Epilog

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~6 Monate später~

Kai war in der Verdammnis eingesperrt. Er hatte all das, was er verdiente, wieder zurückbekommen und ich konnte mit einem guten Gewissen sagen, dass es das Richtige war.

In einem ausführlichen Gespräch mit Thomas hatte ich erfahren, wie das zwischen Kai und Thomas war. Kai hatte viele Probleme mit Thomas' Vater gehabt, da Thomas' Vater es sich zur Aufgabe gemacht hatte, den Geminizirkel umzubringen. Allerdings hatte Kai nicht verloren, Thomas' Dad konnte ihn nicht besiegen und er wurde von Kai sehr verletzt, so sehr, dass er sich wohl heute noch immer nicht erholt hatte. Das war passiert, nachdem Thomas' Dad es fast geschafft hatte, Kai zu töten. Er lag schon im Sterben, doch dann hatte es Kai mit seiner komischen Weise der Magie geschafft, sich wieder zu heilen, trotz der schlimmen Schmerzen und dann Thomas' Vater das zuzufügen.

Bonnie hatte nun einen Zauber gesprochen, durch den Kai in eine Zeitschleife gesteckt wurde, in der er immer wieder den gleichen Tag durchleben würde. Er musste nun jeden Tag den Schmerz spüren, als er fast gestorben war und konnte nichts dagegen machen. Er würde leiden, doch das war genau das Perfekte für ihn. Wir hatten ihn am Leben gelassen, aber dennoch hatte er das, was er getan hatte, wieder zurückbekommen.

Mein neues Leben war anfangs sehr komisch gewesen, ich hatte einige Probleme gehabt, bei denen Thomas mir immer zur Seite stand, doch als ich diese im Griff hatte, konnte ich endlich erkennen, wie toll es doch war, dass wir eine lange Zukunft vor uns hatten, die besser gesagt nie aufhörte. Nichts und niemand konnte und würde uns trennen.

Wenn ich mir vorstellte, wie wir in 50 Jahren, wenn es sicherlich schon viele neue Erfindungen gab und alles anders war, zusammen an einem Punkt stehen würden, an dem wir nun auch standen, wurde es mir so warm ums Herz, dass ich es nicht beschreiben konnte.

Alles hatte sich verstärkt, damit hatte Thomas Recht gehabt, wenn ich wegen irgendetwas traurig war, dann war es viel schlimmer oder schon eine kleine Wut auf jemanden artete viel mehr aus. Doch bei diesen Sachen half er mir natürlich auch, um sie in den Griff zu bekommen. Er war immer an meiner Seite, ohne ihn wäre ich vollkommen aufgeschmissen. Ein Leben ohne ihn konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Ich würde es hassen, denn ich liebte ihn so sehr.

Mit all den Gefühlen, die sich verstärkt hatten, hatten sich auch das Gefühl der Liebe zu Thomas und meiner Zuneigung ihm gegenüber stark verstärkt. Es war nun so stark, dass ich manchmal vor lauter Liebe das Gefühl hatte, verrückt zu werden. Vielleicht wurde ich es ja auch. Er machte mich schließlich verrückt vor Liebe und ich konnte wegen ihm nicht mehr klar denken. Thomas hatte mir so sehr den Kopf verdreht, dass man es eigentlich gar nicht glauben konnte. Wüsste man nicht, wie ich mich fühlte, würde man sagen, dass ich vollkommen verrückt wäre.

Thomas und ich waren gerade in den Bergen. Da wir mit unserer Vampirgeschwindigkeit so schnell vorankamen, konnten wir schnell mal weit entfernte Orte besuchen und dort einige Zeit verbringen. Ich half Thomas bei der Jagd auf Tiere, von denen er sich ernährte und ernährte mich dann auch teilweise so mir. Ich hatte beschlossen, dass mir eine Mischung aus Tierblut und Blut aus dem Blutbeutel sicherlich sehr gut tun würde.

