Kapitel 35

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-Erik's Sicht-

"Geh" meine ich hart und schaue Jonas an.

Ihm läuft eine Träne die Wange runter und er flüstert: "Aber... aber ich liebe dich doch"

Ich zucke leicht zusammen. Jonas liebt mich? Der lügt doch nur oder vielleicht doch nicht? Schnell fasse ich mich wieder und sage: "Hast du mich verstanden?"

Jonas nickt stumm, dreht sich um und geht.

"Jonas warte doch" ruft Yann ihm noch nach doch ich höre nur wie die Tür ins Schloss fällt.

Yann seufzt. "Du hättest ruhig etwas netter sein können"

Er schaut mich an und ich zucke nur mit den Schultern bevor ich ins Zimmer laufe und mich aufs Bett setze.

Eine einsame Träne rollt meine Wange runter. Doch mehr werden es nicht, denn die Leere in mir sitzt tief.

So als hätte Jonas mir mein Herz weggenommen und es danach fallen lassen.

Ich fühle weder Wut, noch Trauer.

Nichts. Einfach nichts.

Ich merke wie sich das Bett neben mir senkt. Yann. Langsam, als hätte er Angst ich könne kaputt gehen, legt er einen Arm um mich.

"Liebe" beginnt er. "Was ist eigentlich Liebe?"

Unglaublich, wie Yann es schafft mit wenigen Worten, mich zum nachdenken zu bringen. Ja sogar ein wenig Gefühl in mir aufspielen zu lassen. Gefühle der Trauer, Trauer um Jonas.

"Wenn 2 Menschen sich gern haben, sich mögen. Alles für den anderen tun würden. Sich ein Leben ohne den anderen nicht mehr vorstellen könnten. Jedes mal wenn sie einander sehen glücklich sind und lächeln. Einfach immer Spass haben und alle anderen Sorgen vergessen gehen. Das ist Liebe." flüstert Yann.

Eine Träne gefolgt von weiteren rollen meine Wangen hinunter.

Ich fühle wieder.

Durch Yann. Durch seine Worte. Seine wenigen Worte, die etwas unglaubliches in mir ausgelöst haben.

Sanft streicht er mit einer Hand meinen Arm entlang und ich kann nicht anders als mich an ihn zu drücken und ihm sein Shirt nass zu weinen.

Yann kennt mich noch nicht lange, doch lange genug um zu wissen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist um etwas zu sagen.

Er hält mich einfach im Arm und gibt mir das Gefühl sicher zu sein. Nichts falsch gemacht zu haben. Bei ihm.

Immer wieder schluchze ich leise "Jonas".

Langsam löse ich mich von Yann und wische mir die Tränen weg.

"Schlaf dich aus und morgen redest du mit Jonas. Das wird sich klären, keine Sorge." meint er beruhigend.

Ich nicke nur stumm und lege mich hin.

Yann macht die Gardinen zu und löscht die Lichter. Danach steigt er neben mich ins Bett und flüstert: "Gute Nacht"

"Dir auch" flüstere ich mit erstickter Stimme zurück.

Und nach ein paar Minuten schlafe ich auch schon ein.

Am nächsten Morgen werde ich von einem Geräusch auf dem Gang geweckt. Ich öffne verschlafen meine Augen und strecke mich.

"Morgen" meint Yann.

Er hat sich aufgesetzt und sein Rücken lehnt an der Bettrückwand. (Sry weiss nicht wie man das nenen könnte) In seinen Händen hat er ein Buch.

"Morgen" sage ich und setze mich ebenfalls auf.

"Naa, gehts dir schon besser?" fragt er und lächelt mich an.

"Hmm. Geht schon, aber ich will die Sache mit Jonas klären. Jetzt!" sage ich voller Tatendrang.

"Geh dich erstmal frisch machen und dann kannst du nachher immer noch gehen." meint Yann und ich nicke.

Schnell laufe ich ins Bad, putze mir meine Zähne und richte meine Frisur etwas. Die Klamotten behalte ich an, da ich sonst nur die verschwitzen Sachen von gestern hab.

Ich gehe zurück ins Zimmer und meine: "Geh jetzt zu Jonas."

Yann, welcher gerade vor dem Kleiderschrank steht dreht sich zu mir um und nickt: "Du packst das schon"

"Hmm" Ich fahre mir nochmal durch die Haare und öffne dann die Tür bervor ich zu meinem und Jonas Zimmer laufe.

Als ich vor der Tür stehe, werde ich extrem nervös. Jetzt ist der Moment der Wahrheit gekommen.

Ich schnaufe nochmal tief durch bevor ich anklopfe.

Nervös trete ich von einem Fuss auf den anderen. Als sich die Tür leicht öffnet und Jonas dahinter steht, möchte ich am liebsten wieder gehen. Ich will nicht wissen wie Jonas reagieren wird, nachdem ich ihn gestern so abgeblockt habe.

"He... hey Joo.. jonas" beginne ich stockend.

Er sagt nichts schliesst die Tür aber auch nicht was ich als gutes Zeichen sehe.

Unauffällig mustere ich ihn. Er scheint viel geheult und wenig geschlafen zu haben. Denn seine Augen sind rot und verquollen und Augenringe sind ebenfalls zu erkennen.

"Darf ich reinkommen?" frage ich schüchtern.

Er nickt leicht und tritt zur Seite. Ich betrete 'unser' Zimmer. Ich laufe hinaus auf den Balkon.

"Ich muss mich bei dir entschuldigen" versuche ich möglichst ruhig zu sagen.

Jonas steht nur vor mir und erwiedert nichts.

"Es.. es tut mir Leid ja? Ich hätte gestern nicht so hart sein dürfen. Doch ich war überzeugt von meiner Meinung. Habe eine Maske aufgesetzt und die Trauer unterdrückt. Die Trauer um dich. Die Trauer um mein Herz, welches nur dir gehört. Es ist als hättest du es mir weggenommen. Mensch, Jonas ich liebe dich doch. Ich brauch dich so sehr" gegen Ende werde ich immer leiser und unsicherer.

Jonas legt seine Hand auf meinen Arm. "Erik? Vielleicht bin ich zuweit gegangen, vorgestern Abend. Aber eins weiss ich sicher und zwar, dass ich dich liebe und ich alles was ich jemals zu dir gesagt habe ernst meine. Ich könnte dich niemals verarschen das würde mir ebenfalls das Herz brechen. Ich kann nicht ohne dich. Du bist wie eine Droge für mich. Eine Droge ohne die man nicht leben kann. Du bist das wichtigste für mich. Du bedeutest mir die ganze Welt."

Ich schaue zu ihm auf, seine Worte berührten mich. Extrem.

Sanft zieht er mich zu sich und legt seine Lippen auf meine. Ich erwiedere. Der Kuss spiegelt all meine Trauer, Glück aber vor allem meine Liebe zu Jonas wieder.

Da spüre ich eine salzige Flüssigkeit. Ich weiss nicht ob es meine oder Jonas Tränen sind. Nach einer Zeit lösen wir uns.

Ich streiche ihm seine Tränen weg und er lächelt mich lieb an. Bevor ich meine Lippen nochmal kurz auf seine drücke.

"Ich liebe dich" flüstert ich.

"Ich dich auch" haucht er.

"Darf ich dich mein Freund nennen?" frage ich ihn.

"Ja" Überglücklich schaut er mich an und ich kann nicht anders, als ihn fest an mich zu drücken.

Sorry das jetzt eine Woche nichts gekommen ist. Aber dafür gibt es heute ein etwas längeres Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Favos und Kommis gern gesehen. ❤

Hey sister, do you know my name? (Borussia Dortmund FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt