihm als Antwort nicht eine klatschen konnte, spuckte ich ihm mitten ins Gesicht. Und ich bereute es sofort. Warum provozierte ich ihn denn nun auch noch? Er machte ein angewidert Gesicht und schlug mir einmal quer übers Gesicht. Und es tat höllisch weh. Ich unterdrückte einen Schrei , weil ich nicht wollte das er mir meine Schmerzen ansah. Ich setzte mein pokerface auf und sah ihn an.Er hatte sich ein Taschentuch genommen, um sein Gesicht abzuwischen.
,, Hat dir denn deine Mutter kein Benehemen beigebracht? " sagte er angewidert.
,, Meine Mutter war so gut wie nie da, also musste ich mir alles selbst beibringen. Und das beinhaltete auch anderen zu zeigen was man von ihnen hält."
Er lächelte böse und schlug ein weiteres mal zu.
,, Dann sollte ich dir wohl ein paar Manieren beibringen.Also wie wäre es damit: Entweder du beantwortest meine Fragen oder ich werde dir zeigen was richtige Schmerzen sind. "
Seine Worte machten mir schon angst, aber ich versuchte es nicht zu zeigen. Ich überlegte fieberhaft was ich machen sollte, aber mir fiel einfach keine Lösung ein.
,, Also, bereit für die erste Frage? Ja? Gut. Also sag mir, was bist du? Ich meine, ein Mensch bist du auf jeden Fall nicht. " fragte er mich.
,, Das selbe könnte ich dich Fragen."
,, Tja zu dumm, denn ich stelle hier die Fragen, kapiert ? " entgegnete er genervt.
Ich nickte widerwillig.
,, Also? Beantwortest du jetzt bitte meine Frage?"
,, Ich weiß es nicht. "
,, Wie bitte?"
,, Ich weiß es nicht!"sagte ich etwas lauter.
,, Falsche Antwort! Ich frage dich ein letztes mal. Was. Bist. Du?"die letzten Wörter betonte er besonders.
,, Verdammt, ich habe wirklich keine Ahnung!" schrie ich ihn an.
,, Okay, du lässt mir keine andere Wahl "sagte er und holte etwas aus seiner Jacke raus.
Es war ein ein langes, scharfes Messer. Meine Augen weiteten sich und mein Atem stockte. Er wollte mich umbringen. Er hielt mir das Messer an den Hals und sah mir in die Augen.
,, Hast du immer noch keine Ahnung?"
Ich wollte gerade antworten, als plötzlich ein Mann hinter ihm auftauchte und ihm mit einer silbernen Klinge in den Rücken stach. Er machte ein erstickendes Geräusch und leuchtete für ein paar Sekunden und fiel schließlich zu Boden.
Ich schnappte nach Luft und starrte den leblosen Körper an. Ich hatte noch nie in meinem Leben eine Leiche gesehen.
Ich zwang mich wegzusehen und betrachtet meinen Retter. Er hatte schwarze Haare, blaue Augen und trug einen beige farbenden Trenchcoat. Er kam auf mich zu und sah mich von oben bis unten an.
,, Ist alles in Ordnung? " fragte er mich während er mich befreite.
,, Ähm, den Umständen entsprechend ja würde ich sagen. Dürfte ich erfahren wer du bist?"
,, Mein Name ist Castiel. " antwortete er, während er mir die Hände entfesselte.
Castiel. Das war der Name den David erwähnt hatte. Das bedeutet das er einer der guten war. Er löste die letzte Fessel und trat ein paar Schritte zurück. Ich stand und rieb mir meine Wange. Ich spürte seinen Schlag immer noch.
,, Vielen Dank, dass du mich gerettet hast, Castiel. Ohne deine Hilfe wäre ich jetzt tot... Wie hast du mich überhaupt gefunden? " fragte ich neugierig.
,,Sam und Dean haben mich gebeten nach dir zu suchen. Es hat zwar eine Zeit lang gedauert bis ich dich gefunden habe, aber mir wie es aussieht bin ich gerade richtig gekommen." er kam auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. ,, Ich werde dich jetzt zurück bringen. Es wird sich komisch anfühlen, aber ich verspreche dir es wird nicht weh tun. "
Ich nickte und war gespannt was er nun tat. Er legte mir zwei Finger an die Stirn und ich konnte gerade noch so die Augen schließen, bevor uns ein grelles weißes Licht umgab.

Her Destiny (Supernatural ) Where stories live. Discover now