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In Kapitel 3 fängt es in der Arena an. Nur falls jemand das hier überspringen möchte.

Etwas klopft an die Tür meines Abteils und weckt mich auf.

Friedenswächter: Aufwachen, Delia!

Ich: Fresse!

Friedenswächter: Thorben weigert sich mit dir zu sprechen. Wegen deiner "Erkrankung" musst du weiterhin in deinem Abteil bleiben und wirst überwacht. Das Essen kannst du weiterhin bestellen. Falls du mit einem deiner Mentoren reden willst, werden wir sie hohlen. Ihr unterhaltet euch dann über diese Tür.
Hast du alles verstanden?

Ich: Natürlich.

Hält der mich für dumm, dieses Arschloch? Würde da keine verschlossene Tür sein, würde ich ihn angreifen. Ihm den Schädel einschlagen. (Pedolache.) Stattdessen trete ich nur auf die Tür ein. Irgendwie muss man doch seine Wut abregen.

Die ganze Zugfahrt über bleibe ich in meinem Abteil und schlafe, esse oder zupfe mein Nest zurcht.
Gerade stoppt der Zug. Endlich bin ich im Kapitol. Das bedeutet aufhübschen. (Pedolache.) Ob ich an die Kutsche gekettet werde?
Plötzlich kommt Dampf aus etwas, das ich bis jetzt für eine schlechte Deko gehalten habe. Innerhalb von Sekunden schlafe ich tief und fest ein. Für meinen Stylisten währe es sonst wohl unmöglich mich aufzuhübschen.

Stylist: Aufwachen!

Ein junger, durchtainierter Mann mit engen Jeans, einem sehr tief ausgeschnittenem Hemd in pink und der Superman-Frisur steht vor mir. Ich bin mit einigen weichen Bändern an der Decke festgemacht. Meine Füße kommen gerade noch an den Boden. Neben meinem Stylisten tauchen plötzlich noch drei andere Leute auf. Sie sehen aus wie Dragqueens mit orang-pinker Haut. Gruselig.

Stylist: Wir sollen dir eine Nachricht deiner Mentoren überbringen. Da du sowieso gleich zu den Kutschen musst, haben wir dich jetzt schon aufgeweckt. Also sie sagen, dass du möglichst normal auf die Zuschauer wirken sollst und sponsoren gewinnen musst. Mehr nicht.

Ich: Warum bin ich nackt, wenn ich gleich los muss.

Stylist: Wir müssen deine Klamotten frisch anziehen. Sie sind warhaftig fleischig.

Mein Outfit besteht aus echtem Fleisch. Mein Stylist hat mich super eingepackt. Sexy und blutig. Die Zuschauer werden es lieben.

Stylist: Hier ist noch ein extra Brocken Fleich. Tue so als währe es ein Blumenstrauß.

Ich: Klar.

Friedeswächter machen mich von der Decke ab und legen mir mit Fleisch dekorierte Handschellen an. Dann bringen sie mich durch einige Gänge in eine Halle. Dort stehen schon einige Tribute und Kutschen mit Pferden. Ich werde zur hintersten gebracht und mit einigen Ketten festgekettet. Da ist keine Bewegungsfreiheit mehr.

Thorben: Na Hallo, Delia.

Da steht dieses Arschloch und grinst mich an. Ich hasse Thorben. Wie er hier so da steht und kuckt als währe er der König der Welt. Jetzt kommt alles wieder hoch. Die Hänseleien. Die Spitznamen. Das Gelächter. Die Tritte und Schläge. Die Beleidigungen. Das Ausnutzen. Die Lügen. Das Vertrauen aufbauen und in den Rücken fallen. Erst waren es nur Thorben und seine drei "Handlanger", aber dann fingen auch alle anderen an mich zu mobben. Ich hasse diese 38 von denen ich dauernd Beleidigungen anhören musste, aber Thorben hat es ausgelöst. Er hat immer so gelacht wie er es jetzt gerade tut.
Ich bin zwar mit vier Ketten festgebunden, aber keine davon hält meinen Oberkörper fest genung. Plötzlich gibt Thorben mir unauffällig einen Schlag auf meinen Oberarm. Wie früher.

Plötzlich erstarrt sein Lachen. Warum? Ich habe ihm in seinen Arm gebissem. Thorben beginnt zu schreien und entreißt mir seinen Arm. Plötzlich setzt mir ein Friedenswächer eine Maske auf. Ich werde total high. Keine Ahnung was genau von jetzt bis zum Interview passiert, aber es sind immer Wachen dabei. Ich glaube ich durfte in einem Käfig zum Training und alle Waffen waren aus Watte oder so.

Friedenswächter: Du bist mit dem Interview dran. Steh auf und komm!

Der Friedenswächter steckt mir eine Tablette in den Mund und plötzlich wird im meinem Kopf alles wieder klar. Ich sitze auf einem Stuhl hinter der Bühne. Die Tribute aus 10, 11 und 12 stehen noch hier.

Friedenswächter: Komm!

Er zieht mich mit Leder verzierten Handschellen auf die Bühne. Sofort werde ich von den Scheinwerfern geblendet.

Ceaser: Na komm her und setz dich! Darf ich vorstellen Delia Klest.

Ceaser ist verdammt jung. Er hat letztes Jahr angefangen. Damals war er 16 oder so.
Der Friedenswächter drängt mich zu meinem Sessel, der groß und blutrot ist, und verschwindet dann im Hintergrund.

Ceaser: Du und dein Aufttitt bei der Ernte, ihr habt ganz Panem beeindruckt. Du bist die erste freiwillige aus Distrikt 10, aber warum wolltest du in die Hungerspiele?

Ich: Eine persönliche Rache. (Pedolache)

Ceaser kuckt verstört. Witzig.

Ich: Er wird als erstes sterben. (Pedolache)

Ceaser fällt offensichtlich nichts mehr ein. Ich sehe mir einfach die Videoklips auf den Bildschirmen an. Auf der Eröffnungsfeier trage ich eine Sonnenbrille. Wie einfallslos.

Ceaser: Wie gefällt dir dein Kleid?

Erst jetzt sehe ich an mir herab. Dieses Mal trage ich Kuhfell und einen Ledergürtel.

Ich: Ist Ok. Mehr mag ich fleisch.

Bevor Ceaser antworten kann, ertönt der Gong. Die restlichen Interviews interessieren mich nicht.

Es ist schon spät am Abend, da kommt ein Friedenswächter in meine Zelle/mein Zimmer. Er schiebt einen Fernseher in einem durchsichtigen Kasten mit sich.

Friedenswächter: Deine Mentoren wollen, dass du dir den Bericht ankuckst.

Eigendlich geht die Show nur um die Trainingsbewertung und die Interviews, aber mit dem Drum-Rum dauert das Ganze locker drei Stunden.
Der Friedenswächter der die ganze Zeit neben der Glotze steht tut mir irgendwie Leid.
Als ich dann fertig bin, geht er wieder.
Die Show hat mir Folgendes beigebracht:

Die Jungs aus 1,2 und 4 sind gut.
Die Mädchen aus 1,2,4 und 11 auch.
Ich habe eine 7, also ganz ok.
Thorben ist eine 3, also extra schlecht.
Der Rest hat eine 4 bis 6.

Ich sollte jetzt schlafen gehen. Morgen muss ich fit sein, wenn ich Thorben töten und essen werde. (Pedolache.)
Mir fällt das Kanibalische kaum auf.

Die 17. Hungerspiele_Hungerspiele einer IrrenWhere stories live. Discover now