Sehnsuchtsvoll

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Vorsicht traurig.
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Leise brandeten die Wellen an den Strand. Ihr Rauschen war besänftigend. Besänftigend schön.

So wie du.

Unsere Freunde waren gegangen. Hatten uns hier allein zurückgelassen; mit sorgenvollen Gesichtern.

Dein Lächeln, so klein es auch war hatte sie beruhigt. Und jetzt waren wir hier; allein.

Das Lächeln auf deinem Gesicht war vergangen und dein Blick traurig. Nachdenklich.

Verloren blicken wir, dicht nebeneinander auf der Decke im Sand sitzend, aufs Meer. In Schweigen gehüllt, dabei würde ich dir so gern so viel sagen.

Doch wir schweigen. Lange Zeit.

Die Sonne, die den Sand erwärmt, die deine Haut gestreichelt und den Tag mit seinem Licht erhellt hat, deine Gedanken, sinkt herab.

Lässt den Himmel in den schönsten Farben erstrahlen und macht diesen Tag, am Strand, zu etwas Besonderem.

Wie dich.

Doch ist jeder Tag mit dir etwas Besonderes. Jeder vergangene Tag war es auch.

Vereinzelte Möwen kreisen über uns und lassen hin und wieder ihr Lachen ertönen, doch ist es längst nicht so schön wie deines, dass früher immer mein Herz zum schlagen gebracht hat, so wie es jetzt deine Tränen tun, die über deine Wangen rollen.

Dein Blick ist nach Vorn gerichtet, aufs Wasser, auf das wunderschöne Farbenspiel, dass uns der Himmel bietet.

Mein Blick liegt auf dir.

Der Himmel ist Rot und Orange. Gelb, Rosa und Lila. Der Sonnenuntergang ist wahrlich, wahrhaftig, doch so schön wie du ist er nicht.

Du liebst Sonnenuntergänge und ich...ich liebe dich.

Mein Herz, macht einen Satz, als nach dem langen Schweigen deine liebliche Stimme über den Strand weht.

Leise, geflüstert, voller Sehnsucht und Verlangen. Wir sind beinahe allein, die Menschen um uns gehen; die Nacht senkt sich herab.

"Wo bist du?" dringt deine Stimme an mein Ohr. Deine Lippen bewegen sich kaum; wagen es nicht die Worte zu sagen, doch ich höre sie trotzdem.

"Ich bin hier. Hier bei dir" antworte ich noch viel leiser, still. Beinahe stumm, doch die Träne, die über deine Wange rollt zeigt mir, dass du mich trotzdem hörst.

Dein Lächeln ist klein und doch wunderschön. Leicht leckst du dir über die Lippen; befeuchtest sie. Das Salzwasser hat sie trocken gemacht, doch deine rosige Zunge, die langsam über sie hinüber streicht, lässt sie schimmern.

Ohne auf uns zu achten verlassen auch die letzten Menschen den Strand, sie lachen und tuscheln, schmiegen sich dicht aneinander. Ich brauche nicht lange darüber nachzudenken, was das Pärchen wohl bald tun wird.

Es ist das, was auch ich gerne tun würde; ein letztes Mal, doch haben wir es schon lange nicht mehr gemacht.

Ein Jahr ist eine lange Zeit.

Deine Gedanken scheinen in dieselbe Richtung zu gehen, denn du lächelst, während dein Blick dem Pärchen folgt; legst deine Hand, die du im Schoß verschränkt hattest neben meine.

"Du bist schon so lange fort Tom."

"Ich weiß." mein Bedauern ist grenzenlos.

"Warum bist du gegangen? Damals?"

Verlegen blickte ich zu dir, setze mich vor dich. Ich will dir in die Augen sehen. Sanft schimmern sie im Licht des Mondes, doch sind sie trocken. Die vereinzelten Tränen versiegt.

✔ Das elegante Weiße (Erotik)Where stories live. Discover now