Kapitel 14 - Lea?

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Geschockt ging ich ein paar Schritte zurück, um Abstand zwischen uns zu schaffen. Ich konnte das alles noch nicht fassen.Was hatte meine beste Freundin hier zu suchen? Warum war sie an einen Platz, an dem sich Vampire befanden? War sie etwa ein Vampir? Das ergab alles für mich keinen Sinn.
Lea schüttelte lächelnd ihren Kopf.
,, Glaub mir, ich bin genauso überrascht wie du, Mädel. "
,, Wa- Was hast du hier zu suchen? Du solltest doch eigentlich zuhause sein!" stotterte ich verwirrt.
,, Bist du denn nicht froh, mich zu sehen? " schmollte sie gespielt und kam ein paar Schritte auf mich zu.
,, Stopp! Solange ich nicht weiß, was du hier zu suchen hast, bleibst du auf Abstand, verstanden?" ich hob mein Messer kampfbereit, was eigentlich ziemlich übertrieben war.
Als sie meine Waffe sah, fing sie an schallend zu lachen, sodass es ein Echo ergab. Ich verstand wirklich nicht, warum sie auf einmal anfing zu lachen. War sie etwas verrückt geworden, in der Zeit, in der ich verschwunden war?
,,Denkst du wirklich, das da," sie deutete auf meine Waffe. ,, kann mich aufhalten? " sie schoss mit einer riesen Geschwindigkeit in meine Richtung und nahm mir das Messer aus der Hand.
Sie sah es kurz belustigt an, bevor sie es hinter sich warf. Als sie mich wieder aussah stockte mir der Atem. Ihre Augen waren auf einmal blutunterlaufen und darunter bildeten sich kleine rote Adern. Sie griff mir an meine Schultern und lächelte mich an. Ich bemerkte, dass sie nun lange, scharfe Eckzähne hatte.
,, Was hältst du davon, fangen zu spielen? Natürlich ändern wir die Regeln ein wenig. Wenn ich dich fange, darf ich dich töten. Ich gebe dir 10 Sekunden Vorsprung und du versucht mir zu entkommen, was du natürlich nicht schaffen wirst. Damit es für mich nicht zu langweilig wird und ich etwas länger von dir habe, laufe ich auch in Menschengeschwindigkeit. Abgemacht? " schlug sie mir vor und ließ meine Schultern wieder los. Ohne groß nachzudenken, drehte ich mich um und rannte in Richtung von einen, der vielen verschiedenen Wege die in den Wald führten.
,, Das deute ich als ja!" rief sie mir nach.
Ich verschwand zwischen den Bäumen und lief, ohne acht ob ich auf dem Weg lief, irgendwo hin. Hauptsache weg von ihr.
Durch den Regen vom Vortag, war der Boden total rutschig, weshalb ich fast hin geflogen wäre.
Lea ist ein Vampir? Wie konnte das nur passieren?
Normalerweise hätte ich vor so einem dunklen und gruseligen Wald Respekt gehabt , aber im Moment war mir alles egal. Ich rannte einfach nur. Ich rannte so schnell ich konnte.
Ich sprang über einen Baumstamm und blieb dabei mit meiner Jacke an einem Ast hängen. Verzweifelt versuchte ich mich zu befreien. Ich zerrte an meiner Jacke und riss mir dabei einen Ärmel ab. Tja, so schnell kann eine 100 Euro teure Jacke kaputt gehen.
Die 10 Sekunden Vorsprung, die ich hatte waren schon lange vorbei und Lea hätte mich eigentlich schon längst fangen müssen, weil ich einfach eine Niete im Dauerlauf war. Aber ich wusste, dass sie das absichtlich tat, weil sie sehr wahrscheinlich Spaß daran hatte. Ihr gefiel es mich ängstlich zu sehen, voller Hoffnung ich würde doch eventuell entkommen können. Dass war einfach nicht die Lea, die ich kannte.
Ich bemerkte, dass ich am Arm blutete. Ich musste mich wohl geschnitten haben, als ich an dem Ast hängen geblieben bin.
Super timing. Mich verfolgt ein Vampir und ich muss ausgerechnet jetzt bluten.
Ich bekam von dem ganzen Rennen Seitenstechen. Ich war es nämlich nicht gewohnt weite Strecken zu rennen.
Ich riskierte einen Blick über die Schulter. Ich konnte Lea nirgendwo sehen. Allerdings wusste ich nicht, ob das nun gut oder schlecht war.
Da ich in dem Moment nicht aufpasste wo ich hin lief, blieb ich mit meinem linken Fuß an einer großen Baumwurzel hängen und fiel hin. Panik stieg in mir auf und ich versuchte mich so schnell wie möglich zu befreien. Ich zog und zog und schaffte es schließlich meinem Fuß aus meinen Schuh zu ziehen. Ich versuchte wieder aufzustehen, aber ich bemerkte, dass ich mir meinen Fuß verstaucht hatte.
Da ich nicht mehr weiter rennen konnte, entschloss ich mich, mich zu verstecken. Ich kroch so schnell wie möglich zwischen zwei Büsche und versuchte so leise zu atmen wie möglich.
Ich ordnete meine Gedanken und schließlich fiel mir etwas auf. Genau das selbe war in meinem Traum passiert. Ich fand es merkwürdig, dass mir der Wald bekannt vorkam, aber jetzt ergab es Sinn. Nur wieso hatte ich davon geträumt? Außerdem wurde ich eigentlich von diesem Monster verfolgt, nicht von Lea. War das alles etwas eine Vorahnung auf das was passieren wird gewesen ?
Ich versteckte mich schon seit etwa 5 Minuten und es ist noch nichts passiert.
Hatte sie mich aus den Augen verloren? Nein,unwahrscheinlich.
Hatte sie keine lust mehr zu ,,spielen"? Nein, dann hätte sie mich jetzt schon getötet.
Aber warum passierte nichts?
Mittlerweile waren schon mindestens 10 Minuten vergangen ohne das etwas passierte. Ich beschloss noch 5 Minuten zu warten, bevor ich aus meinem Versteck kommen würde.
Lea ist ein Vampir und versucht mich zu töten .... Ich kann das alles nicht glauben. Erst erfahre ich, dass alles wovor man sich als kleines Kind gefürchtet hatte, existiert. Dann werde ich von ein paar Dämonen entführt, damit ich ihnen Informationen gebe, von denen ich selbst nichts weiß. Und jetzt das. Meine beste Freundin... Ich verstehe nicht wieso sie mich unbedingt töten will. Ist ihr denn alles was wir durchgemacht haben egal?
Die Zeit zog sich wie Kaugummi und es war schrecklich. Es mussten auch schon weitere 5 Minuten um sein, aber sollte ich wirklich aus meinem Versteck rauskommen? Ich konnte nicht mehr rennen, was sollte ich also tun, wenn sie mich fände? Aber hier bleiben, war auch keine Option... Ich war mir vollkommen unsicher.
Das letzte mal, dass ich keine Ahnung hatte, was ich tun sollte, war bei der letzten Mathearbeit...
Ich entschloss mich, auf Risiko zu gehen und kurzzeitig in ein anderes Versteck zu wechseln. Das würde ich dann so lange machen, bis ich aus den Wald gefunden hatte oder mich jemand fand. Es lagen gerade mal ein paar Meter zwischen mir und ein paar umgefallenen Bäumen.
Vorsichtig stand ich auf und testet ob mein der Fuß, mit dem ich umgeknickt war alles aushalten konnte. Ich konnte einigermaßen stabil stehen, also würde ich auch bestimmt humpeln können. Es würde zwar länger dauern, aber besser als nichts. So schnell und leise wie möglich, humpelte ich in geduckter Haltung zu meinem Ziel. Mit jedem Schritt durchzog mich ein stechender Schmerz in meinem linken Fuß.
Ich versteckte mich zwischen mehreren Baumstämmen und wartete 2 Minuten. Danach humpelte ich hinter einen Stein und wartete wieder 2 Minuten. Ich wechselte den Ort auf diese Weise 3 mal, bis ich beschloss eine kurze Pause einzulegen. Ich setzte mich auf den feuchten Boden und zog meine Beine an. Ob meine Sachen noch dreckiger wurden, machte nun auch keinen Unterschied mehr, da ich sowieso schon nass, dreckig und mit Blut befleckt war. Ich hoffte,dass es Sam und Dean gut ging und dass sie nicht nach mir suchten.
Was wenn Lea ihnen über den Weg gelaufen ist? Wer von ihnen würde sterben, die Brüder oder sie?
Beides war für mich eine schreckliche Vorstellung. Ich kannte Sam und Dean zwar nicht lange, aber trotzdem hatte ich die beiden schon lieb gewonnen. Und Lea war meine beste Freundin... Und auch wenn sie mich im Moment umbringen wollte, würde ich es nicht verkraften, wenn sie sterben würde.
Ich beschloss weiter zu gehen und gerade als ich aufstehen wollte, zog mich jemand hinter den Stein hervor. Ich schrie auf und versuchte mich aus dem Griff zu befreien. Natürlich ohne Erfolg.
,, War ganz witzig dir zuzusehen. Aber jetzt mal ganz im Ernst, hast du wirklich geglaubt, so könntest du entkommen? Ich meine, alleine dein Blut hätte ich noch Kilometerweit gerochen. " Versicherte mir Lea, während sie mich durch den Matsch zog.
,, Ehrlich gesagt: Nein. Aber du weißt ja wie ich bin . Ich bin die letzte die aufgibt."
,, Naja, dann danke dafür. Ich hatte meinen Spaß. Naja am Ende wurde mir dann langweilig, als du zum dritten Mal dein Versteck gewechselt hast." sie gähnte gespielt.
,,Wie kannst du nur sowas sagen? Seit wann bist du so kaltherzig? " ich war geschockt.
,, Sagen wir es mal so, seit dem ich ein Vampir bin, hat sich einiges geändert. Du hast es dir wahrscheinlich schon gedacht, aber ich bin eine andere Art Vampir, als ihr kennt."
Sie hörte auf mich zu ziehen und riss mich ohne Acht an den Haaren hoch. Es tat höllisch weh. Sie trat ein paar Schritte zurück und begann langsam um mich herum zu laufen, jeder Zeit bereit ihre ,, Beute " zu fangen.
Ich verlagerte mein Gewicht, so gut wie möglich, auf meinem rechten Fuß und versuchte nicht um zufallen.
,, Und jetzt? Du hast mich doch jetzt, also wozu noch warten? Töte mich doch einfach!"
,, Mensch, bist du ungeduldig. Das macht doch so keinen Spaß! " antwortete sie als wäre das selbstverständlich.
Spaß... Wie konnte ihr das alles hier nur spaß machen? Verändert man sich als Vampir wirklich so sehr?
Sie ging ein paar Schritte auf mich zu und betrachtete mich von oben bis unten, als wäre ich eine Schaufensterpuppe. Ganz behutsam, nahm sie dann meinen Arm und roch an meinem Blut. Ich versuchte ihr meinen Arm zu entreißen, aber sie hatte einen eisernen Griff.
,, Das riecht köstlich."schwärmte sie.
Verzweifelt versuchte ich aus ihrem Griff zu entkommen, aber sie war viel stärker als ich. Sie fuhr mit ihrem Finger über mein Blut und leckte ihn ab.
,, Mmmmh! AB negativ, oder? Eine sehr seltene und leckere Blutgruppe. "
Ich wusste ehrlich gesagt nicht welche Blutgruppe ich hatte, aber das war mir in dem Moment egal. Man hätte mir sagen können, dass ich vom Mars käme und es wäre mir egal gewesen.
,, Okay, du hast recht. Wieso sollte ich noch warten? So gutes Blut wie deins findet man ja nicht jeden Tag. " sie lächelte und streifte mir die Haare weg, damit mein Hals frei lag.
Es hatte keinen Sinn sich zu wehren, also stand ich einfach nur da und hoffte das es schnell und schmerzlos sein würde. Sie fletschte die Zähne und neigte ihren Kopf in Richtung von meinem Hals. Mein Herz schlug wie verrückt und ich hielt die Luft an. Gleich würde mein
Leben vorbei sein und um ehrlich zu sein, hatte ich Angst. Was passiert nach dem man starb?
Ich wartete darauf, dass sie mich beißen würde, aber es passierte nichts. Ich bemerkte, dass sie um halbem Weg starr geblieben war. Plötzlich duckte sie sich und wich im letzten Moment etwas vorbeisausenden aus. Sam hatte versucht ihr den Kopf abzuschlagen, aber verfehlte um Millimeter. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und fiel hin. Dean tauchte hinter Lea auf und hielt sie fest, damit Sam sie töten konnte. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht für wen ich sein sollte, sie war zwar meine beste Freundin, aber sollte sie wirklich als Monster weiterleben?
Sam holte aus, aber kurz bevor er traf, befreite sie einen Arm, rammte ihren Ellenbogen in Deans Magen, sodass er sich vor Schmerzen krümmte und machte einen Hechtsprung zur Seite. Sie rollte sich auf ihrer Schulter ab und kam geschmeidig wieder in den Stand. Kaum stand sie wieder, drehte sie sich blitzschnell rum und schleuderte Sam am Arm gegen einen Baum.
Dann drehte sie sich zu mir und sah mich mit einem bedrohlichen Blick an.
,, Mit dir bin ich noch nicht fertig, kleine." zischte sie und verschwand.

Hey Leute❤❤
Ich hoffe, dass es geht euch allen gut und euch dieses Kapitel gefallen hat . Ich habe noch kurz etwas mitzuteilen und zwar haben meine Freundin Kira_McCall uns überlegt, eine Supernatural roleplay Gruppe zu machen. Wenn ihr Interesse habt schaut doch mal in mein anderes Buch rein, dort findet ihr alle Infos:D Und wie immer freue ich mich riesig über Kommentare und votes. 🙈

LG i_love_spn ❤❤❤

Her Destiny (Supernatural ) Where stories live. Discover now