Kapitel 16

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Elena´s POV

Ich roch das Meersalz in meiner Nase. Meine Augen öfneten sich und ich sah den Strand vor mir. Das Meer rauschte und man hörte die Brechung der Wellen wenn sie gegen die Felsen schlugen. Ich kannte diesen Ort, ich wusste nur nicht mehr woher.

War ich tod? Oder war alles nur ein Traum? Ich wusste es nicht woher auch. Ich fühlte mich gesund und lebendig. Auf einmal tauchte ein kleines Mädchen auf. Sie hielt sich an der Hand ihrer Mutter fest. Das Mädchen hatte braune Haare und genause braune Augen.

Die Mutter sah aus wie das Kind nur viel größer und schlanker. Ich sah genauer hin. Nein. Das konnte doch nicht sein. Das waren ich und meine Mum, da war ich gerade 5 Jahre alt. Wir hatten viele Stunden am Meer verbracht.

Tränen stiegen mir wiederin die Augen. Wie gerne hätte ich doch diese Zeit zurück. Wie oft wünschte ich mir die Zeit zurück drehen zu können. Lebte ich tartzächlich noch oder fühlte man sich so wenn man tod war. Sah man die schönsten Momente vor den Augen und erinnert sich an sie zurück? 

Eine Hand umschloss meine. Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich zu der Person die neben mir stand. Es war meine Mum. Ich hielt mir die Hand vor den Mund um ein schluchtzen  zu unterdrücken. Sie sah noch genauso aus wie damals.

Dunkle, lange Locken. Dunkel braune Augen und diese rosa Wangen.

,,Mum´´ flüsterte ich und ihre Augen sahen in meine. Ich hatte sie so sehr vermisst. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen.

,,Hey mein Schatz´´ ihr zarte Stimme klang in meinen Ohren wie Musik. Ich legte meine Arme um sie und zog sie an mich. Ich spührte ihre Wärme und das Schlagen ihres Herzens.

,,Alles gut ssshhh hör auf zu weinen´´ murmelte sie in meine Haare. Ich drückte mich nur noch fester an sie. Aus Angst sie wieder zu verlieren. Ich hob langsam meinen Kopf und sah in das Gesicht meiner Mutter.

,,Du solltest nicht hier sein´´ sie wischte mir ein paar Tränen weg und schaute sie fragend an. Ich sollte nicht hier sein? Was machte ich dann hier?

,,Mum ich bleib bei dir´´ sagte ich schluchzent und versuchte zu lächeln.

,,Nein Elena...Noch nicht....Irgendwann sicher, aber noch nicht jetzt´´ Sie drehte sich um und wollte gehen, doch ich hielt sie am Arm fest.

,,Nein Mum bitte geh nicht´´ mum drehte sich zu mir um und musterte mich von oben bis unten. Eine Hand legte sich an meine Wange.

,,Du bist so schön geworden´´ auch ihre Augen füllten sich mit Tränen ,,Du musst zurück wir sehen uns wieder ich verspreche es dir, aber sie brauchen dich Elena....du musst gehen du kannst nicht hier bleiben....du hast noch dein ganzes Leben vor dir....Kämpfe darum´´ sie gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Ich riss sie wieder an mich ,,,Ich liebe dich Mum´´ neue Tränen wollten fließen doch ich hielt sie zurück.

..Ich dich auch mein Schatz...geh jetzt´´ ihre Stimme zitterte und in diesem Moment hörte ich eine andere Stimme. Sie war rau und warm. Harry. Er sang. Ich hörte ihn nur gedämpft aber er sang. Ich sah auf zu meiner Mum.

,,Er braucht dich´´ sie strich mir eine Strähne hinters Ohr. Und ich hatte das Gefühl als würde sich alles um mich herum drehen. Alles verschwamm vor meinen Augen und ich fühlte mich so als würde ich von etwas angesogen.

Harrys Stimme wird lauter und klarer. Ich landete im kompletten schwarz. Seine Stimme war immer noch da und ich verstand ihn klar und deutlich. Ich konnte seine Hand spühren. Seine warme Haut unter meinen Finger.

Ich wollte mich bewegen doch es ging nicht. Verzweifelt wollte ich mich bewegen oder die Augen öffnen, aber nichts passierte. Ich war in meinem eigenen Körper eingeschlossen. ,,Kämpfe´´ hörte ich die Stimme meiner Mutter sagen.

Und sie hatte recht. Ich wollte leben also müsste ich auch darum kämpfen. Ich dachte nur daran meine Hand zu bewegen. Ich nahm alle Kraft zusammen und dachte fest daran. Es klappte. Meine Hand drückte leicht die von Harry.

