Die Ruhe vor dem Sturm

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Die Ruhe vor dem Sturm

Elaine

Ich war froh als die letzte Stunde des Tages sich endlich dem Ende neigte. Mir war klar, dass ich mir gewünscht hatte zur Schule zugehen, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Rudel mich auch in der Schule ›verfolgen‹. Ich hätte zumindest gedacht, dass ich hier mal ein paar Stunden Ruhe hatte, aber zumindest würde ich meine Ruhe bekommen, wenn wir nachher zu Charlie fahren, denn bei ihm durften wir nicht über das Wolfsthema sprechen. Zumindest noch nicht.

Es machte mich glücklich, dass unsere Mutter zu Charlie gefunden hatte, denn seitdem die Beiden ein Paar waren, war sie wieder viel glücklicher und aufgeweckter. Der einzige Haken an dieser Sache war, dass Charlie in Forks wohnte und eigentlich nicht über die ganzen Geheimnisse Bescheid wusste. Okay, er wusste, dass Jake sich in einen riesigen Wolf verwandeln kann, aber das war es dann auch.

Dann kam das erlösende Klingeln, bei dem ich begann meine Sachen zusammenzupacken. »Bis später, Elaine!«, rief mir noch Collin zu, ehe er den Raum verließ. Ich konnte nicht verstehen, warum wir so gut wie jedes Fach zusammen hatten, denn vom Charakter waren wir uns einfach so unterschiedlich, dass es umso erstaunlicher war, dass wir fast alle Fächer gleich gewählt hatten. Nun ja. Ich konnte es ja aber auch nicht ändern.

Ich verließ nun endlich auch den Raum und lief den Gang entlang Richtung Ausgang, wo bereits Seth und Leah auf mich warteten. »Kommt ihr beiden. Mum wartet bereits bei Charlie«, begrüßte sie uns leicht lächelnd und stieg dann in den Wagen. Seth und ich machten es uns hinten bequem, damit wir uns nicht um den Platz vorne stritten.

Die Fahrt würde eine eine Weile dauern, weshalb ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe lehnte und hinaus zum Wald schaute, welcher uns die Fahrt über begleitete. Morgen würde ich vermutlich wieder Patrouille laufen müssen, doch im Augenblick wusste ich gar nicht wirklich, was ich besser fand. In der Schule unter meinen Wolfsdasein zu leiden oder auf Patrouille fast vor Langweile zu sterben, weil man noch nicht mal ungestört nachdenken kann.

Vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden. Meine alten Freundschaften beenden und meiner Bestimmung folgen. Wurde ich nicht nämlich genau dafür geboren? Damit ich gemeinsam mit dem Rudel für den Schutz des Landes der Quileute sorgte. War unser Quileute-Stamm nicht genau dafür da?

»Wie war eigentlich euer Tag?«, fragte Leah schließlich und blickte dabei in den Rückspiegel. Sie schien meine miese Laune bemerkt zuhaben, weshalb sie sich mit Seths Antwort zufrieden gab.

„Ganz normal mit Höhen und Tiefen“, erzählte er, wobei ich jedoch das Gefühl hatte, dass er mit den Tiefen meinen Schultag meinte.

Man konnte ein Nicken wahrnehmen, welches von unserer Schwester ausging und zu meinem Glück ließ sie dadurch auch die Versuche neue Gespräche aufzubauen, während wir Forks langsam näher kamen.
Eventuell sollte ich erst einmal ein paar Tage in Forks bei Charlie und Mum bleiben, schließlich ist sie momentan eigentlich nur wegen mir Zuhause. So könnte ich etwas abschalten und ein bisschen Zeit mit ihr verbringen. Ja, die Idee gefiel mir sofort. Ich nahm mir deswegen vor mit meiner Mum darüber nach dem Essen zusprechen.

Erleichtert atmete ich aus, als wir das Haus von Charlie erreichten. Unsere Mutter stand bereits im Türrahmen und etwas hinter ihr leistete Charlie ihr Gesellschaft. Leah parkte den Wagen am Straßenrand und stellte dann den Motor ab. Schnell schnallte ich mich ab und stieg aus dem Wagen. Sofort stach mir der beißende Geruch in diese Nase, weshalb ich diese rümpfte.

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