Eine Horror Geschichte schreiben

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Es macht Spaß, Horrorgeschichten zu schreiben und zu lesen. Eine gute Horrorstory ist gruselig, manchmal ekelig und sie kann für Alpträume sorgen. Eine Horrorstory lebt davon, dass der Leser sich auf sie einlässt. Nur dann wird er sich fürchten, gruseln oder angewidert sein. Das ist nicht ganz einfach aber mit etwas Planung, Geduld und Übung ist es zu schaffen.

Das Horrorgenre verstehen
1. Eine Horrorstory funktioniert sehr subjektiv
Wie in der Komödie kann Horror ein schwierig zu schreibendes Genre sein, denn was den einen gruselt und ihm Angst einjagt, ist für einen anderen langweilig und berührt ihn kaum. Aber so wie man einen guten Witz erfinden kann, können die Meister des Genres Horror erzeugen. Auch wenn deine Story nicht jeden Leser vom Hocker reißt, wird es immer jemanden geben, bei dem sie funktioniert.

2. Lies unterschiedliche Arten Horrorsrory
Mache dich mit dem Genre vertraut, indem du bekannte Horrorgeschichten liest – von der klassischen Geistergeschichte bis zu modernen Storys. Der berühmte Horrorautor Stephen Kind sagte, dass du „viel lesen und schreiben" musst, um ein guter Schriftsteller zu werden. Denke an Geistergeschichten oder Legenden, die du als Kind am Lagerfeuer gehört hast ebenso wie an Horrorgeschichten, die Preise gewonnen und die du in der Schule gelesen hast. Beispielsweise diese:
   "Die Affenpfote", aus dem 18. Jh. von William Wymark über drei furchtbare Wünsche, die eine Affenpfote gewährt.
   "Das verräterische Herz", vom Meister Edgar Allen Poe über einen Mord und wie er den Täter um den Verstand bringt.
   Neil Gaimans Verarbeitung eines Kinderreimes auf englisch "The Case of Four and Twenty Blackbirds."
   Natürlich solltest du unbedingt auch Geschichten des unangefochtenen Meisters des Genres Stephen King lesen. Er hat über 200 Kurzgeschichten geschrieben und benutzt verschiedene Methoden, um dem Leser das Fürchten zu lehren. Einige gehören zu den besten Horrorstorys, die je geschrieben wurden. Lies "Der rasende Finger" oder "Kinder des Mais", um ein Gefühl für Kings Stil zu bekommen.
   Die Schriftstellerin der Gegenwart Joyce Carol Oates hat auch eine Story geschrieben, die auf englisch "Where Are You Going, Where Have You Been?" heißt. Ihr Horror funktioniert auf psychologischer Ebene.

3. Analyseiere einige Beispiele
Wähle eine oder zwei Geschichten aus, die du magst oder interessant findest, was Inszenierung, Geschichte, Charaktere oder Wendung angeht. Und finde heraus, wie es dem Autoren gelingt, Horror zu erzeugen:
   In „Der rasende Finger" lässt Autor King einen Mann glauben, dieser würde einen Finger sehen und hören, wie er über die Wände des Badezimmers kratzt. Der Finger folgt diesem Mann um so mehr er versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Der Mann muss erkennen, dass er sich seinen Ängsten stellen muss. King nutzt außerdem Elemente aus einer Quiz-TV-Show und das Gespräch des Mannes mit seiner Frau, um noch mehr Spannung zu erzeugen.
   In "Where Are You Going, Where Have You Been?" erzeugt die Autorin Nähe zu einem jungen Mädchen namens Connie, indem sie Szenen ihres Alltags beschreibt. Dann fokussiert sie sich auf einen schicksalhaften Tag als zwei Männer im Auto vorfahren und Connie allein Zuhause ist. Über Dialoge erzeugt die Autorin ein Gefühl der Bedrohung und auf diese Weise kann der Leser nachempfinden, wie Connies Angst wächst und sie sich immer mehr bedroht fühlt.
   In beiden Geschichten wird das gruselige Gefühl durch eine Kombination von Schock und Bedrohung erzeugt. Dazu werden übersinnliche Elemente (der Finger) und psychologische (ein Mädchen allein Zuhause mit zwei fremden Männern) genutzt.

Ideen entwickeln
1. Denke darüber nach, was dir am meisten Angst macht
Wie schrecklich würde es sich anfühlen, ein Familienmitglied zu verlieren oder ganz allein zu sein? Oder fürchtest du dich vor Gewalt, Clowns, Dämonen oder eher vor Killer-Eichhörnchen? Beschreibe diese Ängste glaubhaft, dann fühlt es auch der Leser.
   Erstelle eine Liste deiner größten Ängste. Dann überlege, wie du reagieren würdest, wenn du darin gefangen wärst oder dich ihnen direkt stellen müsstest.
   Du kannst auch Familie, Freunde oder Partner fragen, wovor sie Angst haben. Hole dir ein paar Ideen, was Horror für verschiedene Menschen bedeutet.

Wie/Was schreibe ich?Where stories live. Discover now