Teil 15

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Nach einem überaus arbeitsreichen Tag und einem anschließenden Abendessen mit den Arbeitern, sinke ich erschöpft in mein Bett und schließe müde die Augen.

Doch während ich hier liege und den Tag Revue passieren lasse, kommt mir ein unerhörter Gedanke, der mich einerseits zum Schmunzeln, andererseits aber auch zum brodeln bringt.

Das hat er doch mit Absicht gemacht!

Dieser Halunke!

Sagt einfach, er würde das Hotel verkaufen, wenn ich es nicht haben wollen würde, dabei wusste er ganz genau, wie sehr ich daran hänge!

Und jetzt habe ich den Salat! Ein Haus ganz für mich allein.

Ach! Was red ich denn da? Es ist ja nicht nur ein Haus. Es ist ein Hotel.

Nein, es ist MEIN Hotel und ich liebe es. Es wird so schön sein, wenn es fertig ist.

Die Fassade wird in leuchtendem Weiß erstrahlen, mit schwarzem Fachwerk und Fenstern. Auch die Veranda, die die Vordere Seite umgibt wird sich in dem gleichen dunklen Ton vom Haus abheben.

Und hinter dem Gebäude befindet sich dann der Wintergarten, der sowohl als Speiseraum oder Festsaal oder einfach als Aufenthaltsraum genutzt werden kann, mit Zugang zur Terrasse. Diese ist zwar noch nicht da, wird aber bald nach dem Wintergarten angelegt. Ebenso wie der Garten.

Im Anschluss, wenn das Haus soweit fertig ist, werden die Stallungen für die Pferde errichtet und auch die Halle.

Pete hat bereits einen seiner Freunde mit ins Boot geholt, der sich mit so Dinge wie Bodenarbeitskurse für Pferdehalter oder Verladetraining beschäftigt und in der Richtung Kontakte hat. Auch kennt er einen Reitlehrer, der durchaus interessiert wäre hier Unterricht für die Gäste anzubieten.

Wenn alles klappt und nicht wieder was dazwischen kommt, kann zumindest das Hotel schon in einigen Wochen eröffnet werden. Bis die Stallungen soweit sind dauert es zwar noch ein bisschen, aber das macht ja nichts.

Es gibt auch so genug Angebote in der Nähe. Allein die Stadt München, die nur eine halbe Stunde entfernt ist, lädt zum Bummeln ein. Museen, Diskotheken, Kirchen...es ist alles da. Auch sportliche Aktivitäten sind hier leicht zu finden.

Es gibt einen Kletterpark, Bootstouren, Fallschirmspringen, Bungeejumping oder auch Segelfliegen. Aber man kann hier auch ganz gemütlich Wandern gehen und im Winter Ski laufen.

Also langweilen braucht man sich auf jeden Fall nicht.

Ob ich mich vielleicht schon mal um ein bisschen mehr Werbung kümmern sollte? Ich meine es kann ja nicht schaden, wenn sich herumspricht, dass sich hier so einiges getan hat.

Immerhin möchte ich ja, dass das Hotel, vielleicht nicht unbedingt ausgebucht ist, aber dennoch nicht leer steht.

Ein volles Haus wäre zwar der Traum schlechthin, aber ich sollte realistisch bleiben.

Nach der schlechten Publicity die das Haus hatte, kann ich froh sein, wenn wir vorerst ein paar Zimmer vermietet bekommen.

Doch im August wird auch der Mittelaltermarkt hier stattfinden. Vielleicht können wir bis dahin das Hotel eröffnet haben.

Wäre schon cool, wenn die Gäste dann quasi nur aus der Tür zu gehen bräuchten, um etwas zu erleben.

Doch ich kann nur hoffen, dass sich einige von ihnen nicht von dem Trubel gestört fühlen, so wie die Anwohner, von denen Pete mir erzählt hat.

Nachdenklich seufze ich auf.

Ob das mit dem Mittelaltermarkt wohl doch keine so gute Idee gewesen ist?

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