Fragen über Fragen, aber zu wenige Antworten

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Fragen über Fragen, aber zu wenige Antworten

Elaine


Gedankenverloren hatte ich mich auf die Treppe im Haus gesetzt, um ein kleinen Abstand zwischen den vier Cullens und mich zu bringen. Ich war gerade einfach vollkommen durcheinander und hatte keine Ahnung, wie mir gerade geschah. Wer war diese Person, die ich versuchte zu retten? Was hatte diese Vision von Alice für mich zu bedeuten? Fragen über Fragen, doch bekam ich keine Antworten auf diese.

Jetzt wollte ich einfach kurz Zeit für mich um darüber nachdenken zu können. Mir war es dabei egal, ob mir das Nachdenken überhaupt irgendetwas brachte, doch in diesem Moment fühlte es sich so richtig an. Dazu konnte ich meine Gedanken so wenigstens ein kleines bisschen ordnen. Auch wenn viele Dinge für mich offen blieben. Diese Unwissenheit verunsicherte mich zunehmend.

Ich bekam deswegen auch nicht gleich mit, wie die anderen Cullens, gemeinsam mit Jake und Sam wieder kamen. Erst als Alice von ihrer Vision berichtete, realisierte ich ihre Anwesenheit. Wieso kamen Jake und Sam zeitgleich mit den anderen Cullens, die auf der Jagd gewesen waren? Eigentlich konnte es mir doch egal sein. Ich hatte schließlich genügend andere und vor allem größere Probleme. Missmutig legte ich meinen Kopf an die kühle Wand und sah dabei nach vorne.

Jake tauchte nun in meinem Blickfeld auf und ich konnte seine Wärme spüren, als er sich neben mir auf den Stufen der offenen Treppe niederließ. »Alles okay, Kleines?«, fragte er und ich konnte die Besorgnis nur zu gut aus seiner Stimme heraushören, doch schaffte ich es nicht meinen Blick von der Wand zu lösen.

»Ja... Keine Ahnung... Nicht wirklich«, murmelte ich unsicher. Ich wusste es ja schließlich selbst nicht, sonst würde ich mir ja nicht meinen Kopf darüber zerbrechen. »Es ist so viel. Erst die Wolfsgeschichte, dann der fremde Clan, die tote Frau, die Begegnung, der Tracker und jetzt diese Vision«, fügte ich hinzu mit dem Wissen, dass er sich so jetzt nur noch viel mehr Sorgen um mich machen würde.

Er legte einen Arm um mich und zog mich dabei zu ihm heran, sodass ich automatisch meinen Kopf gegen seine Schulter legte. »Lainy, egal was noch alles kommen mag, wir werden bei dir sein, sowohl unser Rudel, als auch Sams. Wir sind eine Familie und wir beschützen uns gegenseitig«, erinnerte er mich. Ja, mir war dies die ganze Zeit über bewusst, doch wollte ich ihnen nicht zur Last fallen. Sie hatten ja auch noch ihr eigenes Leben, doch dieses wurde durch mich erheblich eingeschränkt.

»Ich weiß Jake«, hauchte ich leise und seufzte anschließend. »Ich hab bloß Angst, dass euch etwas passiert, weil ihr mich schützen wollt.« Ich könnte es mir nämlich nie verzeihen, wenn einen von ihnen etwas zu stößt.

Sanft lachte Jake auf, wie er es sonst immer bei Nessie tat. »Im Augenblick machen wir uns alle mehr Sorgen um dich.« Das ist absolut nicht dass, was ich wollte. »Du solltest dir auch viel mehr Gedanken um dein eigenes Wohl machen«, schlug er mir vor. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich war irgendwie froh, dass er dieses nicht sehen konnte. So hätte er sich nur in seiner Aussage wieder bestätigt gefühlt und diesen Erfolg wollte ich ihm einfach nicht lassen.

Ich genoss Jakes Nähe und diese nun herrschende Stille. Für mich war er einfach einer meiner vielen Brüder, doch hatte er mit meinem wirklichen Bruder Seth einen der wichtigsten Plätze in meinem Leben. Er hatte mich schließlich mit aufwachsen gesehen. Bot mir einem Platz in seinem Rudel an, obwohl er eigentlich schon längst die gewollte Mitglieder Zahl überschritten hatte. Eigentlich hatte er nämlich nur seine Ruhe gewollt, wollte alleine sein, doch meine Geschwister schlossen sich ihm an, später auch seine besten Freunde Embry und Quil und ein Jahr später kam auch ich dazu. Doch dies führte nur dazu, dass wir noch mehr zu einer großen Familie wurden und ich war auch sehr froh, dass sie mich so als Teil ihrer Familie sahen. Was sollte man sich denn auch mehr wünschen, als eine große und zusammenhaltende Familie?

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