»Kapitel 12 - Ruby«

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S A M

Ich schlief erstaunlich gut. Kein Albtraum wagte es, mich noch einmal zu besuchen.
Ob es jetzt an Liam's warmen Oberkörper oder einfach daran lag, dass ich total erschöpft und fertig war, wusste ich nicht. Aber darüber machte ich mir keine Gedanken, ich genoss einfach den guten Schlaf, den ich auslebte.

Allerdings zog mich irgendetwas aus diesem tiefen Schlaf und hörte auch nicht auf zu stören. Grummelnd wälzte ich mich auf die andere Seite und zog seinen Arm näher zu mir, sodass auch er nah an mich heran rutschte. Ich missbrauchte seinen Arm geradezu als Kuschelkissen und nutze die Wärmequelle, die sich an mich dran schmiegte.

"Hey, Liam! Wach auf, Mann." Störrisch klopfte jemand an die Türe. Grunzend zog Liam sich die Decke näher zu sich heran und bedeckte damit sein verschlafenes Gesicht, als könne er so den Störenfried aus seinem Kopf befreien.

Doch das Klopfen wandelte sich zu einem lauten Hämmern. Da war wohl jemand ganz ungeduldig.

"Boah, scheiße, verdammt. Was willst du?!" Wütend stieß er die Decke von sich und traf mich versehentlich an der Schulter. Krachend fiel ich unsanft von der weichen Matratze und stieß mir das Knie am Boden an. "Was soll der Mist-" Fluchte ich ungehalten und war drauf und dran Liam böse anzufunkeln.

"Das liebe ich an dir, Li. Lässt sie einfach auf dem Boden vor deinem gemütlichen Bett schlafen. Klasse Junge!" Amüsiert klatschte Zayn in die Hände und betrachtete mich von oben herab. Seine Mundwinkel waren zu einem hämischen Grinsen verzogen und seine Augen spiegelten den gleichen Ausdruck in der dunklen Farbe wieder.

Verschlafen starrte ich in sein amüsiert grinsendes Gesicht und brauchte einen Moment, bis ich kapierte, was er meinte. Mein Blick fiel auf das Bett, auf Liam und schließlich zurück auf ihn. Sein rabenschwarzes Haar saß wie immer perfekt an Ort und Stelle auf seinem Kopf. Seine enge, schwarze Röhrenjeans besaß nicht mal eine einzige Knitterfalte. Ja sogar sein Bart war perfekt gestutzt und auf die gleiche Länge geschnitten. Innerlich unterdrückte ich Würgereize.

"Was?" Verwirrt sah Liam erst mich und dann ihn an. Er brauchte etwas länger um zu realisieren, was hier abging, doch dann ging auch bei ihm ein Licht auf. Ich sah, wie alles was während der Nacht passiert war in einem Mal über ihn hineinstürzte. Kurz weiteten sich seine Augen, doch genauso schnell, wie es ihn erschüttert hatte, fasste er sich auch wieder.
"Achso... ja, sicher. Klar. Immer doch...", murmelte er etwas neben der Spur und erhob sich verschlafen vom Bett und folgte Zayn schließlich aus dem Zimmer. Davor warf er mir noch einen warnenden Blick zu, ganz so, als solle dieser mich in Schach halten.

Schulterzuckend erhob ich mich von dem harten Parkettboden und folgte ihnen. Unschlüssig ob ich es überhaupt durfte oder nicht, aber wie immer gewann die Neugierde die Oberhand und ich beschloss es einfach zu tun. Was war schon dabei? Außerdem hatte ich den ernsten Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen bemerkt, den Liam wohl ausgeblendet hatte. Allzu gern hätte ich gewusst, was die Ursache dafür war.

"Louis is' wieder da..." Drang die gedämpfte Stimme von Zayn zu mir ins Treppenhaus. Sofort begann ich mich zu fragen, wie lange es her gewesen sein musste, dass ich aus Louis Zimmer geworfen worden war.

Leise stieg ich die nächsten paar Treppenstufen hinunter und folgte den Beiden leise ins Wohnzimmer. Es befand sich keine Tür oder ähnliches zwischen dem Flur und dem Wohnzimmer. Es war einfach nur ein Bogen eingesetzt worden. Entweder der Architekt hatte keine Lust mehr gehabt, sich um die Tür zu kümmern, oder aber sie fehlte aus einem ganz bestimmten Grund und jemand wollte nicht, dass das Wohnzimmer blickdicht wurde.

Meine Augen fielen auf das Geschehen vor mir und der Anblick, den ich bekam war einfach nur zum schießen. Die Jungs allerdings waren weniger erfreut ihn so zu sehen, da wusste ich allerdings noch nicht, was mit ihm los war.

Louis braune Haare standen in alle Richtungen ab, als hätte er einen Griff in die Steckdose gewagt, während er sich immer und immer wieder im Kreis drehte und seltsame Worte vor sich hinmurmelte.

"Ist es dass, was ich denke, was er getan hat?" Gestresst fuhr Harry sich durch seine dunklen Locken. Beim Sprechen stachen deutlich die tiefen Grübchen hervor. Er starrte weiterhin auf einen Punkt vor sich, bedacht darauf, dass sein Blick möglichst nicht auf Louis fiel, als wäre es ihm irgendwie unangenehm.

Harry deutete auf Louis und fragte: "Ruby?" Stumm nickten die Drei und sahen Louis dabei zu, wie er immer wieder über die Sofalehne hüpfte und daraufhin ein kehliges Lachen seine Lippen verließ.

Was ist 'Ruby'? Irgend so eine Art von Droge?
Und was ist mit ihm los?

the boy's girlTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang