Klärungsbedarf

4.7K 358 41
                                    

Hallöchen mit Ö'chen :D
Ja, Leute, das letzte Kapitel hat einige von euch verwirrt und daran war nur eine kleine Äußerung Hels schuld.
Hiermit stimme ich zu: Hel ist das Kind aus "Ein galaktischer Spaß" und somit Sarahs Tochter. Und Lokis ;)
Aber wer weiß, was trotz diesem Wissen, noch alles passieren wird.
Viel Spaß ^^
°____________________________________________°

Mit einer Teetasse in den Händen, hockte ich im Schneidersitz auf der Couch, trug einen dicken, kuschligen Pulli und sah zu Julia, die bereits seit einer halben Stunde mit mir und Loki hier saß und sich mit uns eine Doku über Dinosaurier ansah.
Das hatte natürlich prima zu unserer Erzählung über Kappadokien gepasst.
Die Informationen über die Reise dorthin waren mir leicht über die Lippen gekommen, der Kampf gegen den Drachen etwas weniger, wobei ich den dann auch, wie bei Tony, beschönigt hatte und ihr die Verletzung am Arm verschwieg, die nun langsam völlig verheilt war, genauso wie meinen „Tod" am Vortag.
Deutlich weniger leicht fiel mir dann das entscheidende Thema, für dessen Offenbarung ich sie überhaupt erst hierherbestellt hatte.
Leider erwies sich das als ziemlich schwierig, vor allem wenn der Grund des Gespräches anwesend war.
Loki knabberte langsam an den Schokonüssen und machte nicht einmal Anstalten, sich zu bewegen, doch wusste ich, dass er uns folgen würde, sobald ich Julia in mein Zimmer lockte.
Deshalb blieben wir noch eine ganze Weile still sitzen, bis er auf einmal aufstand.
„Irgendwer noch was zu trinken?"
Sofort drückte ich ihm meine Tasse in die Hand.
„Oh ja! Und lass dir ruhig Zeit."
Stirnrunzelnd nahm er mein Trinkgefäß entgegen und ging in die Küche, was ich ausnutzte.
Sofort lehnte ich mich zu meiner besten Freundin und sie sich wiederum zu mir.
„Also Code Red? Du hast jemanden geküsst?"
Ich nickte ernst als Antwort, woraufhin sie es auch tat.
„Aha... Kenne ich ihn?"
Ein erneutes Nicken folgte.
„Okay... Sagst du mir auch wer es ist?"
Als nächstes folgte ein Nicken, welches sich zu einem Kopfschütteln entwickelte.
Ich wollte es ihr sagen, wirklich.
Doch irgendwas hinderte meine Stimmbänder daran, einen Ton von sich zu geben, weshalb ich dann nur mit geöffneten Mund, aber Stumm, dasaß.
„Oh Sarah, ich dachte eigentlich dass du es mittlerweile überwunden hättest." kam es dann von seitlich, wo wir Loki entdeckten, der die Verschränkung seiner Arme löste und auf uns zukam, nur um sich dann neben mich zu setzen.
Er beließ es natürlich nicht dabei und zog mich auch noch an sich.
Während er zufrieden grinste, musste ich den Impuls unterdrücken ihm die Augen auszukratzen.
Julias hatten sich geweitet.
„Ihr beide?"
„Wir beide." nickte der Gott lässig, als ginge es hier nur um die Auswahl des Mittagessens.
Das mit dem Auskratzen seiner Äugelein ließ ich mal bleiben und transformierte es lieber um, in einen Schlag.
Einen kräftigen, ihn nicht juckenden Schlag in die Seite.
„Warum schreibst du es nicht gleich auf ein Banner und hängst es draußen am Tower auf?!"
„Meinst du das würde Stark zulassen?"
„Du bist ein Arsch!"
„Und du bist prüde."
„Nein, ich wollte es ihr nur schonender beibringen!"
Julia sah unserem Schlagabtausch mit großem Interesse zu und warf dann eine Frage in den Raum, die uns unterschiedlicher nicht hätte antworten lassen können.
„Ihr seid zusammen?"
„Nein!"
„Ja."
Entsetzt blickte ich zu dem Gott.
„Wir sind nicht zusammen!"
Er jedoch war ganz anderer Meinung und blickte zu meiner Freundin.
„Doch, sind wir. Sie möchte es nur noch nicht einsehen."
„Da gibt es nichts einzusehen!"
„Es ist ja auch ein wenig merkwürdig, dass ausgerechnet ihr beide nun eine Beziehung führt." erwiderte sie.
„Das tun wir doch gar nicht! Julia, mach da nicht auch noch mit!"
Sie zwinkerte mir jedoch nur zu und erhob sich, was ich als Verrat höchster Güte verstand.
„Vielleicht solltet ihr beide erst einmal alles klären. Macht das am besten jetzt, dann können wir morgen alle zusammen frühstücken. Bey."
Sich ihre Tasche schnappend, verschwand sie winkend im Fahrstuhl und ließ mich einfach so in den Krallen des Gottes zurück.
Die konnte was erleben!
Langsam drehte ich mich mit zu Schlitzen verengten Augen zu Loki um und drückte meinen Finger an seine Brust.
„Wir. Sind. Nicht. Zusammen. Es waren nur Küsse, nicht mehr und nicht weniger. Du und ich, wir sind beste Freunde. Und dabei bleibt es auch.
Ich stand mit Schwung auf und wollte das Wohnzimmer verlassen, wurde dann aber schon an der Türschwelle gepackt.
„Na, na, na. Du bleibst schön hier. Wir reden jetzt."
Lautstark seufzend verdrehte ich die Augen, warf in einer verzweifelten Geste die Hände in die Höhe und wurde gleichzeitig von ihm zurückgetragen.
Prompt landete ich wieder auf der Couch, dieses Mal jedoch mit dem Rücken voran und bemerkte wiederwillig, wie Loki sich auf der Sofakante niederließ.
Er lehnte sich, die Hände neben meinen Schultern abstützend, zu mir.
„Egal was du sagst, egal was du tust... Wir beide sind zusammen."
So leicht wie er vielleicht glaubte, stimmte ich ihm nicht zu.
„Nein. Wir sind Freunde Loki. Du hast mich nur geküsst und ich habe Spaß an der Freude mitgemacht."
„Ist dir bisher wirklich nicht in den Sinn gekommen, warum ich dich geküsst haben könnte?"
„Weil du nichts anderes zu tun hattest?"
„Versuch es noch einmal."
Ich blieb kurz still, nur um mich dann einfach mal vorzuwagen.
„Weil du mich magst?"
„War das eine Frage?"
„Weil du mich magst." sagte ich nun etwas überzeugter.
„Ja, ich mag dich. Mittlerweile gehen meine Gefühle aber über mögen hinaus, was mich am Anfang sehr irritiert hat. Du kennst mich ja. Böser Gott, Feind der Avengers und all das, wobei es mittlerweile der Vergangenheit angehört. Ich gebe zu, am Anfang habe ich mitgespielt um eine Chance auf einen Rückschlag zu bekommen. Um euch von innen zu zerstören."
Mir wurde kalt und ich zögerte, bei das, was ich als nächstes hervorbrachte.
„Wann hast du entschieden mich nicht mehr töten zu wollen?"
Nun schien auch Loki unschlüssig, ob er etwas sagen sollte, was mir zeigte, das mir die Antwort nicht gefallen würde.
Überhaupt nicht.
„Als dich der Roboter umgebracht und du tot auf der Straße lagst."
Da ich in dem Moment keinen Zugang zu einer Bratpfanne hatte, die ich ihm heftig über den Kopf ziehen konnte, begnügte ich mich damit, mit beiden Händen gegen seine Brust zu drücken.
„Lass mich sofort aufstehen!"
„Sarah..."
„Nichts „Sarah". Ich will aufstehen!"
„Jetzt hör mir gefälligst zu!" knurrte er und schnappte sich problemlos meine Hände, die er auf die Polster der Couch drückte.
„Ich weiß, dass du sauer bist."
„Sauer ist gar kein Ausdruck für das was ich bin! Die ganze Zeit hatte ich mich für dich eingesetzt und gedacht dir vertrauen zu können!"
Loki blickte daraufhin ernst drein.
„Ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Aber ich möchte dir etwas anderes sagen. Frag mich wann ich angefangen habe mehr in dir zu sehen. Tu es."
Angesäuert wie ich war, plusterte ich die Wangen auf und brachte keinen Ton über meine Lippen.
Ich wollte eine Bratpfanne!
Der Gott atmete tief durch.
„Bitte. Frag nach."
„Wann hast du angefangen mehr in mir zu sehen?" zischte ich, woraufhin er schmunzelte.
„Ich wusste, dass du das fragst."
>>Arschloch.<<
Er ließ meine Hände wieder los und setzte sich auf.
„Als du krank geworden bist. Ab da hatte ich von Tag zu Tag mehr Gefühle für dich kleines, tollpatschiges Menschenmädchen entwickelt. Du hast mir dein Vertrauen geschenkt und mich zu einem Teil von euch gemacht. Und als du dann mit diesem Bogenschützen angebändelt hast... Ich war schon lange nicht mehr so eifersüchtig. Aber es war schön zu sehen das es dir nicht anders ging."
