Die Massagepraxis

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Wochenlang kam er schon zu uns in die Praxis. Immer Montags und Mittwochs, doch bisher hatte er sich immer einen Termin bei einer meiner Kolleginnen geben lassen, warum diesmal nicht?

Keine Ahnung. War mir auch gleich. Er war ein Kunde, wie jeder andere.

Vielleicht ein wenig attraktiver, ein wenig muskulöser, ein bisschen männlicher. Ein bisschen mehr von allem.

Okay, OKAY! Ich geb's ja zu! Er war der HAMMER!

Nur zu gut konnte ich mir vorstellen, wie er unter dem Bademantel aussah, wie sich seine Haut über seinen mächtigen Bizeps spannte, wie sein kleiner Knackiger Po unter dem Handtuch hervor blitzen würde, wenn ich seinen Rücken massierte oder wie sich seine breiten Schultern unter meinen Händen anfühlen würden, wenn ich seine Muskeln bearbeiten würde.

Zugegeben. Ich freute mich auf diesen Termin. Nicht umsonst ließ ich mich seit neuestem immer am Montag und Mittwoch zum Dienst einteilen. Allein um ihn anhimmeln zu können.

Als es draußen noch warm genug für T-Shirts war, konnte ich sehen, dass er tätowiert war und da habe ich auch gesehen, dass seine Muskeln noch viel mächtiger waren, als es auf den ersten Blick wirkte.

Seine blaugrauen Augen schienen hart und unbeugsam. Manchmal auch grimmig und ich fragte mich, woran das wohl liegen mochte, doch wirkte er trotz seines manchmal bedrohlichen Äußeren auf mich wie ein gutmütiger Bär.

Ein Schmusebär oder eine Katze. Eine ziemlich große Katze, zugegeben, doch wünschte ich mir, ich könnte diese Katze zum schnurren bringen.

"Du tust mir echt leid." riss mich meine Kollegin Donna, die schon einige Male das zweifelhafte Vergnügen hatte den Kater zu kraulen, aus meinen Gedanken. "Gott sei Dank muss ich ihn heute nicht machen. Mir tun schon jetzt die Hände weh, wenn ich nur daran denke, diesen Koloss bearbeiten zu müssen."

"Ach Donna." winkte ich lächelnd ab "So schlimm kann es doch gar nicht sein." erneut trat sein Bild vor meine Augen, als ich an ihn und seine Massen dachte, seinen kahl rasierten Schädel und den feurigen Blick, den ich mal aufgeschnappt hatte.

"Wirst schon sehen." sagte sie drohend, dann senkte sie die Stimme und deutete zum Eingang, wo besagter Koloss unser Studio betrat. "Der ist mit nichts zufrieden. Nörgelt ständig rum und ist echt nervig." raunte sie mir zu, woraufhin ich sie fixierte und nach einem Anflug von Albernheit suchte; vergebens.

Und so sah ich sie nur skeptisch an und wandte mich mit einem leicht mulmigen Gefühl meinem Kunden zu und dirigierte ihn in mein Arbeitszimmer, wo ich ihm bereits einen Bademantel und ein Handtuch bereitgelegt hatte.

"Wenn sie sich ausgezogen haben, legen sie sich doch bitte auf die Liege. Ich bin gleich wieder da." wies ich ihn höflich an und verließ den Raum, holte ein leicht duftendes Massageöl aus einem Schrank auf dem Flur und eine meiner CDs aus meinem Spind. Meine Devise war; Wenn schon Arbeit, dann doch bitte mit angenehmer Hintergrundmusik.

Nichts empfand ich schlimmer, als diese drückende Stille, die sich manchmal zwischen unbekannten entwickeln konnte.

Als ich zu ihm zurückkehrte musste ich erst einmal schlucken. Dieses Bild von einem Mann war noch heißer, als ich gedacht hätte, allein schon deshalb, weil er sich das Handtuch, was ich für ihn bereitgelebt hatte NICHT über seinen süßen Arsch gelebt hatte und er somit nackt, wie Gott ihn schuf, vor mir lag.

In freudiger Erwartung, gleich meine Hände auf ihn zu legen, schob ich die CD in den Player ein und startete sie, dann legte ich ihm das Handtuch über.

Eigentlich schade, aber ich wollte ihn nicht ununterbrochen anstarren. Das Verbot mir allein meine Professionalität.

"Mir ist heiß." knurrte er jedoch und zog es postwendend wieder herunter, ließ es auf den Boden fallen; rührte sich ansonsten aber nicht.

✔ Das elegante Weiße (Erotik)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon