Kapitel 44

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Einen Tag später sitzen wir alle zusammen an einem Tisch in der Mensa. Selbst Ashton hat sich heute einfach zu uns gesetzt. Ich sitze zwischen Luke und Michael, Ash und Calum uns beiden gegenüber. Ich stochere noch in meinen Nudeln herum und schiebe mir dann den letzten Bissen für heute hinein. Dann schiebe ich das Tablett von mir. Immerhin die halbe Portion habe ich runtergekriegt...

Ich hab einfach kein gutes Gefühl, wie das alles ablaufen wird. Luke wickelt auch ziemlich lustlos die Nudeln um seine Gabel und versucht Calum auf seine tausenden Fragen wegen Musik zu antworten.

Mein Blick wandert zu Michael und ich schaue mir die dicke Narbe auf seinem Unterarm an. Er schiebt sich gerade eine Gabel voll Nudeln in den Mund und bemerkt schon beim ersten Bissen, wie ich ihn beobachte.

„Is' was?", nuschelt er.

„Tut es noch irgendwie weh?", frage ich und nicke zu seinem Arm. Er schaut selbst darauf, als ob er sich erst in Erinnerung rufen müsste, worum es überhaupt geht.

Man sieht genau die kleinen roten Punkte um den Schnitt herum verteilt, wo bis gestern Nachmittag noch die metallenen Klammern dringesteckt haben.

„Es zieht manchmal ein bisschen... Und ich hab jetzt wieder ein bisschen Angst, dass es wirklich aufreißen könnte... Jetzt, wo es halt nicht mehr zu getackert ist, aber... nein, weh tut es eigentlich nicht", erklärt er mir und ich nicke vorsichtig.

„Was denkt ihr eigentlich, wann Anderson uns wieder holt? Er wollte doch direkt heute wieder mit uns reden, oder?", fragt Ashton nur gerade so laut, dass unser Tisch es mitbekommt.

„Muffensausen?", fragt Calum mit einem schiefen Lächeln.

„Naja, ich riskiere hier eine Strafe", antwortet er unbehaglich.

„Ich riskiere auch was... Liv auch", wirft Michael ein.

Ashton nickt sofort und schüttelt dann aber auch mit einem erledigten Gesichtsausdruck den Kopf: „Ich hab echt ein bisschen Schiss... Bei allem was jetzt kommt. Ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen und bin dann nach Mitternacht noch zu meiner Mum und hab ihr erzählt, dass ich einem Kerl die Nase gebrochen hab und wir das der Polizei erzählen werden..."

Er fährt sich durch die Haare und beißt sich auf die Lippe.

„Was hat sie gesagt?", fragt Luke.

„Mir einen verdammten Monat lang Hausarrest gegeben", stöhnt er und schiebt jetzt auch seinen fast leeren Teller in die Mitte.

„Sorry", meint Calum und Ashton winkt ab: „Ihr habt alle keine Schuld dran... Ich hätte Matt ja nicht eine runterhauen müssen... War meine eigene Entscheidung."

„Trotzdem Danke, dass du es getan hast", werfe ich ein und er lächelt mich kurz an.

„Dafür hast du echt eigentlich keine Strafe verdient", murmelt Michael.

„Dafür vielleicht nicht, aber ich hätte nicht auch noch Zack und Robert im Training danach anfallen müssen...", grinst er unsicher.

„Das stimmt... du warst wie ein wildes Tier", schmunzelt Calum und bringt uns auch bisschen zum Lachen.

„Sie haben mich zu einem schlechten Zeitpunkt verärgert."

„Wieso?", fragt Luke.

„Alter... Ich bin an einer neuen Schule, versuche Fuß zu fassen, beliebt zu sein, auf Partys zu gehen, meine Noten zu halten, beim Fußball eine gute Figur abzugeben und spiele noch Saxophon und Schlagzeug zuhause... Und dann ist mir kurz vorher die Freundin abhanden gekommen und dann wird sie verprügelt und fast vergewaltigt? Sorry, aber bei dem Stress und allem musste mir irgendwann eine Sicherung durchbrennen", sagt Ashton.

Highschool Nightmare - Michael Clifford FFWhere stories live. Discover now