„Erstens, ich bin nicht tollpatschig. Höchstens ein bisschen. Und zweitens, wann war ich bitte eifersüchtig?" merkte ich stirnrunzelnd an und versuchte mich an irgendeine Situation zu erinnern, die das vermittelt hätte könnte.
Da mir aber keine Einfiel, musste er sich wohl irren, was ich ihm auch sagte, Loki danach aber leise lachte.
„Es ist wirklich erstaunlich wie gut du Dinge missverstehst. Erinnere dich an die Momente, in denen ich mit deiner besten Freundin zusammen war. Du hast dir eingeredet, eifersüchtig auf mich zu sein, dabei warst du auf Julia eifersüchtig. Das hat mir ein wenig Genugtuung gegeben, wenn ich dich mit Barton gesehen habe."
Ich wollte es abstreiten, sagen, dass er falsch läge, aber ich konnte es nicht.
Denn so im Nachhinein betrachtet, hatte er Recht, obwohl ich dennoch Probleme damit hatte, es einzusehen.
„Gut, dann empfinden wir wohl beide schon eine Weile etwas füreinander." gab ich kleinlaut zu, woraufhin der Gott zufrieden dreinschaute.
„Schön, dass du es endlich verstanden hast. Dann können wir zurück zum wesentlichen kommen. Ich werde nicht so ein Idiot wie Barton sein und nichts klarstellen. Du und ich, Sarah, wir führen ab jetzt eine Beziehung. Du kannst es gerne noch eine Weile vor deinen Freunden geheim halten, aber irgendwann werden sie es erfahren und auch dann halten wir beide zusammen. Weil wir uns bis dahin gänzlich ineinander verliebt haben, verstanden?"
„Und dann reiten wir in den Sonnenuntergang und wenn wir nicht gestorben sind, dann leben wir noch heute." scherzte ich, um dieses „verlieben" aus seinem Mund etwas zu verarbeiten.
„So in der Art." erwiderte er amüsiert und beugte sich erneut herab.
„Du musst noch ja sagen."
Stirnrunzelnd blickte ich an ihm vorbei.
„Hmm... Na ja, ich habe sowieso nichts anderes zu tun. Also, ja."
Innerlich flippte ich vor Freude aus, was Loki natürlich mitbekam.
Er schüttelte belustigt den Kopf.
„Man muss dich immer erst zu deinem Glück zwingen."
Der darauffolgende Kuss war sanfter, als jeder zuvor und zeigte mehr als seine Worte, dass er das Ganze wirklich ernst meinte.
Es besänftigte etwas die Tatsache, dass er mich noch so lange hatte töten wollen und sorgte zudem dafür, dass ich diese offizielle Beziehung erst einmal richtig toll fand.
Das würde sich sicher ändern, wenn es darum ging, es den anderen zu erzählen, was aber sicher noch laaange dauern würde.
Dachte ich zumindest.
Loki hatte mich so abgelenkt, dass ich den Fahrstuhl gar nicht gehört hatte, der nun aufging und eine Person ausspuckte, der ich das hier wirklich sehr gerne erspart hätte.
Clint.
„Was zum Teufel..."
Sofort schob ich den Gott erschrocken von mir und sah zu dem Agenten, der perplex blinzelte, bevor er stinksauer wurde.
„Clint, es-„
„Ich bring dich um!"
>>Aber ich war doch erst tot!<<
Natürlich hatte er damit nicht mich, sondern Loki gemeint, auf welchen er jetzt eifrig zuging, die Hand an seiner Waffe.
Loki war wiederum aufgesprungen und fing den folgenden Faustschlag kurz vor seinem Gesicht ab und konterte, indem er ihm in den Bauch schlug.
Verdattert schaute ich dann zu, wie die beiden aufeinander losgingen und wollte eingreifen, bis Jarvis mich zurückhielt.
„Miss Mitchel, vielleicht sollten Sie zurückbleiben. Ich bin mir sicher, dass sie sich keine ernsthaften Verletzungen zufügen werden. Zumindest keine Lebensbedrohlichen."
„Danke J... Das beruhigt mich sehr."
„Stets zu Diensten Miss."
So stand ich also da und sah zu, wie mein Freund und mein Ex-Freund sich gegenseitig gegen die Wände warfen, nach dem anderen schlugen und traten und dabei einiges kaputtmachten.
Tja, da hatte ich Tony später wieder eine Menge kleine Lügen zu erzählen.


Der Spaß geht in die neue Runde!Where stories live. Discover now