Ich spürte dass er meine Hand ebenfalls drückte und es machte mich stärker. Es machte mich stärker zu wissen dass es funktioniert. Wieder versuchte ich es und es schien zu funktionieren. Ich spührte Stück für Stück jeden Teil meines Körpers wieder.

Es war wie ein Gift was sich ausbreitet und die ganzen Nerven erwachen aufs neue. Ich dachte nur daran die Augen zu öffnen. Ich wollte ihm zeigen dass es mir gut geht. ,,Du schaffst das´´ redete ich mir selbst Mut zu. Es klappte nicht sofort aber dann öffnete ich sie.

Grelles Licht traf mich ins Gesicht und ich musste ein paar mal blintzeln, bevor ich alles klar sehen konnte. Ich drehte meinen Kopf langsam zur Seite. Ich sah ihn Harry grünen Augen. Monatelang hatte ich ihn nicht gesehen.

Seine Augen waren mit Tränen gefüllt und ich lächelte leicht. Er erwiderte dieses Lächeln und die ersten den Tränen flossen ihm über die Wange. Ich nahm meine Hand aus seine und legte sie ihm an die Wange. Sofort legte sich seine Hand darüber.

,,Ich hab dich vermisst´´ murmelte ich. Sein Lächeln wurde noch breiter und man sah diese Grübchen. Er rückte mit seinem Stuhl noch näher an mich heran. Unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.

Seine Stirn legte sich an meine und ich atmete tief seinen Geruch ein. Harrys Augen musterten mich. Ich wurde leicht rot. Ich setzte mich etwas auf doch mich durchzuckte ein stechender Schmerz in der Seite.

Ich verzog schmerzverzert das Gesicht und erst jetzt viel mir auf was passiert war. Ich hatte einen Unfall und war im krankenhaus gelandet. Ich löste mich etwas von Harry und sah mich um. Ja ich befand mich in einem Krankenhaus.Harry legte seine Hand auf die schmerzende Stelle und sah mich mitleident an.

,,Du solltest dich noch nicht so viel bewegen. Mit Koma ist nicht zu spaßen´´ seine Stirn drückte sich wieder gegen meine.

,,Koma?´´ fragte ich verwirrt. Ich war dem Tod also doch nahe gewesen. Es war kein Traum, ich hatte nicht geschlafen. Harry nickte stumm.

,,Wie lange?´´ fragte ich und musterte ihn. Er nahm meine Hände in seine und strich mit seinen Daumen über meinen Handrücken.

,,Ein paar Stunden. Du hattest schwere Verletzungen und bist bei der OP ins Koma gefallen...ich dachte ich würde dich verlieren...aber dir geht es gut´´ wieder liefen ihm Tränen die Wangen hinunter. Ich küsste sie weg.

Meine Lippen kribbelten als sie auf seine Haut trafen. Er rieb seine Nase an meiner.

,,Ich werde dich nie verlassen ich verspreche es dir´´ hauchte ich gegen seine Lippen. Und er schloss die Lücke zwischen ihnen. Ich genoss diesen Kuss, endlich wieder seine Lippen auf meinen zu spüren. 

Er löste sich wieder von mir aber unsere Lippen streiften sich immer wieder. Harry beobachtete mich besorgt und er strich immer wieder mit seinen warmen Fingern über die wieder schmerzende Stelle.

,,Mir geht es gut...in ein paar Tagen bin ich wieder top fit...du wirst schon sehen´´ Harry gab mir einen Kuss auf die Stirn.

,,Der Arzt war dafon ausgegangen dass du es nicht schafst, aber es hat geklappt und du siehst aus als hättest du nur geschlafen´´ ich nickte und küsste ihn auf die Wange.

,,Wo sind die anderen?´´ fragte ich und brach somit das Schweigen zwischen uns.

,,Die warten draußen...soll ich sie holen?´´ ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus und ich nickte. Langsam lies ich mich wieder zurück ins Kissen sinken aber die Schmerzen waren wieder da. Aber es war mir in diesem Moment egal.

Ich hatte Harry wieder bei mir und ich war nicht tod. Ich hatte es geschafft ich hatte gekämpft und gewonnen.

 Unser Leben ist wie ein einziger Kampf.

Es werden immer Dinge geben für die es sich

zu KÄMPFEN

und

zu Sterben lohnt.

Kämpfe um das Leben denn es ist das wichtigste was du hast.

Es wird dir nicht neu geschenkt, kämpfe um es zu behalten.

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Tada wieder ein Kapitel fertig!!!! Wie fandet ihr es Kommis wären echt cool von euch ;)

Love or Career?Where stories live. Discover now