Kapitel 18

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-Luna's Sicht-

Ich klopfte an und ein leises 'herein' ertönt.

Ich öffne die Tür und sehe ihn auf dem Bett sitzen.

"Hey" sage ich während ich die Türe schliesse.

"Hey" meint auch er mit seiner rauen Morgenstimme.

"Wir müssen reden, Marco" meine ich und versuche möglichst stark zu klingen.

Ich gehe einen Schritt auf sein Bett zu.

"Wurdest du aufgefordert zu kommen?" fragt er und schaut mich aus traurigen Augen an.

"Nein, bin freiwillig gekommen" sage ich und lächle leicht.

"Setzt dich doch" sagt er und schlägt mit der Hand leicht auf das Bett.

Dankend setze ich mich.

Ich strecke ihm das Brot entgegen. "Möchtest du?"

"Nee danke hab grad kein Hunger"

Ich zucke mit den Schultern und beisse ins Brötchen.

Marco seufzt.

"Luna, es tut mir Leid. Ich will nicht das du und Erik euch streiten. Am besten gehst du jetzt einfach und hälst dich von mir fern"

"Marco, das mache ich bestimmt nicht. Erik wird sich schon wieder einkriegen."

"Es ist wirklich besser"

"Nur weil Erik es nicht mag wenn ich mit dir rede heisst das nicht, dass ich es nicht mehr darf."

Ich schaue zu Marco welcher mit leeren Augen die Wand anstarrt.

Stumm läuft ihm eine Träne über die Wange.

Zuerst eine und dann immer mehr.

Etwas überfordet nehme ich seine Hand und drücke sie kurz.

"Weisst du" schluchzt er. "Ich komm einfach nicht mehr mit der Situation klar. Alle sind glücklich, haben einen Freund oder eine Freundin oder sind zumindest verliebt. Alle haben Motivation und Lebensfreude. Alle, ausser ich."

Er macht eine kurze Pause und atmet tief durch.

"Ich hatte auch eine Freundin. Lara, hiess sie. Ich habe sie geliebt, wirklich geliebt. Ich dachte wir wären füreinander geschaffen. Bis ich herausgefunden hatte, das sie mich mit meinem besten Freund betrügt. Ich bin in ein Loch gefallen und nie wieder herausgekommen. Ich war so verzweifelt, ging jeden Abend feiern bis ich nicht mehr klar denken konnte, hab mir die Erstbeste geschnappt, meine Wut an ihr ausgelassen und sie dann am nächsten Morgen angeschrien was sie eigentlich noch hier mache sie solle sich mal verpissen. Doch es wurde alles nur noch schlimmer. Das Training machte mir keinen Spass mehr, ich hab nicht mehr gelacht und wollte nicht mehr Fussball spielen. Doch niemand hat bemerkt wie schlecht es mir eigentlich geht. Ich habe niemanden mehr dem ich vertrauen kann. Alle sehen mich als das grösste Arsch auf dieser Welt. Ich war kurz davor einfach zu gehen, vermissen würde mich ja sowieso niemand."

Er seufzt traurig.

"Ach mensch, ich will doch nur glücklich sein, so wie früher als Lara noch hier war. Einfach wieder lachen jemanden im Arm halten und Spass haben" Die letzten Sätze flüstert er nur noch.

Ohne gross zu überlegen, falle ich ihm in die Arme und er beginnt leise zu weinen.

"Shh, Marco ganz ruhig" flüstere ich und streiche mit meiner Hand über seinen Rücken.

Marco weint leise vor sich hin. Da öffnet sich plötzlich die Tür.

Adnan steht im Türrahmen.

Als er Marco in meinen Armen sieht, schaut er mich traurig an und will die Tür wieder schliessen.

"Adnan" flüstere ich leise.

Langsam dreht Adnan sich um, Marco löst sich von mir und schaut ihn mit verheulten Augen an.

"Hey Marco" sagt er ruhig, schliesst die Tür hinter sich und setzt sich zu uns aufs Bett.

"Hey" flüstert Marco nur traurig.

"Ach Marco, du sein in letzter Zeit so oft traurig. Bitte sage mir doch was los sein" meint Adnan und schaut Marco an.

"Ich.. ich kann nicht" flüstert Marco.

"Aber natürlich kannst du. Trau dich, Adnan lacht dich schon nicht aus." sage ich beruhigend.

"Luna hat recht ich dich wirklich nicht auslachen" meint Adnan und schaut zu Marco.

"Weisst du Adnan...." beginnt Marco und erzählt nochmal seine Geschichte.

Als er fertig erzählt hat sagt Adnan: "Marco du müssen das uns erzählen wenn es dir schlecht geht du wissen das ich da sein für dich"

Er schliesst Marco in eine Umarmung.

"Danke Adnan, womit habe ich das verdient?"

"Einfach nur indem du da sein"

"Du bist so ein liebenswürdiger Mensch, Adnan" sagt Marco und löst sich von Adnan.

"Ja nicht?" flüstere ich mehr zu mir selbst doch Adnan scheint es gehört zu haben.

Er drückt meine Hand, lächelt mich lieb an bevor er zu Marco gewandt sagt: "Du müssen doch noch etwas essen Marco, wir in einer halben Stunde los fahren zum Training"

"Hab keinen Hunger aber danke der Nachfrage" sagt Marco und streicht sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.

"Du kommen Luna?" fragt Adnan nun mich und streckt mir eine Hand entgegen.

Ich ergreife sie verabschiede mich noch schnell von Marco bevor ich mit Adnan in sein Zimmer laufe.



So mit diesem Kapitel wünsche ich euch FROHE WEIHNACHTEN! ❤

Hey sister, do you know my name? (Borussia Dortmund FF)Where stories live. Discover now