Kapitel 9

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Kapitel 9

„Sieht man es noch?", frage ich und schaue Luke schmollend an. Er greift mit zwei Fingern an mein Kinn und dreht mein Gesicht mal in beide Richtungen.
„Nee", befindet er dann.
Ich drehe mich aber wieder zum Spiegel und natürlich sehe ich den Pickel auf meiner Stirn sofort. Keine Ahnung warum, aber ich stehe kurz vor einem Heulkrampf wegen dem riesen Ding. Warum muss der auch über Nacht plötzlich mitten auf der Stirn auftauchen?!
Ich versuche schon seit geschlagenen fünf Minuten das monströse Ding mit Make Up zu verdecken, aber irgendwie klappt es nicht so, wie ich will.
„Siehst gut aus, Einhorn", sagt Luke und lacht leise.
Ich jammere los, aber mein Bruder zieht mich am Arm aus unserem Zimmer und runter in die Küche.
„Moooooom", meckere ich sofort los und zeige ihr das fette Ding auf der Stirn. Sie lacht ein bisschen und stellt unsere Müsli-Schalen vor uns hin. Heute sind wir tatsächlich früh genug aufgewacht, damit wir in Ruhe in der Küche essen können.
„Den sieht man doch nicht mehr, Schatz", beteuert meine Mutter: „Du siehst so hübsch aus wie immer."
Ein ganz kleines bisschen glücklicher mache ich mich daran zu essen und Luke schiebt mir einen Text rüber, den wir für Englisch lesen sollten.
„Ist nicht zu lang. Aber bisschen kompliziert", sagt er und ich fange an ihn zu lesen. Es ist wirklich nur etwa eine halbe Seite. Ich esse langsam mein Müsli weiter und stütze irgendwann meinen Kopf in die freie Hand zum Lesen.
„Fertig", seufze ich und schiebe Lukes Blatt zurück zu ihm. Er nickt und bringt schon seine Schüssel weg. Dann wartet er auf meine, um sie auch gerade in den Geschirrspüler zu tun. Ich stopfe mir den letzten Löffel in den Mund und reiche sie ihm.
„Uhh... Liv?", fragt er vorsichtig und beißt sich auf die Lippe.
„Was?"
Er deutet auf meine Stirn und ich brauche einen Moment, dann checke ich aber, was er will. Sofort renne ich in den Flur und dort vor den Spiegel neben der Garderobe.
Der Pickel ist wieder in seiner vollen Pracht zu sehen.
„Wie kann das denn sein?!", rufe ich genervt.
„Du stützt dich mit der Hand an der Stirn ab, wenn du konzentriert bist", wirft Luke ein und verzieht ein bisschen das Gesicht: „Machst du auch immer in der Schule und eben beim Lesen auch."
„So ein Dreck", fluche ich und renne erneut die Treppen hoch in unser Zimmer. Ich schnappe mir wieder mein Zeug und überdecke den Pickel. Dann nehme ich meine Tasche und werfe den Abdeckstift neben mein Mäppchen hinein.
Dann werde ich heute eben nach jeder Stunde aufs Klo rennen und das nochmal machen.
„Solls heute warm sein?", fragt Luke mich und sucht auf dem Zimmerboden nach einer Jacke.
„Glaube schon", antworte ich, ziehe mir aber auch eine dünne Sweatjacke aus dem Schrank und ziehe sie über. Luke nimmt mal wieder seine Collegejacke und dann sind wir fertig. Zusammen gehen wir runter, verabschieden uns kurz von unserer Mum und gehen zum Bus.

Wie immer stecke ich mir die Kopfhörer in die Ohren und will wegdösen, als mir einfällt, dass ich gestern Abend noch eine SMS bekommen habe. Also ziehe ich mein Handy heraus und öffne die Nachricht. Zu allererst speichere ich Ashtons Nummer ein, dann lese ich, was er mir überhaupt geschrieben hat.

Von: Ash
Hey! Luke hat mir eben deine Nummer gegeben. Ich weiß auch nicht, wie ich so doof sein konnte und am Freitag nicht daran gedacht hab, dich selbst zu fragen :/
Wie geht's dir?

Ich antworte ihm schnell, dass es mir gut geht und gebe die Frage zurück. Dann entschuldige ich mich aber noch, dass ich gestern schon im Bett war und deswegen erst heute antworte. Sofort kommt eine Antwort, in der er beteuert, dass es in Ordnung ist und es ihm stattdessen Leid tut, mich noch so spät angeschrieben zu haben. Er hätte nur gedacht es wäre noch in okay, weil Luke kurz vorher ja mit ihm geschrieben hat.
Ich lächle über die Nachricht, belasse es aber dabei und stecke mein Handy weg. Dann nehme ich mir die letzten paar Minuten Zeit und döse mal wieder weg. Luke zieht mir vor der Schule die Kopfhörer aus den Ohren und weckt mich so. Er schielt kurz auf meine Stirn und ich weiß sofort was los ist. Ich fahre mir schnell durch die Haare und versuche mein Pony über dem Pickel zu drapieren, aber ich glaube das hilft nichts. Mit roten Wangen gehe ich also direkt hinter Luke her, damit mich niemand direkt anschauen kann. Calum mustert mich eine Sekunde verwirrt, reagiert dann aber nicht weiter darauf. Er ist gewöhnt, dass wir uns komisch verhalten.
Ich beeile mich am Spind und renne dann wieder aufs Klo und überdecke den Pickel erneut. Was hab ich eigentlich für einen Tick, dass ich mir ständig das Make Up von der Stirn abreibe?!
Wieder halbwegs zufrieden mit dem Ergebnis eile ich zu Mathe. Michael sitzt ganz hinten in der Ecke, hat seine Kapuze auf und seine Haare komplett im Gesicht hängen. Ich winke, aber er scheint mich nicht zu sehen. Also gehe ich bei ihm vorbei und da schaut er auf. Er lächelt mich sofort an.
„Was machst du hier?", fragt er leise und schaut zu meinem Platz neben Hayley. Ich schiele über die Schulter und sehe, wie sie Michael und mich interessiert anschaut.
„Wollte nur Hallo sagen. Du hast mich eben nicht gesehen", sage ich ehrlich und er lächelt etwas gequält.
„Sorry... Es ist nur... Ich sehe nicht viel, wenn ich das Auge so verdecke, aber was soll ich sonst tun? Ich will nicht, dass mich jeder so sieht...", murmelt er unzufrieden und deutet mit einer saloppen Bewegung auf sein Gesicht.
„Kann ich verstehen", antworte ich ebenso leise und schaue ihm in das verletzte Auge. Es ist gut abgeschwollen und das blau ist inzwischen zu einem gelb-braun verblasst, aber dennoch sieht man es sehr eindeutig. Plötzlich fällt mir ein, was Luke und ich immer bei unseren blauen Flecken gemacht haben. Ich hab mich schon weggedreht, um auf meinen Platz zu gehen, aber ich halte inne und beuge mich zu Michael runter.
„Komm nach der Stunde mit mir mit! Ich kann dir da helfen", wispere ich ihm ins Ohr und strahle ihn breit an. Er schaut mich verwundert an, nickt aber ohne zu zögern und ich freue mich, dass er mir scheinbar so sehr vertraut. Mit einem leichten Sprung in meinen Schritten gehe ich auf meinen Platz und freue mich richtig auf Mathe.
Ich kann nicht anders, als die ganze Zeit zu Michael zu schielen. Ab und an schaut er auch rüber und lächelt mich schüchtern an, bevor er sich wieder auf den Unterricht konzentriert. Mir fällt auf, wie auf seine Wangen sich ein feiner rosaner Schimmer legt, wann immer er mich beim Starren erwischt. Einmal deutet er sogar mit seinem Stift nach vorne, um mir zu zeigen, dass ich weiter mitschreiben soll. Ich muss ein bisschen kichern, tue es dann aber auch.
Nach der Stunde verabschiede ich mich mit einem Nicken von Hayley und warte, dass Michael zu mir aufschließt. Wir sind die letzten als wir aus dem Raum rausgehen und er schaut mich interessiert von der Seite an. Ich schaue mich um und ziehe Michael dann am Arm in einen etwas abgelegenen Flur, den selten jemand benutzt, außer man braucht eine von den Landkarten für den Erdkundeunterricht oder man hat hier seinen Spind. Ich schaue mich nochmal um und ziehe Michael dann in die kleine Mädchentoilette hinein. Er quietscht überrascht auf und wehrt sich dagegen.
„Sei still sonst hört uns jemand!", lache ich leise und mache schnell hinter uns die Tür zu.
„A-aber!", will er protestieren, aber ich drücke meine Hand auf seinen Mund. Die Panik steht ihm tief in den Augen und ich rolle lachend mit meinen Augen.
„Hierher kommt nie jemand. Versprochen. Außerdem ist es eine Einzeltoilette!", sage ich und deute um uns herum. Tatsächlich ist es ein ganz kleiner Raum in dem nur eine Toilette und ein kleines Waschbecken ist. Ich wette, die meisten Schüler wissen gar nichts von dieser Toilette – sie ist erstaunlich sauber – und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob wir hierhin gehen dürfen, weil sie manchmal abgeschlossen ist, aber... naja, wen interessiert's?
Michael brummelt etwas gegen meine Hand und lachend ziehe ich sie endlich von seinem Mund.
„Danke", grummelt er und schaut sich um.
Ich schiebe mich an ihm vorbei und schließe die Tür ordentlich ab. Dann stelle ich meinen Rucksack auf das kleine Waschbecken und fange an darin herumzuwühlen.
„Du hast so ein unfassbares Glück", lache ich zu Michael rüber, der sich inzwischen auf die geschlossene Toilette gesetzt hat.
„Und wieso das?", fragt er und legt den Kopf ein bisschen schief.
„Weil ich heute...uh...", ich schweife ab und halte inne. Nein, ich sage Michael jetzt ganz bestimmt nicht, dass ich einen fetten Pickel auf der Stirn habe. Leichte Panik steigt in mir auf und ich schaue schnell selbst in den Spiegel direkt vor mir. Ich atme erleichtert durch, als ich sehe, dass der Pickel dieses Mal noch gut verdeckt ist.
„Ja?", fragt Michael nach.
„Ich hab durch Zufall heute meinen Abdeckstift mitgenommen", sage ich und ziehe ihn aus meiner Tasche. Zum Glück fragt Michael nicht weiter, was genau dieser „Zufall" war, und ich stelle mich vor ihn hin.
„Ich überschminke dir jetzt dein Auge und dann kannst du heute ganz normal in der Schule herumlaufen", strahle ich ihn ziemlich stolz über meine Idee an. Sein Gesicht hellt sich ebenfalls auf und er nickt eifrig. Er setzt sich gerade hin und reckt mir sein Gesicht ein wenig entgegen, damit ich besser drankomme. Ich muss mich ein bisschen runterbeugen, aber es geht schon irgendwie. Langsam und vorsichtig male ich ein paar Streifen auf die verfärbte Haut um sein Auge herum und er hält erstaunlich still.
„Okay, jetzt muss ich es verteilen", erkläre ich ihm und stecke den Abdeckstift in meine Hosentasche, damit ich freie Hände hab. Zuerst streiche ich ihm die Haare ein bisschen aus der Stirn. Dann greife ich mit der linken Hand an Michaels Kinn und lege die rechte Hand an seine Wange, damit ich nicht so zittere. Er starrt mich aus seinen grünen Augen gebannt an und ich schenke ihm ein kurzes Lächeln, bevor ich zart mit dem Daumen anfange unter seinem Auge das Make Up zu verstreichen. Es verdeckt alles so gut wie erhofft und wir haben noch mehr Glück: Michael und ich sind beide so bleich, wie Vampire und deswegen passt der helle Taint von meinem Abdeckstift sehr gut zu Michaels Hautfarbe.
„Tut es irgendwie weh?", frage ich zwischendrin und verstreiche weiter alles, was ich vorher draufgemacht habe.
„Es geht", antwortet er mir leise.
„Auge zu", ordere ich leise und er gehorcht mir ohne mit der Wimper zu zucken. Seine Augen flattern zu und ich verstreiche es auch auf seinem Augenlid. Zufrieden trete ich danach einen Schritt zurück und strecke meinen Rücken durch.
Michael öffnet die Augen wieder und blinzelt ein paar Mal.
„Fertig?", fragt er mich. Ich bestätige mit einem leisen „Mhm" und er steht auf und schaut sich im Spiegel an. Ein breites Lächeln legt sich auf seine Lippen.
„Das ging wirklich schnell."
„Jup... Wenn du willst, machen wir das jeden Morgen, bis es ganz weg ist?", biete ich ihm an und packe den Abdeckstift wieder weg.
„Danke, Liv... Du musst das alles wirklich nicht für mich machen", sagt Michael und senkt den Blick wieder. Die Haare fallen ihm wieder über die Augen und keine Ahnung warum, aber ich greife nach seiner Hand und drücke leicht zu. Vielleicht ist es die Erinnerung an letzten Freitag, als er auch nach meiner Hand gegriffen hat um sich zu bedanken und beruhigen, vielleicht ist es auch ein ganz anderer Grund, aber ich tue es. Er drückt leicht zurück und ich nehme mit der anderen Hand meine Tasche. Ich ziehe sie auf eine Schulter und Michael macht das gleiche mit seiner.
„Okay, jetzt wieder leise sein...", kichere ich, weil es schon seeeehr seltsam wäre, wenn uns jemand zusammen aus dem Klo kommen sieht.
Vorsichtig mache ich die Tür auf und schiele auf den Flur raus, um zu sehen, ob da jemand ist. Die Luft ist rein und ich ziehe Michael schnell an der Hand heraus und ein Stück den Gang runter.
Er lacht leise mit und grinst mich an. Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer und ich lächle zu ihm rauf. Er beißt sich auf seine pinken Lippen und seine Augen glitzern richtig. Ich erwische ihn dabei, wie er auf unsere Hände schaut und seine Hand dann ein wenig dreht, damit er unsere Finger verschränken kann. Mein Bauch füllt sich mit Schmetterlingen im selben Moment, wie ich spüre, wie sich seine Finger vorsichtig und fast schon fragend zwischen meine schieben. Direkt danach schaut er mich mit großen Augen an und wieder steht die Frage „Ist das okay?" förmlich darin geschrieben.
Irgendwie kann ich nichts sagen, also nicke ich nur und trete einen Schritt näher an Michael. Als wäre es das natürlichste auf der Welt für mich stelle ich mich so dicht an ihn, dass unsere ganzen Seiten sich berühren und ich meinen Arm praktisch in die Lücke zwischen seinem Arm und seinem Körper schieben kann. Das Flattern in meinem Bauch verstärkt sich und ich mag das Gefühl, also lächle ich breit zu Michael auf, der mich mit knallroten Wangen anschaut und vergleichsweise schnell atmet.
„Alles okay?", frage ich leise und lege meine freie Hand auf seinen Arm.
Er beißt die Zähne zusammen und nickt dann: „G-ge-gehen w-wir zu Englisch?"
Ich muss ein Kichern unterdrücken, weil ich sein Stottern so niedlich finde, aber nicht will, dass er sich fühlt, als ob ich ihn auslachen würde.
Leider ist es nicht so einfach, so dicht aneinander zu laufen und deswegen beschränke ich mich darauf seine Hand zu halten und so laufen wir in den Englischraum rein. Ich denke gar nicht weiter darüber nach und winke Luke und Calum mit meiner freien Hand und ziehe Michael mit mir mit zu unseren Plätzen.
„Uh...Uhm... i-ich", stottert Michael leise und deutet auf seinen Platz in der Reihe hinter uns.
„Oh, ja, stimmt", kichere und lasse etwas zögerlich Michaels Hand los. Er lächelt mich nochmal schüchtern an, nickt dann zu Luke und Calum, die uns beide mit hochgezogenen Augenbrauen mustern – gerade jetzt könnte man meinen, dass die beiden die Zwillinge sind – als Begrüßung und verschwindet auf seinen Platz. Ich setze mich auch auf meinen Platz und drehe mich sofort zu Michael um. Ich rutsche an seinen Tisch und er legt fragend den Kopf schief.
„Treffen wir uns morgen dann vor der ersten Stunde?", frage ich ihn und nicke möglichst unauffällig zu seinem Auge hin.
„Wieder... Wieder auf der Toilette?", fragt er leise zurück und ich sehe, wie er sich im Klassenraum umschaut, bevor er mich wieder anschaut.
„Jap!", grinse ich zurück.
„Guten Morgen, Klasse!", dröhnt es durch den Raum und ich zucke zusammen, dann kichere ich und drehe mich zurück. Aber nicht ohne Michael noch ein letztes Mal über die Schulter hinweg anzugrinsen.

Es dauert ganze zwei Sekunden, dann spüre ich einen stechenden Schmerz in meiner rechten Seite und werfe Luke einen bösen Blick zu.
„Was willst du?", zische ich zu ihm rüber und fahre mir mit der linken Hand über die schmerzende Stelle. Er nickt mit dem Kopf hinter mich und ich schaue kurz zu Michael, der bereits in einem kleinen Büchlein schriebt. Seine Stirn liegt in nachdenklichen Falten und er kaut am Ende von seinem Stift herum. Ich lächle und höre Luke schnauben. Das bringt mich dazu wieder zu ihm zu schauen, aber er schüttelt nur den Kopf und dreht sich wieder nach vorne.
„Was ist?", frage ich wieder aber er wedelt mit der Hand und ich weiß, dass das bedeuten soll, das wir später reden. Ich schenke ihm noch einen letzten bösen Blick, dann konzentriere ich mich auch auf den Unterricht. Sobald wir etwas schreiben oder lesen sollen, fällt mir selbst auf, wie ich meine Stirn in meine Hand stütze und panisch ziehe ich sie immer wieder sofort weg, damit ich bloß den Pickel nicht wieder aufdecke. Luke erwischt mich nicht nur einmal dabei und lacht leise über mich. Nach der Stunde bin ich also wieder ziemlich genervt und versuche an meine eigene Stirn zu schauen, was natürlich absolut dämlich ist. Also stupse ich Luke sanft an und schaue wieder in die Richtung meiner Stirn, damit er versteht, ohne, dass ich laut fragen muss. Er schaut hin und versichert mir geflüstert, dass alles in Ordnung ist.
„Wir sehen uns später in Bio?", unterbricht uns Michaels leise Stimme und ich drehe mich zu ihm und nicke direkt.
„Uh... Was hast du vorher?", fragt er, spielt dabei am Saum von seinem Shirt herum und lächelt mich ganz kurz schüchtern an. Ich beiße mir auf die Lippe, weil ich ihn so unschlagbar süß finde.
„Musik bei Mrs Trace", antworte ich ihm schnell und folge Luke und Calum aus dem Raum heraus. Vor der Tür bleiben sie aber stehen und Michael und ich auch.
„D-darf ich dich dort a-abholen?", fragt der S)chwarzhaarige mich und schaut unsicher überallhin nur nicht auf mich.
„Gerne!", strahle ich ihn an: „Du weißt, wo der Raum ist?"
Er nickt als Antwort nur.
„Okay, bis nachher!", freue ich mich und er winkt vorsichtig und eilt dann davon.

„Pass auf dich auf, kleine Hemmo", sagt Luke und legt mir eine Hand auf die Schulter: „Wir sehen uns in der Pause, ja?"
„Jup. Pass du auch auf dich auf, großer Hemmo", mache ich ihn nach und er grinst mich kurz an, dann geht er in eine andere Richtung davon, als Calum und ich.
Calum schaut mich von der Seite an und ich kriege fast ein bisschen Angst vor ihm. Vor unserem Geschichtsraum halte ich es nicht mehr aus und ziehe ihn von der Tür weg.
„Warum starrst du mich so gruselig an, Calum?", frage ich gemurmelt.
Er schüttelt den Kopf mit einem Grinsen auf den Lippen und will an mir vorbei, aber ich lege ihm eine Hand auf die Brust und drücke ihn wieder zurück, sodass er vor mir steht.
„Sag schon!", verlange ich von ihm.
„Ich...", er zuckt mit den Schultern und grinst mich weiter an: „Ich finde es cool, wie... gut du dich mit Michael verstehst."
Ich verenge die Augen und schaue ihn noch eine Sekunde an, aber es kommt nix mehr.
„Aha...", sage ich und er zuckt nur wieder mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck die Schultern: „Solltest nur auf Luke und Ashton aufpassen."
Damit geht er an mir vorbei und in den Raum hinein.
Häh?!
Verwirrt laufe ich ihm hinterher und setze mich auf meinen Platz zwischen ihm und Hayley. Die beiden unterhalten sich schon leise über meinen Platz hinweg, aber ich platze einfach dazwischen.
„Was meinst du damit jetzt wieder?", frage ich ihn.
Er rollt mit den Augen und lehnt sich noch weiter vor, damit er Hayley wieder sehen kann und antwortet ihr auf ihre Frage.

Highschool Nightmare - Michael Clifford FFWhere stories live. Discover now