Teil 37+

11.6K 351 61
                                    

Am nächsten Morgen wache ich bereits kurz nach Sonnenaufgang auf, doch bin ich nicht die erste, denn Alexander tritt bereits fertig angezogen aus dem Bad und kommt mit reumütigem Gesichtsausdruck zu mir ans Bett. Drückt mir einen Kuss auf die Stirn und streicht mir leicht übers Kinn.

"Tut mir, leid. Ich wollte dich nicht wecken." entschuldigt er sich bei mir, woraufhin ich lässig abwinke.

"Ich bin nicht wegen dir wach. Oder doch, aber nur, weil es so kalt war ohne dich." sage ich lächelnd und hebe die Bettdecke an, um ihn zu mir zu locken, doch setzt er sich lediglich neben mich aufs Bett, hält mir den Arm hin, wo ich ihm die Hemdsärmel schließe.

"Ich muss ein bisschen was Regeln und dann können wir Frühstücken wenn du magst." entschuldigend lächelt er mich an, zieht mich zu sich und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, mustert mich aufmerksam.

"Kann ich dich für eine Weile allein lassen?" fragt er skeptisch. Sicher denkt er an die gestrige Nacht, auch ich muss daran denken doch nicke ich tapfer mit dem Kopf und sage zuversichtlich, mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Natürlich. Geh ruhig. Ich mach mich fertig und nach dem Frühstück gehen wir ins Krankenhaus." seufzend schließe ich die Augen und inhaliere seinen intensiven Geruch, nach dem Aftershave, dass ich ihm gestern ausgesucht habe und hauche ihm einen Kuss unters Ohr, was ihn zum Schnurren bringt.

"Willst du nicht hier bleiben?" säusele ich ihm zu, während sich die Härchen in meinem Nacken aufstellen, als er sanft seine Finger über meine Haut an dieser Stelle gleiten lässt.

"Ich würde wirklich gern." sagt er bedauernd "Doch muss ich dringend bei den Underwoods anrufen und mich für mein plötzliches Verschwinden entschuldigen, dann muss ich Alex erneut bitten, sich um alles zu kümmern. Und auch Mrs. Gunnar wird sich sicher wundern, wo wir abgeblieben sind. Denn aus ihrer Sicht sind wir gestern einfach nicht zur Arbeit erschienen. "

"Ja, ja. Schon gut. Ich versteh schon." lehne ich mich an seine Schulter, atme bedauernd ein und raffe mich dann auf.

"Tut mir leid Süße. Aber wenn du willst können wir, wenn wir aus dem Krankenhaus zurück sind, in den Zoo gehen. Was meinst du?"

"In den ZOO?" mit großen Augen schaue ich ihn verwundert an. "Wieso denn in den Zoo?" schmunzel ich belustigt, wobei ich mich auf die Fersen setze; ihm gegenüber.

"Wir müssen nicht. Ich dachte nur, da der Zoo so nah bei unserem neuen Hotel liegt, wäre das eine nette Idee." zuckt er gleichgültig mit den Schultern, doch als ich ihn frage, von welchem Hotel er redet, seufzt er leicht genervt auf, was jedoch nichts mit mir zu tun hat.

"Ich halte es hier einfach nicht aus, Emely. Hier gibt es gar nichts! Nicht mal einen WLAN Zugang, oder auch nur einen Computer. Ich muss mir nachher erst mal einen besorgen, damit ich an meine E-Mails komme. Und du sollst dich auch nicht langweilen."

"Wenn du bei mir bist langweile ich mich nie." sage ich verlegen und senke den Blick auf meine Hände, damit er nicht sieht, wie ernst meine Worte sind. Doch beziehen sie sich nicht auf das Langweilen, doch wird mir beinahe schlecht, wenn ich nur daran denke allein zu sein. Dabei ist dieses Gefühl vollkommen irrational, weshalb ich es auch nicht zulassen möchte.

"Freut mich zu hören." legt er einen Finger unter mein Kinn und hebt es an; küsst zart die Seite meiner Lippe, die nicht verletzt ist.

"Bis gleich mein Engel. Ich bin bald wieder da." steht er vom Bett auf, betrachtet mich eingehend, während ich ihm zuversichtlich in die Augen schaue und mich mal wieder in dem glitzernden Blau seiner Iris verliere.

"Ist gut." sage ich lächelnd, doch bekomme ich bei dem Gedanken, dass ich gleich allein sein werde, leichtes Herzklopfen.

Und so stehe ich auf und stelle mich unter die Dusche, kaum dass er weg ist. Ich ertrage diese Untätigkeit einfach nicht. Dabei hätte ich wohl mindestens noch eine Stunde weiterschlafen können, doch ist an Schlaf ohnehin einfach nicht zu denken, weshalb ich unsere Sachen packe. Alles in dem Koffer verstaue, den wir gestern gekauft haben.

✔ Vertrau mir #2Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon