Die Klimaanlage

4K 366 44
                                    

Einen fröhlichen Sonntag an euch da draußen *-*
ich hoffe ihr habt nicht zu sehr gewartet, doch nun ist das Kapitel ja endlich da und auch eine kleine Ankündigung.
Die neuen Kaps kommen jetzt IMMER erst Sonntags.
Das erspart euch das ständige schauen auf die Alerts und mich setzt es nicht so unter Druck, es so früh wie möglich fertig zu haben :D
Ich hoffe das ist okay ;)
Viel Spaß ^^
°__________________________________________________°

Flüge wurden aufgerufen, Menschen unterschiedlichster Nationalitäten drängten sich dicht an dicht und der Geruch von Kaffee und Donuts wehte durch das Terminal.
Tony, meine Mum und ich standen etwas abseits, der Milliardär natürlich mit einer Kappe und Sonnenbrille bekleidet, um nicht aufzufallen.
„Du bist schrecklich, weißt du das?" meinte meine Mutter seufzend zu ihm, woraufhin er die Stirn runzelte.
„Warum?"
„Das weißt du ganz genau."
„Ach Ally... Es ist nur zu deinem besten."
Sie verdrehte mit verschränkten Armen die Augen.
„Sechs Stunden hätte ich auch in der Economy Class aushalten können Tony. Dennoch danke ich dir für die Aufwertung."
Zufrieden grinste er, sah dann auf die Uhr, bevor sein Blick zur Anzeigetafel flog.
„Ich glaube du musst los."
Kaum hatte er das gesagt, rutschte meine Laune in den Keller.
„Kannst du nicht später fliegen? Wir könnten morgen etwas zusammen machen."
„Morgen habe ich bereits meinen ersten Termin in der Firma Schatz." erwiderte sie sanft und zog mich in eine Umarmung.
Ich seufzte.
„Es war ein Versuch wert."
Natürlich flog sie allein nach Sacramento.
Mein Platz war hier in New York und würde es auch für eine ganze Weile noch bleiben.
Das machte den Abschied aber auf keinen Fall leichter, vor allem da es bereits in den letzten Tagen viele gegeben hatte.
Seid ihr Ankündigung die Stelle in Kalifornien anzunehmen, waren vier Wochen vergangen, in denen ich und auch Tony ihr geholfen hatten, alles zu organisieren.
Da war zum Beispiel mein Umzug in den Tower.
Zwar hatte ich diesen inoffiziell schon vor Monaten vollzogen, doch war es nun etwas anderes, da mein Zimmer in Queens völlig leer und mein momentanes nun komplett war.
Von meiner vertrockneten Pflanze hatte ich mich aber verabschieden müssen.
Es war sehr schwer gewesen und eine ganze Minute lang hatte ich in Erinnerungen geschwelgt.
Meine Mum hatte mir aber hier am Flughafen eine neue in die Hand gedrückt, die nun neben mir am Boden stand und grün vor sich hinwucherte.
Aller Wahrscheinlichkeit nach würde sie keinen Monat überleben...
Unser Haus war übrigens nicht verkauft worden, das hatten meine Mum, sowie auch ich einfach nicht übers Herz bringen können.
Es blieb in ihrem Besitz und würde dank Tony in Stand gehalten werden, was mich unglaublich beruhigte.
Ich ließ sie wieder los und trat schweren Herzens einen Schritt zurück, damit sie auch den Erfinder umarmen konnte, der ihr auf den Rücken klopfte.
„Du passt auf sie auf ja?" fragte sie, woraufhin er schmunzelnd die Augen verdrehte.
„Sie ist meine Tochter. Natürlich tue ich das."
„Ich wollte nur sicher gehen. Wir hatten zwar nicht viel Kontakt, aber ich kenne dich dennoch gut genug um zu wissen, dass du es schaffen würdest einen Goldfisch ertrinken zu lassen."
>>Hat sie mich gerade mit einem Goldfisch verglichen?<<
Sie schien voll ins Schwarze getroffen zu haben, denn Tony verzog das Gesicht.
„Da war ich acht."
Wie konnte ein achtjähriger einen Fisch ertrinken lassen?
Nein, stopp, ich wollte es gar nicht wissen.
Der Flug wurde nun durchgesagt und alle Passagiere zum Boarding gebeten, weshalb es nun wirklich ernst wurde.
„Wir können jederzeit telefonieren und egal wie spät es ist, mach es auch." sagte sie leise und strich mir über die Wange.
„Und komm mich besuchen, ja?"
Mein Hals war wie zugeschnürt, deshalb brachte ich nur ein Nicken zustande.
Auch ihr schien es sichtlich schwerzufallen, doch um es uns beiden nicht noch schwerer zu machen, schnappte sie sich ihren Koffer sowie das passende Handgepäck dazu und wandte sich um.
Ich blickte ihr noch eine ganze Weile nach, drehte mich dann aber auch um und vergrub mein Gesicht an Tonys Brust, was ihn dazu veranlasste, mich fest zu umarmen.
„Lass es raus. Es ist okay zu weinen."
„Ich weine nicht."
>>Bin aber kurz davor.<<
„Ich auch nicht." meinte er sofort, woraufhin ich zu ihm aufsah und er schmunzelte.
„Na komm. Ich schlage vor das wir jetzt einen schönen, großen Eisbecher verdrücken. Dann wird dir schlecht und der Kummer ist vergessen."
Oh Mann, das konnte glatt mit Lokis Trainingsmethoden mithalten.