Bonnie hatte mir natürlich, so schnell wie es für sie ging, einen Tageslichtring hergestellt, damit ich meinen Tag draußen verbringen konnte und den Rhythmus eines normalen Menschen weiterbehalten konnte und auch weiterhin auf das College gehen konnte. Ich hatte ziemlich viel zum Aufholen gehabt, aber mit viel Hilfe meiner Freunde hatte ich das auch geschafft. Wenn ich daran dachte, dass sie fast alle auch Vampire waren und mich immer weiter begleiten würden, damit wir uns immer helfen konnten, machte mich einfach so glücklich, dass ich es kaum in Worte fassen konnte. Alles, was sie für mich und auch für Thomas getan hatten, machte sie zu den besten Freunden der Welt.

„Lausche! Was hörst du?", hörte ich auf einmal Thomas' Stimme, bemerkte gleichzeitig den Wind, der aufgewirbelt wurde, da er sich so schnell hier hinbegeben hatte und roch den Geruch, den er verströmte. Ich konnte mich nicht auf mein Hörsinn konzentrieren, da mein Herz gerade dabei war, gefühlte millionen Purzelbäume zu schlagen. Das schaffte es sogar, obwohl es nicht mehr wirklich schlug. Ich bekam Schnappatmung und versuchte, einfach da, wo ich stand, stehenzubleiben, doch das war wirklich schwer.

Denn ich spürte seine Hände auf meinen Augen, meiner Haut, die schön weich war und die schon einmal ein krasses Kribbeln in mir auslöste, die Schmetterlinge in meinem Bauch zum Flattern brachte und mich fast abheben ließ.

Und dann war da natürlich noch dieses Verlangen, mich einfach herumzudrehen, mich an ihn zu schmeißen, ihn zu küssen und meine Hände in seinen Nacken legen. Das wäre eine hervorragende Idee, gegen die wir beide sicherlich nichts einzuwenden hatten, aber ich wusste, dass ich auch auf das eingehen musste, was er zu mir gesagt hatte.

Ich durfte nicht immer nur an seine Lippen denken, denn sonst würde ich wahrscheinlich noch als Vampir in der Psychatrie landen, da ich zu sehr fokussiert auf meinen Freund war. Ich konnte es nur einfach nicht ändern, da er mir so wichtig war und wenn man mal ehrlich war, wenn man jemanden liebte, wie sollte man denn dann auch an etwas anderes denken?

Um ihm eine Freude zu machen, versuchte ich mein rasendes Herz so gut es ging zu ignoriern und auf das zu hören, was man hier wohl hören sollte. Ich konnte ja seit ich ein Vampir war auch viel besser hören, zum Glück und so machte ich die nahende Küste und das Rauschen des Meeres aus, das Thomas sicherlich gemeint hatte.

„Ich höre es", murmelte ich und lehnte mich dabei ein Stück zurück, an seine Brust. „Und da gehen wir jetzt hin und springen!", lachte Thomas mit seiner warmen Stimme in mein Ohr. „Du nimmst mich doch jetzt auf den Arm oder?", fragte ich verwirrt. Thomas fing an, zu glucksen, noch immer seine Hände auf meinen Augen, aber dennoch hörte ich den wundervollen Klang seines Lachens, der mich glücklicher als glücklich stimmte.

„Du hast es genau erkannt. Und zwar meine ich damit nicht, dass ich scherze. Du vertraust mir doch oder May?"

Ich küsste ihn. Seine Lippen waren so weich wie Wolken. Ich tauchte in meine eigene Welt ein, dachte an unsere Zukunft, noch millionen, nie endende Küsse von ihm.

Dann nahm er mich auf den Arm, rannte und sprang.

Als wir prustend an die Oberfläche kamen, küssten wir uns wieder.

Ich war glücklich als Vampir, was ich mir früher nie hätte ausmalen können.

Ende

Uninvited guests [TVD/ Thomas Sangster]Where stories live. Discover now