Diego
"Bro, endlich wieder im Lande" sage ich und liege meinem Kumpel in den Armen. Brodway ist endlich da. Zunächst wird er bei mir unterkommen, ehe das mit seiner neuen Bude geklärt ist. Da Fede arbeitet hole ich ihn alleine ab.
"Diego, kein Stück verändert" grinst er.
"Wie war der Flug?" frage ich und wir laufen zum Ausgang.
"Ich hab geschlafen, ich muss doch fit sein. Also was machen wir?"
"Als erstes geht es zu mir, da können wir ein bisschen chillen und abends dann in den Club, wo Federico als Türsteher arbeitet"
"Das klingt nach einem Plan, sogar nach einem sehr guten" sagt er und wir klatschen ab.---
Ich zeige Bro gerade meine Wohnung, als mein Handy klingelt. Francesca.
"Da muss ich kurz rangehen, fühl dich wie Zuhause" sage ich und verschwinde schnell in mein Zimmer.
"Hey Francesca, was gibts?" frage ich.
"Hättest du Heute noch Zeit für mich?" fragt sie ziemlich ernst meiner Meinung nach.
"Um ehrlich zu sein weiß ich das noch nicht. Ein alter Freund ist momentan hier und ich wollte ein bisschen Zeit mit ihm verbringen"
"Fede kann sich auch um Brodway kümmern, der langweilt sich bestimmt im Café. In der Not kann ich auch Cami fragen, die ist offen für neues"
"Muss ich das jetzt verstehen?"
"Nein...also wird das heute nichts?"
"Ist es denn was dringendes?"
"Nein-ja-keine Ahnung, aber das brauch dich ja jetzt nicht zu interessieren" erwidert sie unschlüssig.
"Bist du dir sicher?"
"Ganz sicher" haucht sie nur noch, ehe sie auflegt. Das war echt komisch. Mit einem etwas mulmigen Gefühl begebe ich mich zurück zu Brodway.
"Wer war das?"
"Meine Mutter, sie ruft einmal in der Woche an um zu hören wie es mir geht" lüge ich.
"Wie süß, immernoch ein Muttersöhnchen" zieht er mich lachend auf.---
"Und hier arbeitet Fede?"
"Jap, angesagtester Club hier weit und breit"
"Wow...ah da ist er ja schon. Cauviglia, endlich mal wieder live vor meiner Nase" begrüßt er ihn mit einer Umarmung.
"Ich dachte schon ihr kommt nicht mehr" lacht Federico und wir klatschen noch ein.
"Und? Hübsche Mädchen für uns hier?" fragt Bro ihn sofort.
"Natürlich, aber Diego hat ja schon eine" grinst Fede.
"Achja? Davon hat er mir noch gar nichts erzählt" sagt der Brasilianer mit tadelnder Stimme.
"Du hast nicht nachgefragt" lüge ich.
"Ist sie so hässlich?" fragt er schmunzelnd.
"Er hat sie mir noch nie gezeigt, aber sein Rücken spricht jedes mal Bände" macht mein bester Freund sich mit lustig.
"Diego, Bild her, ich will sie sehen" lacht Brodway.
"Nein, könnt ihr vergessen" bleibe ich hartnäckig.
"Komm schon" drängelt er.
"Nein, aber du redest ja so schön mit Fede, also kann ich ja nochmal schnell fort"
"Für einen Quickie oder was?" sticheln sie.
"Nein, aber das geht euch auch nichts an meine Freunde. Ich hol dich später hier ab oder komme eben dazu, wir schreiben dann Bro..und dich seh ich ja eh Morgen" verabschiede ich mich schnell und gehe zum Auto.---
"Fede, du bist so- Diego"
Und jetzt stehe ich hier vor der Tür, nur weil mir Frans Verhalten am Handy Sorgen gemacht hat. Sie steht im Schlafanzug und einer Packung Eis in der Hand vor mir. Ihr Augen sind glasig, was mich vermuten lässt das sie krank ist oder geweint hat.
"Hey, darf ich rein?"
"Ja, sicher" sagt sie und geht sofort zur Seite. Ich betrete die Wohnung, ziehe meine Schuhe aus und folge ihr dann ins Wohnzimmer. Dort liegen auf dem Boden Fotoalben verteilt, genau wie benutzte Taschentücher rings herum.
"Tut mir leid für die Unordnung" murmelt sie und geht in die Küche. Kurz darauf ist sie zurück, ohne Eis und setzt sich auf die Couch, wo ich schon sitze.
"Was ist hier los?" frage ich und zeige auf den Boden.
"Sentimentale Phase, ist immer so, wenn ich in Erinnerungen schwelge"
"Und die Wahrheit?"
"Heute ist der Vierte Todestag meiner Eltern" informiert sie mich. Wieso war Federico dann so normal?
"Oh, ähm sorry, das wusste ich nicht..das tut mir leid"
"Schon okay"
"Nein ist es nicht. Wieso hast du am Telefon nichts davon gesagt?"
"Weil du nicht konntest und ich nicht wollte das du aus Mitleid hier herkommst"
"Hey, ich wäre doch nicht aus Mitleid hergekommen, aber geteiltes Leid ist doch halbes Leid oder etwa nicht?" sage ich und rutsche zu ihr, wo ich sie in den Arm nehme.
"Weißt du..Fede, den nimmt das nie so mit..und selbst wenn, dann zeigt er das nie. Jedes Jahr aufs Neue sitze ich hier und schaue die Bilder an, obwohl nie neue dazukommen...weißt du wie fertig das einen macht?" erzählt sie.
"Was ist mit deinen Freundinnen?"
"Die haben mir heute früh schon abgesagt, sie wissen hiervon auch nichts"
"Ich dachte ihr seid unzertrennlich?"
"Naja, seid du und ich uns so oft sehen, machen die beiden immer ihr Ding, ich bin so ein bisschen außen vor gelassen"
"Das will ich nicht, du sollst dich nicht wegen mir mit deinen Freundinnen in den Haaren haben"
"Ich bin doch selbst dran Schuld, ich hab sie vernachlässigt, weil ich es wollte und nicht du"
"Trotzdem bin ich mit daran Schuld"
"Hör auf das jetzt zu sagen..bitte"
"Na schön" gebe ich nach. Sie löst sich von mir und ich stehe auf um die Alben einzusammeln.
"Was tust du?"
"Ich lege sie weg"
"Wieso"
"Weil es dich nur fertigmacht und das will ich nicht. Manchmal sollte man die Vergangenheit eben ruhen lassen"
"Und das ist der richtige Weg?"
"Glaub mir, das ist der richtige Weg"
Ich räume sie weg und kehre zurück zu Fran, die gerade noch die Taschentücher weggebracht hat.
"Wieso bist du hier?"
"Weil ich sehen wollte ob es dir gut geht"
"Wieso?"
"Weil ich ein Herz habe? Ist das dir nicht klar?"
"Ein Herz für Menschen im Allgemeinen oder für mich?"
"Sowohl als auch"
"Achso"
"Warum fragst du?"
"Reines Interesse"
"Sag schon...na los, ich nehme es dir auch nicht übel oder so"
"Ich dachte du würdest dich um mich sorgen, weil ich dir vielleicht etwas bedeute" nuschelt sie, dennoch verstehe ich es.
"Aber du bedeutest mir doch was, ich mein theoretisch kenne ich dich ja schon dein ganzes Leben lang"
"Ich mein das nicht so Diego, ich meine eine größere Bedeutung als diese Vereinbarung die wir haben..was denkst du wieso ich dich angerufen habe? Weil ich wollte das du mich tröstest, mich in den Arm nimmst und mit mir diesen Mist durchgehst" schüttet sie mir ihr Herz aus.
"Fran, du weißt genau das Fede zwischen uns steht"
"Zum vögeln bin ich dir gut genug, aber wehe Gefühle kommen ins Spiel, dann ist es vorbei was?"
"Das hab ich nicht gesagt"
"Aber so gemeint"
"Nein. Weißt du wie schwer es ist für mich Federico nicht erzählen zu können was abgeht. Oder irgendwem? Ich habe seit Tagen das Gefühl ich muss es irgendwem doch mal erzählen, das ich dich mag und du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst. Aber es geht nicht. Weil ich es nicht darf, verstehst du? Ich muss mich zurückhalten, meine coole Schale vor dir bewahren, damit du nicht noch mehr Gefühle in mir auslöst...so jetzt ist es raus Francesca, jetzt hast du doch das was du wolltest, ich habe dir gesagt was los ist..verstehst du jetzt wie kompliziert das ist?"Hach Diecesca, das wird noch ganz schön schwierig mit denen :D
Sooo das war das letzte Kapitel...für dieses Jahr!
Ich wollte eigentlich schon gestern updaten, aber ihr kennt das ja, wenn ihr Geburtstag habt, dann ist immer Stress und so viele Menschen und man hat keine freie Minute. Naja egal :D
Ich will mich bedanken, für den ganzen Support von euch. Ihr seid so unglaublich herzlich und süß. Ich freue mich über jedes Kommentar, jeden Vote und auch über jeden Leser. Ich hätte niemals gedacht das meine Storys wirklich gut ankommen und das mehr als 100 Menschen sie lesen. Ich will gar nicht sooo viel schreiben, außer das ich natürlich versuchen werde 2017 genauso weiterzuschreiben. Es wird schwierig, bei 6 laufenden Storys und den Schulstress, weil ich im April/Mai meine Abiprüfungen habe, aber ich werde mich weiterhin bemühen. Ich hoffe ihr bleibt mir auch im neuen Jahr treu. Es ist zwar noch etwas früh, aber ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr (aber rutscht nicht zu weit..okay der war schlecht)! :D <333333333333333333333333333333333333333See you in 2017 ;)
DU LIEST GERADE
Spiel mit dem Feuer
FanfictionAlles beginnt mit einer ganz alltäglichen Frage: "Könntest du mich heute von der Schule abholen?" Was bis dahin niemand wusste, war, dass dieser Satz alles verändern würde. Diego, der beste Freund von Francescas Bruder, holt sie an diesem besagten...