Das Eis war wirklich köstlich gewesen, doch kaum zurück im Stark Tower verschlechterte sich meine Laune wieder.
Loki hockte nämlich nicht allein vor der Glotze, nein, Julia saß daneben und beide schienen sich köstlich zu unterhalten.
>>Na wenigstens knutschen sie nicht.<<
Man schien mir meine Stimmung anzusehen, denn sie sprang sofort auf und kam zu mir.
„Willst du reden?"
„Ja, aber nur wenn du dich von ihm loseisen kannst." entgegnete ich etwas zu schnippisch, was sie nicht im Geringsten störte.
Wir ließen Loki einfach stehen, beziehungsweise sitzen, und machten es uns in meinem Zimmer bequem, wo ich erst einmal meine neue, noch lebendige, Pflanze auf die Kommode stellte.
„Du weißt das ich wegen dir hier bin und nicht wegen ihm, ja?" fragte Julia, weshalb ich seufzte.
„Ich weiß... Tut mir leid, ich bin momentan einfach zu zickig, das ist mir auch schon aufgefallen."
„Hey, deine Mum ist gerade ans andere Ende des Landes gezogen. Ich verstehe dich nur zu gut... Oder gibt es da noch etwas anderes? Du warst ja schon vor der Ankündigung ihres Umzuges so komisch. Ich wollte dir aber nicht auf die Nerven gehen und nachhaken."
Okay, jetzt war die Zeit gekommen ihr reinen Wein einzuschenken.
Ich ließ mich auf den Rücken fallen.
„Das zwischen Clint und mir ist aus."
„Oh..."
Ganz genau.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sie sich neben mich legte.
„Darf ich fragen wie das passiert ist?"
Erneut entwich meinen Lippen ein Seufzer und ich drehte mich auf die Seite, den Blick ihr zugewandt.
„Na ja, ich habe es sozusagen heraufbeschworen."
Mit wenigen Worten erklärte ich ihr alles und am Ende war auch sie auf die Seite gerollt.
„Hmm... Das ist schwierig."
„Ich habe total überreagiert. Dass er ein Agent ist und kaum bis gar keine Zeit hat wusste ich schließlich schon vorher. Vielleicht hätte ich mich mehr darauf konzentrieren sollen nach Lösungen zu suchen, anstatt nach Fehlern und Hindernissen."
„Lösungen sind in eurer Situation nicht so leicht zu finden. Irgendeiner wird immer zurückstecken müssen... Du wolltest das nicht mehr länger mitmachen, oder?"
„Ja... Deshalb kam es zu dem Gespräch."
„Vielleicht ist es besser so."
„Kann sein."
„Es hat dich wirklich mitgenommen."
„Ziemlich. Aber klingt es komisch wenn ich sage, dass ich mehr unserer Freundschaft hinterhertrauere als der Beziehung?"
Julia lächelte leicht und schüttelte den Kopf.
„Sei nicht sauer, aber ich bin jetzt einmal ganz ehrlich. Meiner Meinung nach habt ihr aus dieser Freundschaft zu viel machen wollen."
Ich änderte erneut meine Position und betrachtete wieder die Zimmerdecke.
„Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber es hat sich immer so gut angefühlt."
„Wolltest du, dass es sich gut anfühlt?"
Ich zog eine Grimasse.
„Ja..."
Gott, ich fühlte mich wie beim Psychiater.
„Du solltest den Beruf wechseln."
Sie lachte.
„Vergiss es. Ich kümmere mich lieber weiter um meine kleinen Schützlinge."
Mit „Schützlingen" waren keine kleinen Tierchen gemeint, sondern Kinder, die sich manchmal aber wie Tiere verhielten, was Julia aber überhaupt nicht störte.
Nach dem jobben in einem Restaurant hatte sie nämlich endlich eine Stelle in ihrem Traumberuf gefunden.
„Ich habe letztens mit Loki eine Doku über die momentane Geburtsrate gesehen... Er hat die Kinder als Teppichratten bezeichnet."
„Das ist fies!"
>>Und lustig.<<
„Sag das nicht mir. Er wars. Übrigens, wäre es nicht toll wenn ich mal zu Besuch kommen würde? Kinder lieben doch große Tiere. Außerdem bin ich eine Superheldin. Von mir gibt's Kuscheltiere."
>>Leider werden sie noch langweilig als „The Wolf" bezeichnet.<<
Wir mussten meinen Namen dringend publik machten, natürlich ohne meine wahre Identität preiszugeben.
Leider schüttelte Julia den Kopf.
„Wenn ich dich in meine Gruppe lasse, würden sie am Ende nur vollkommen beschmiert mit Fingerfarbe sein."
>>Fingerfarbe ist ja auch toll.<<
Wir ließen das Thema lieber fallen, bevor ich wirklich noch auf die Idee kam ihrem Arbeitsplatz einen Besuch abzustatten.
Deshalb wechselten wir lieber in spannender Gefilde, weg von Trennungen und Fingermalfarbe und diskutierten über das Wetter.

