O9

535 70 15
                                    

Ich möchte, dass man sich noch nach Monaten meine Bücher durchliest, sie versteht und man weint. Dass sie einem die Tränen in die Augen treiben, doch was ich fabriziere, bleibt nur in meinem Kopf. Sie sind Gedanken.

Natürlich kann ich nicht wirklich sagen, wonach Menschen sich sehnen, aber wir brauchen Liebe. Liebe in irgendeiner Art. Ob in der Familie, den Freunden oder dem Partner.

Das Leben ist ein bunter Haufen, ein Gemisch aus warmen und kalten Farben. Du besteigst diesen Haufen voller Ereignisse, Erlebnisse und siehst die warmen und kalten Farben. Du hältst dir die Augen zu und greifst wahllos nach einer Farbe.

Ich denke an die Zukunft und was dort geschieht. Kriege ich Kinder? Habe ich einen Job? Besitze ich ein Haus? Wunschvorstellungen hat doch jeder. Träume besitzt jeder. Allerdings ist der Gedanke, dass ich mich vor dem erwachsen werden umbringe, in meinem Kopf und schleicht sich langsam näher, bei der Frage, was in der Zukunft passiert.

Ich habe wenig gegessen. Ich kann es an einer Hand abzählen und es ist gering. Mein Kopf gibt immer noch keine Ruhe und manchmal kann ich kaum einschlafen. Mein Herz pumpt weiterhin, doch die Trauer hängt an meinem Inneren.

Ich bin erschöpft und nehme nur langsam Luft auf, da mein Herz schmerzt. Es ist grausam und ich fühle mich so verschlossen. Ich möchte lachen und weinen, zur selben Zeit. Ich liege manchmal im Bett, forme meinen Mund zu einem stummen Schrei und lasse die Tränen laufen.

Es ist das Gefühl, dass niemand mich wirklich ansieht und ich unbedeutend bin. Vielleicht sind meine Gedanken ja interessant, doch nie wird sie jemand hier lesen. Niemand wird erfahren, wer ich wirklich bin, denn ich weiß es selbst nicht.

Mein Herz rast und mein Atem ist zittrig, während meine Hände kalt sind. Ich spüre die Kälte in den Händen kaum, sondern eher die Kälte des Fensterbrettes. Ich verzichte heute mal auf Musik und lausche der Stille, während mein Mund zu einem leichten Lächeln geformt ist.

Die Nacht ist klar und voller Sterne. Vereinzelt entdecke ich eine Wolke, doch in der Nacht fühle ich mich unsichtbar. Keiner entdeckt mich, niemand ist wach und die Ruhe entsteht. In meinem Zimmer fühlt sich alles so fremd und doch so vertraut an. Es bringt mich um den Verstand und ich möchte es nicht. Ich kämpfe dagegen an, doch wie lange schaffe ich es noch?

Kann ich die Gruppe noch als meine Freunde bezeichnen? Ich weiß es nicht. Ich möchte nicht darüber nachdenken, sonst würde ich mich einsamer als vorher fühlen.

Menschen verdrängen kleine, unbedeutende Momente viel zu schnell. Man hat sie nicht immer im Kopf und plötzlich fallen sie einem einfach ein, doch sie sind plötzlich nicht wirklich wichtig, sodass man sie wieder verdrängt und irgendwann vergisst.

Die Welt ist groß, die Wege lang und trotzdem regiert Geld die Welt. Wir müssen alles bezahlen. Gefühle sind gratis, aber Essen nicht. Im Grunde sind wir Menschen doch Schuld. Wir sind an allem Schuld und so wird es immer sein.


Meine Meinung kann nicht wirklich zum Nachdenken anregen, irgendetwas besonderes sein oder gleich etwas weltbewegendes. Es ist nur eine Meinung von vielen. Menschen sterben, Leute sagen ihre Meinung, Menschen sind weiterhin grausam und doch so schön. Alles hat doch zwei Seiten. Eine schwarze und eine weiße Seite. Und manchmal sucht man sich eine Seite aus und verteidigt diese, sucht Gegenargumente und versucht die andere Seite klein zu kriegen.

scattered thoughtsWhere stories live. Discover now