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Jaah, die Schule hat wieder angefangen, deshalb kommt erst jetzt das Kapitel. Viel Spaß!

LG, Emmy

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Gerade wurde im Gamot leise diskutiert, was sie von dieser Todesserin hielten.
Ginny ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder. Die Ketten begannen langsam, aber sicher, unangenehm zu werden. Und kalt. Dann machte sie den Fehler, an die Decke zu schauen.
Ach, du heilige Scheiße!, entfuhr es ihr gedanklich.
Als solche könnte man es wohl bezeichnen, pflichtete Severus' Stimme ihr überraschend bei. Da sind Dementoren, nicht wahr, Gin?
Jaaah...
Die leichenhaften Wesen mit den schwarzen Kapuzenumhängen schwebten drohend über ihr. Sie schienen die schorfigen Hände nach ihr auszustrecken, wurden jedoch durch etwas abgehalten, sie zu erreichen.
Sag bloß, du hast das nicht bemerkt. Spöttisch zog er eine Augenbraue hoch.
Sie wollte die Arme verschränken, hatte sie doch die Handschellen vergessen. Frustriert verzog sie das Gesicht. Nee, das hab ich tatsächlich nicht. Weißt du, Sev, drei Tage mit kaum Essen in einer kalten, dunklen Zelle sitzen, macht depressiv genug!
Wie sie überhaupt in diese missliche Situation geraten war? Ach ja, es war an einem Todesserangriff gewesen.

*flashback*

Hermine lachte irgendwo im Hintergrund über den Auroren, der sie attackierte, und riss ihm mit einem einzigen gekonnten Expulso den Boden unter den Füßen weg.
Ginny nutzte das überaus effektive Ablenkungsmanöver, indem sie Feuer legte. Dabei musste sie sich allerdings leise verhalten, sonst würde sie nur Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Das Problem mit der Spur hatte der Dunkle Lord gleich zu Anfang gelöst, als Ginny damals das erste Mal mit Lucius und ein paar Informationen aus dem Orden durch die Tür des Manors gestapft war.
Ein roter Fluch raste zischend auf sie zu und verfehlte sie nur um Haaresbreite, und das auch nur, weil Ginnys Quiddich- und Todesserreflexe nahezu unschlagbar waren. Die Weasley wirbelte erschrocken herum und wollte auf den Auroren vor sich feuern, wurde jedoch entwaffnet, bevor sie die Chance dazu hatte. Sie wurde festgehalten und wehrte sich mit Händen und Füßen.
Für jeden Anschlag beauftragte Voldemort immer einen Todesser, der sie und Hermine im Auge behalten sollte, da sie von beiden Seiten viel wussten. Deshalb waren sie extrem wichtig. Er konnte es sich nicht leisten, sie zu verlieren, und das wusste er. Es konnte aber auch extrem nervtötend sein – besonders, wenn der Job nicht gut erledigt wurde, wie jetzt.
Yaxley, der dieses Mal hätte aufpassen müssen, packte Hermine am Handgelenk und disapparierte mit ihr, noch ehe sie die Situation erfasst hatte.
Da wurde Ginny von einem Petrificus totalus erwischt. Sie merkte, wie ihr Körper erstarrte und sie auf den Boden gelegt wurde. Als ihr die Maske abgenommen wurde, weiteten sich die Augen von Arthur ungläubig: „Ginny?"
Warum hatte sie ihn nicht gesehen? Vielleicht hätte sie ja noch rechtzeitig verschwinden können
Trotz des Fluches flackerte der Wahnsinn in ihrem Blick, und dessen war sie sich bewusst. Aber sie konnte es nicht aufhalten: Am liebsten hätte sie alles und jeden zerstört und getötet. Da half selbst ihr neuer guter Vorsatz rein gar nichts.
„Ich hab's euch ja gesagt: Immer wachsam!", hörte sie Moody knurren und nahm sich vor, ihn so bald wie möglich umzubringen, sollte sie noch die Gelegenheit dazu haben. In diesem Beschluss wurde sie nur noch weiter bestärkt, als der berüchtigte Auror ihr einen Stupor direkt ins Gesicht schleuderte.
Und dann, nun ja, dann wurde erstmal alles schwarz.

*flashback ende*

Als sie in ihrer Zelle aufgewacht war, hatte sie sich erstmal lautstark über den Tag aufgeregt.
Ginny atmete tief durch.
Der Dunkle Lord würde doch nicht zulassen, dass seine Dementoren mir die Seele aussaugen. Oder?
Sie sah noch einmal zu den finsteren Geschöpfen auf. Als sie sah, was sie eigentlich taten, musste sie fast lachen. Sie versuchten nicht, nach ihr zu greifen – sie winkten.
Ja, Voldemort hatte die drei Tage ihrer Gefangenschaft wahrlich gut genutzt: Die Dementoren würden ihr helfen, wenn sie jemals in die Lage kommen würde, dass beschlossen würde, dass ihre Seele es nicht wert war zu existieren, da war sie sich sicher.
Aber was Severus hier wollte? Der Dunkle Lord hatte keinen Grund, ihn herzuschicken, immerhin waren Yaxley, Hermine und noch ein paar andere hier. (Bellatrix war verboten worden, herzukommen, da sie die Anhörung vermutlich eskalieren lassen würde.) War er vielleicht tatsächlich gekommen, weil ihm etwas an ihr lag? So ganz wagte sie nicht daran zu glauben, doch ihr Herz machte bereits schon ein paar für ihren Geschmack zu aufgeregte Hüpfer.

Other Side (Sevinny) ✔Where stories live. Discover now