In den nächsten Tagen lief es ähnlich ab, was bedeutete, das Julia nach der Arbeit vorbeikam und wir über Belanglosigkeiten sprachen.
Danach sorgte meist Loki beim Training für Abwechslung und am Abend hatte uns dann der Fernseher wieder, was sich auch Thor nicht entgehen ließ, welcher nun immer öfters nach Asgard reiste, um dort Informationen zu beschaffen, die es meist aber nicht gab.
Ab und an, oder eigentlich ziemlich häufig, war diese Suche nach den Kugeln so frustrierend, dass ich sie am liebsten einfach abgeblasen hätte.
Es gab nichts.
Keine heiße Spur, keine weiteren Legenden die irgendwie entfernt mit ihnen zusammenhingen und erst Recht kein Auftauchen unserer Gegner.
Seit Collisters Tod waren sie einfach weg.
Dennoch ahnte ich, dass sie nur warteten, um an einem passenden Zeitpunkt zuzuschlagen.
Bis dahin hieß es Däumchen drehen.

Mittlerweile konnte man schon von tropischer Hitze sprechen, was das rausgehen ab einer bestimmten Uhrzeit zu einem unmöglichen Unterfangen machte.
Ich hasste Hitze.
Kälte war gerade noch so akzeptabel, konnte man sich da schließlich noch etwas anziehen, um den Temperaturen zu trotzen.
Bei Wärme ging das nicht so einfach.
Ich konnte mir ja nicht einfach so die Kleider vom Leib reißen.
Deshalb blieb ich drinnen, im schönen, kühlen Tower, dessen Klimaanlange angenehme Temperaturen brachte.
Blöd nur, wenn genau das Ding ausfiel.
Schmorrend rollte ich mich auf meinem Bett von einer Seite auf die andere, Decke und Kissen bereits lange auf den Boden verbannt.
„Jarvis, wie lange dauert das noch?"
„Die Klimaanlage wird wahrscheinlich nicht vor morgen früh wieder funktionieren. Es tut mir leid Miss."
Ich stöhnte genervt und bewegte mich dabei so wenig wie möglich.
„Das ist das wohl modernste Gebäude der Welt! Wie kann da so etwas passieren?"
„Nun, Mr. Stark ist zwar sehr überzeugt davon, doch er ist nicht unfehlbar."
„Sag ihm das nicht ins Gesicht. Ansonsten programmiert er dich in einen Staubsauger."
Da es keinen Sinn machte, weiter herum zu jammern, erhob ich mich vorsichtig und ging in die Küche, um wenigstens ein wenig Abkühlung zu bekommen.
Ein Eis sollte dafür sorgen, aber alles was ich fand war gähnende Leere und Eisstiele im Mülleimer, was nur eines bedeuten konnte.
„Loki!"
Der Gott lag lässig auf der Couch und schien durch seine Eisriesenkräfte angenehm temperiert.
Prompt hatte ich einen Nobelpreisverdächtigen Einfall.
Anstatt mich wegen des Eises zu streiten, ging ich zu ihm und ließ mich kurzerhand auf ihn fallen, was ihm ein dumpfes „Uff" entlockte und er zu mir sah.
„Was soll das?"
„Du bist kühl und somit heute mein persönlicher Kühlakku." meinte ich und drehte meinen Kopf auf seiner Brust, um auch fernsehen zu können.
Ich rechnete mit Protest und damit, mich gleich auf den Boden wiederzufinden, doch nichts in der Art kam.
Stattdessen fand sich eine seiner Hände auf meinem Rücken ein, während die andere unter seinem Kopf steckte.
Endlich fühlte ich mich richtig wohl.


Der Spaß geht in die neue Runde!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt