Kapitel 36

947 91 16
                                    

"Marinette, die Waffe ist nicht geladen", sagte Nino seelensruhig und verschränkte grinsend die Arme vor der Brust. Ich legte den Finger an den Abzug, drückte ab und es passierte... nichts. Das durfte verdammt nochmal nicht wahr sein. Wieso musste ich immer so ein Pech haben? Die anderen Jungs brachen natürlich in grölendes Gelächter aus und ich fühlte mich wie der größte Volltrottel.

"Du wolltest mich doch nicht wirklich erschießen oder?", fragte Chat Noir mit einem chamanten Lächeln.  Ich ließ die Waffe sinken und starrte wütend auf den  Boden. Sie alle würden dafür bezahlen mich ausgelacht zu haben! Ich würde jeden einzelnen selbstsändig umbringen! Sie alle wussten nicht mit wem sie sich angelegt hatten.

Chat Noir stand mittlerweile wieder direkt vor mir und streckte die Hand fordernd nach der Pistole aus. Dabei grinste er mich herablassend an wie ein kleines Kind, das verbotenerweise mit einer Waffe gespielt hatte. Genauso fühlte ich mich, als ich ihm die Pistole gab. Wie ein dummes, trotziges Kind. Fehlte nur noch, dass ich mit dem Fuß auf dem Boden aufstampfte.

Kopfschüttelnd legte Chat Noir die Waffe zurück. "Ich glaub das ist nicht der richtige Gegenstand für dich Prinzessin. Ein Kochlöffel wäre da besser.", lachte er. "Ich kann immernoch nicht kochen!", sagte ich und biss mir auf die Unterlippe, um meine Wut zu unterdrücken. "Und das glaub ich dir immernoch nicht.", grinste er und packte mich am Handgelenk.

"Geht wieder an eure Arbeit!", rief Chat Noir der Crew zu und zog mich
mit sich. Direkt gegenüber von seiner Kajüte war ebenfalls eine Tür, durch die man direkt von draußen in einen Raum konnte.

Und genau in diesem Raum standen
wir wenige Minuten später. Er war nicht besonders groß und wurde nur durch ein kleines Bullauge, durch das etwas Tageslicht fiel, beleuchtet. Dazu war es hier drinnen ziemlich stickig. An der rechte Seite stand ein länglicher Tisch, der warscheinlich als Kochplatz diente. Links an der Wand war ein kleiner Ofen, mit zwei Kochplatten und daneben ein Eimer Wasser. Im hinteren Teil des Raums standen Regale mit Gewürzen, Kochgegenständen und Lebensmittel aneinandergereiht und in der Ecke standen noch einige große Fässer, in denen sich warscheinlich Süßwasser befand.

"Du wolltest nicht bei mir in einem gemütlichen Bett schlafen, jetzt musst du halt hiermit Vorliebe nehmen und auf dem Boden schlafen. Außer natürlich, du  entscheidest dich noch anderst.", grinste Chat Noir und sah mich abwartend an. "Danke, ich schlafe gerne auf dem Boden!", sagte ich schnell und wendete meinen Blick von ihm ab. Die Wand gegenüber schien plötzlich unglaublich interessant.

"Und jetzt sag noch einmal, dass ich keine gute Seite hätte. Wäre ich nämlich so schrecklich, wie du behauptet hast, dann würde ich dir bestimmt keine Wahl lassen.", sagte er kühl und wand sich zum gehen. "Ruh dich aus, nacher wirst du mit Max das Abendessen vorbereiten."
Mit diesen Worten verlies er den Raum. Die Tür schloss er nicht ab. Er schien mich wirklich falsch einzuschätzen.

Aber für einen zweiten, lächerlichen Versuch das Schiff einzunehmen, war ich definitiv zu müde. Seufzend setzte ich mich auf den Holzboden und lehnte mich gegen die Wand hinter mir. Irgendwie würde ich das hier schon überstehen. Und eigentlich hatte es auch etwas Gutes, dass ich auf die Black Destruction gebracht worden war.

So war ich Chat Noir nahe und hatte viel bessere Chancen ihn zu töten, wenn er es nicht erwartete.

Die Piratin~only love conquers hateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt