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Am nächsten Tag ging ich James aus dem Weg. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion und Schulgefühle weil ich einfach so abgehauen war. Ich wollte mich ihm nicht stellen und jedes Mal wenn ich ihn sah versuchte ich möglichst in die andere Richtung zu gehen und vermied direkten Blickkontakt mit ihm. In den Pausen hielt ich mich sogar an für mich untypischen Plätzen auf, um ihm nicht zu begegnen, falls er mich suchte. Es half mir nicht wirklich, dass ich dadurch nur noch mehr Schuldgefühle bekam und ich mich eigentlich danach sehnte mich in seine starken Arme zu schmeißen und ihn wieder zu küssen, doch es war falsch. Ich wusste nicht genau wieso ich der Ansicht war, doch irgendwas in mir schrie mich an, dass ich diese Gedanken nicht haben sollte und James nur ein Freund für mich sein sollte. Das mein Herz und mein Körper das anders sahen, schien mein Gehirn nicht zu interessierten, weshalb ich es für die beste Möglichkeit hielt ihn von mir zu stoßen. Ich hatte ja nicht mal jemanden mit dem ich darüber reden konnte, also konnte mir auch keiner mit meinem Gefühlswirrwar helfen oder mir zumindest sagen wie ich mich ihm gegenüber jetzt verhalten sollte. In Biologie dann konnte ich ihm nicht mehr ausweichen, also versuchte ich ihn einfach zu ignorieren und blockierte alle Versuche mit mir zu reden ab. Ich wusste das das nicht die Lösung war, doch was anderes fiel mir einfach nicht ein. Nur einmal trafen meine Augen seine und ich wünschte ich hätte den verletzten und wütenden Ausdruck in ihnen nie zu sehen bekommen, denn es tat weh zu wissen das ich der Grund war. Trotzdem tat ich nichts um es zu ändern. Nein stattdessen machte ich das ganze nur schlimmer, als ich ihn am Ende der Stunde doch noch aufhielt bevor er ging. Mit hoffnungsvollen Augen sah er mich an und ich konnte ihnen einfach nicht standhalten, weshalb ich auf den Boden schaute als ich ihm mein Anliegen schilderte. „Ich möchte, dass wir das Referat getrennt beenden. Es wäre glaub ich besser so." Als ich wieder hoch blickte, konnte ich die Hoffnung aus seinen Augen schwinden sehen und das blau, welches mir immer so warm schien war nun eiskalt. Ohne Emotionen in der Stimme antwortete er mir. „Vielleicht hast du Recht." Als er sich umdrehte und ohne eine Verabschiedung verschwand starb etwas in mir. Ich hatte ihn offensichtlich verloren. Doch ich machte ihm keinen Vorwurf. Ich selbst war derjenige der mir diese Wunden zugefügt hatte. Und nicht nur mir schien es weh zu tun wie es schien.

Der nächste Tag verlief ähnlich, nur das James mich in Ruhe ließ, auch wenn er mir ab und zu verletzte Blicke zuwarf und ich immer mehr an an mir zu zweifeln anfing. Wieso konnte ich nicht einfach zulassen, dass ich scheinbar Gefühle für ihn hatte? Vermutlich war es die Angst davor, dass er mich doch nicht wollte, gemischt mit dem Gefühl das ihn zu mögen falsch war. Andererseits, woher sollte ich wissen, ob ich in ihn verliebt war? Ich kannte das Gefühl schließlich nicht und vielleicht mochte ich ihn ja auch nur als Freund. Außerdem selbst wenn ich ihn mehr mochte, was ich um ehrlich zu sein eher glaubte, warum war es falsch? War es vielleicht gar nicht, doch es war besser wenn wir nur Freunde blieben, wenn wir das überhaupt noch waren. Ich konnte mich auf wirklich überhaupt nichts konzentrieren und war deshalb mehr als froh, als ich mich nach der Schule auf den Weg in die Tanzschule machen konnte. Ich musste einfach abschalten und vielleicht konnte ich danach ja endlich einen klaren Gedanken fassen. Dieses hin und her hielt ja keiner aus. Also stand ich schon eine viertel Stunde eher als sonst im Studio und begann mich aufzuwärmen. Das tanzen mit Luna ging wie immer im Flug vorbei und schon bald fand ich mich alleine in dem mit Spiegelwänden ausgestattetem Raum vor und tanzte mir die Seele aus dem Leib. Ich war grade dabei eine der schwierigeren Teile des Tanzes, welchen mir Luna noch schnell gezeigt hatte durch zu gehen, als die Tür mit einem lauten krachen aufschlug und ein wütender James in den Raum trat.

Erschrocken zuckte ich zusammen und richtete mich wieder auf, als er auf mich zukam. „Was machst du hier?" Ohne es zu wollen klang meine Stimme zittrig und von der Entspannung, die ich eben noch gefühlt hatte war nichts mehr zu merken. „Das fragst du noch?" Ich zuckte ein weiteres Mal bei seiner lauten Stimme zusammen. „Verdammt wieso gehst du mir so aus dem Weg? Du tust mir weh damit verdammt. Was soll denn das? Erst küsst du mich und machst mir Hoffnungen und im nächsten Moment rennst du weg. Lässt mich einfach da sitzen und gibst mir das Gefühl an allem Schuld zu sein und es verbockt zu haben." Betroffen ließ ich den Kopf hängen, doch er zwang mich ihn anzusehen, indem er mein Kinn wieder nach oben drückte. Ich wusste das ich in den nächsten Momenten einen großen Fehler begehen würde, doch ich nahm meinen Mut zusammen um die größte Lüge, die ich je gesprochen hatte aus meinem Mund schlüpfen zu lassen. „Ganz einfach, es war ein Fehler. Es hat mir nichts bedeutet." Mein Herz schmerzte in diesem Moment und ich wusste selbst nicht warum ich mir das antat. Ein kleiner Teil in mir hoffte, dass er mich in Ruhe lassen und einfach gehen würde, doch der größere Teil in mir schrie danach das er mehr Mut hatte als ich und trotz meiner Worte bei mir bleiben würde. Wie als würde er ahnen was in in mir vorging kam er mich noch einen Schritt näher, wisperte „Ich glaube dir nicht." und presste seine Lippen verzweifelt auf meine. Mit genau der selben Verzweiflung erwiderte ich den Kuss, der immer hitziger wurde. Ich wusste genau was er wollte, als er an meine Oberschenkel griff und ich sprang, mich gleich darauf mit den Beinen seine Hüfte umklammernd und den Händen in seinen Haaren vergraben. Uns beiden entwich ein leises Stöhnen, als ich mich näher an ihn presste und er mich an einen der Spiegel drückte um mich halten zu können, seine Hände auf meinem Po damit ich nicht runterrutschte. Unsere Zungen spielten miteinander und immer wieder entwichen mir kleine Seufzer, als James eine Hand von meinem Po löste und damit unter mein Shirt fuhr. Und ich wollte mehr. Viel mehr von ihm und in diesem Moment waren alle Zweifel wie weggeblasen. Ich löste meine Beine von seiner Hüfte, sodass ich wieder stand und löste mich für einen Augenblick von James, um mir das Ärmellose Shirt über den Kopf zu ziehen und ihn ebenfalls seines T-Shirts zu entledigen. Mit hungrigem Blick betrachtete er mich, als ich ihm, mir über die Lippen leckend, über die Brust fuhr und in bei den Schultern angekommen langsam nach unten und hinten drückte. Ich liebte das Gefühl seiner weichen Haut unter meinen Fingern und strich immer wieder darüber, als ich ihn endlich soweit hatte das er am Boden saß. Ich hatte mich auf seinem Schoß nieder gelassen und unsere Gesichter waren nur Zentimeter von einander entfernt. Ich fuhr unablässig weiter über seine Brust, seine Schultern und seinen Rücken, spürte seinen schnellen Atem auf meinen Lippen und stöhnte auf, als er mich letztendlich an den Hüften packte um mich noch näher zu ziehen und unsere Münder wieder verschmelzen ließ. Unbewusst begann ich meinen Schritt gegen seinen zu reiben und genoss die süßen Laute dich ich ihm damit entlocken konnte. Ich hatte meine Finger grade zu seinem Hosenbund wandern lassen um den Knopf zu öffnen, als ein schriller Ton mich aus meiner Tranceartigen Lust holte. Mein Handy.


Feels like dancing (boyxboy)     #Brilliants2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt