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Mein Bewusstsein kommt zurück.

Ich habe nie vor anderen weinen wollen. Nicht einmal vor meiner Familie. Es war immer eine große Qual, wenn mich das Mobbing zu schlimm war und meine Tränendämme brachen. Vor allen und ohne eine Fluchtmöglichkeit.
Jetzt ist es wie im Schutzbunker, aber mit anderen die dich hören können.

Ich wickle mich in die Decken des Bettes. Eine Decke vor den Mund und Hypervenhilieren. Immer mal nach Luft schnappen. Die Tränen sind schon über meinem ganzen Gedicht. Rotze quillt aus der Nase. Dieser Druck von innen kommt. Dieser Wunsch zu schreien, aber nicht zu können. Ich würde das so gerne machen. Es nicht zu tun ist schrecklich. Ich darf keinen Ton von mir geben. Bei jedem Schluchzen, das mir einweicht habe ich die Befürchtung gehört zu werden. Da liege ich jetzt. In Decken verknotet, das Gesicht voll Rotz und Tränen, die Augen rotgeweint und zugekniffen. Mein Mund ist wie beim schreien geöffnet, doch ihm entweicht kein Ton. Eine Taktik, bei der nur der Ton interdrückt wird. Die Hand habe ich an der Gurgel zur unterstützung des Effekts. In solchen Momenten wird mir immer klar, ich habe niemandem, vor dem ich weinen und schreien kann. Ich bin so unsargbar einsahm. Da ist niemand, bei dem ich fähig bin ihm etwas anzuvertrauen.

Meine Eltern:
Die Bindung zwischen uns ist kaputtgegangen und als normale Menschen mag ich sie kaum.

Freunde:
Ich habe keine. Keinen Einzigen.

Leon:
Er würde mich ohne mit der Wimper zu zucken töten, wenn nur noch wir in diesen Spielen währen.

Ich bin allein. Unter all diesen Menschen bin ich so furchtbar allein...

Leons Messer, dass neben seinem schlafendem Besitzer im Bett liegt. Ich nehme es.

Das erbärmlich Bündel Elend da, ich. Es drückt die Waffe an die Pulsschlagader. Genau wie die Nadel einer Spritze voll Drogen vor ein paar Jahren. Auch dieses Mal mit dem Ziel zu sterben.

Ich werde endlich gehen. Gehen für immer. Alles wird immer unschärfer. Endlich ist es so weit. Ich habe nicht mehr die Kraft, um das Messer weiter in meinen Arm zu drücken und es rutscht ab. Es hat wohl nicht jeder Mensch die Bestimmung zum langen Leben. Alles vor meinen Augen wird schwarz. Manch einer ist eben ein trauriger Mensch. Noch ein paar Sekunden, dann ist endlich aus. Ich habe dich so geliebt, Thorben. Du hast es doch auch getan? Nur deine Freunde fanden mich scheiße. Hättest du doch einfach gesagt, dass du mich liebst und sie damit klar kommen müssen. Du hättest unser beider Leben retten können. Es ist so weit. Hättest du dich nicht einfach mal vor deinen Freunden nicht einmal blamieren können? Ich bin tot. Endlich leer. Kein Gefühl. Kein Leid. Kein Problem. Frieden. Mein ewiger Wunsch.

Wenn ich mit meiner Star Wars ff fertig bin, überarbeite ich die Story nich einmal.

Danke fürs Lesen und die vielen netten Kommentare

Die 17. Hungerspiele_Hungerspiele einer IrrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt