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Chapter 14

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Damian ist die Flucht vor der Wahrheit

Emma Thompson

 „Chris", wimmere ich leise, beinahe verzweifelt, als mir das abgenutzte Papier wie Dornen ins Herz sticht. „Es tut mir leid, Häschen. Ich konnte ihn damals nicht wegschmeißen." Ich auch nicht und genau deswegen gab ich ihm den Brief damals. Genau deswegen wollte ich, dass er ihn wegwirft. „Ich werde dir niemals einen Vorwurf machen, dass du nichts davon überwunden hast, aber ... ich möchte, dass du darüber nachdenkst, dass vieles was du getan hast und vielleicht noch tun wirst, immer wieder hierdrauf zurückführt." Tränen verschleiern meine Sicht und lassen mich das kühle Glas an mein Dekolleté pressen.

Ein Schleier bedeckt seine Iris und ich bemerke, wie er die Trauer dahinter zu verstecken versucht. Den Brief fest zwischen seinen Fingern. „Warum bist du hier, Emma? Was ... ist dein Ziel?"

„Ich konnte das nicht mehr alleine."

„Du hast einen Verlobten." Ich habe es ihm noch nicht gesagt, also wird er es von meinem Ring abgelesen haben. Aber die Aussicht darauf lässt mich meine Augen fester zusammenpressen. „Ich kann es ihm nicht erklären. Nichts davon." Mein Wimmern zerreißt die Stille, als ich meine Hand zu meinem Bauch gleiten lasse. Als ich die Stille darin erfühle. Die Angst erneut spüre.

„Ist er dein Verlobter oder deine Flucht?" Verständnislos schaue ich zu ihm auf und versuche seine Worte zu verstehen. Sie kommen so gedämpft bei mir an.

„Was?", wispere ich haspelnd, lasse ihn meine Hand von meinem Bauch ziehen und seine Finger um die meinen wickeln. „Ist er deine Zukunft oder die Flucht vor deiner Vergangenheit?" Ich ziehe meine Hand aus der seinen und trete einen Schritt nach hinten.

„Was unterstellst du mir hier?"

„Nicht nur du hast Fehler gemacht, Häschen." Mein Herz pocht schneller gegen meine Rippen, als er den Brief aufklappt und seine Augen die Zeilen überfliegen. „Ich hatte am Anfang auch so einen Verdacht, aber es war mir nicht schlüssig, warum er uns nichts davon erzählen sollte. Vielleicht wollte ich es auch einfach nicht, um mich nicht zu hassen, weil ich meinem besten Freund einfach geglaubt habe, dass er abhaut." Hassen. Es ist so leicht sich selbst zu hassen. „Und dann haben wir dich auch irgendwie ziehen lassen. Wir dachten, es wäre okay, dass du uns von dir stößt. Dass du das brauchst, aber irgendwann ... warst du nicht mehr erreichbar. Du wolltest nicht mehr denken, du wolltest nicht mehr an Aiden oder–"

„Chris, bitte nicht." Flehend schlinge ich meinen Arm fester um mich. Nicht ihren Namen. Alles, aber nicht ihren Namen.

„Ich liebe Damian", flüstere ich mühselig und sein Mundwinkel zuckt nach oben.

„Das kann sein und das stelle ich auch nicht in Frage. Ich frage dich, ob du glücklich bist. Ich frage dich, ob du deine Familie anschauen kannst. Ob du mich anschauen kannst. Ob du dich anschauen kannst. Ich frage dich, ob der einzige Grund, warum du Damian liebst ist, weil du ihn eigentlich niemals lieben würdest. Weil es deine einzige Chance ist, nicht alleine zu sein, obwohl du alleine sein möchtest."

Sein Blick geht zu seiner Hand, die den Zettel weiter festhält und die er mir nur zögernd entgegenstreckt. „Das ist sein Brief."

„Ich will ihn nicht lesen!" Protestierend trete ich einen Schritt zurück. „Er hat mich sitzen lassen, taucht nach sechs Jahren wieder auf und droht mir! Er lässt mich sechs Jahre durch die Hölle gehen, nur damit ich dann herausfinde, dass er ..." Dass er genauso gebrochen ist. „Es wird ihn zerstören", hauche ich krächzend und lasse mich auf die Couch fallen.

„Was ist dein Ziel gewesen hierherzukommen?"

„Warum fragst du das ständig?"

Sein Blick wird weicher, als er sich vor mich hinhockt und mein Gesicht umfasst. „Weil ich glaube, dass du aufwachen möchtest. Du bist lang genug gelaufen, Emma. Komm endlich an." Mein Atem rasselt über meine Lippen, als sich ein weiterer Knoten in meiner Brust sammelt und ich krümme mich vor Schmerz.

„Ich bin an so vielem schuld, Chris. Ich bin schuld, dass sie ... sie nicht da ist, wo sie sein sollte. Ich bin schuld, dass meine Familie nicht mehr ist. Wie soll ich das anhalten?" Dieses Karussell. Dieses ständig sich drehende Karussell.

„Du musst anfangen, ehrlich zu dir selbst zu sein, Emma. Angefangen dabei, dass du einsiehst, dass du nicht schuld an ihrem Verlust bist." Seine Finger ziehen mir das Glas aus den Fingern, ehe er mich in seine Arme zieht. Erneut. Und erneut heule ich in seiner Halsbeuge, als würde ich um jeden Atemzug kämpfen.

Die Stille in dem Wohnzimmer ist erdrückend. Mein hektisch schlagendes Herz und das Blut, das durch meinen Körper rauscht, übertönt alles und jeden, aber nicht meine Tränen.

„Emma, es tut mir leid, dass ich dir hier Dinge vorwerfe, die für dich vielleicht keinen Sinn ergeben. Aber er war nicht nur deine erste und wirklich große Liebe, sondern auch mein bester Freund und das seit 18 Jahren. Und ich werde dich nicht darum bitten mir zu helfen, weil ich das niemals von dir verlangen würde, aber ... ich möchte das du nachdenkst. Darüber."

„Was hast du vor?" Mein Kopf zuckt zurück, lässt mich ihn mustern. „Er ist vor sechs Jahren mit einem Brief abgehauen – Hat uns alle allein gelassen. Er hat dich alleine gelassen und dass, obwohl er dich geliebt hat. Er hätte absolut alles für dich getan. Und nach sechs Jahren taucht er in dem Unternehmen seines Stiefvaters auf. Wie viel muss ich noch erzählen, um dir klarzumachen, in welcher Scheiße er steckt?"

Schmerzhaft langsam schlägt mein Herz gegen meine Rippen, als ich zögernd nicke und langsam Einsicht bei mir einkehrt. „Und vielleicht bist du die Einzige, die ihn da wieder rausholen kann ... Du hast es immerhin schon einmal fast geschafft."

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di 𝙴𝚟𝚊𝚗𝚐𝚎𝚕𝚒𝚗𝚎
@9Moments
Sechs Jahre sind vergangen, seitdem Aiden scheinbar aufgegeben hat. K...
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