Ich glaube, du verstehst

409 22 0
                                    

Hayley brauchte sich nicht um zu drehen, noch ihre Fähigkeiten nutzen um zu wissen, dass Klaus anwesend war. Ein gewisse Elektrizität schien in der Luft vorhanden zu sein und es war nicht eindeutig, ob sie gefrieren oder feuerfangen würde. "Wir haben lange nicht mehr geredet", stellte sie nach einer Weile des Schweigens fest. "Das stimmt." Vorsichtig näherte Klaus sich Hayley, wie ein Raubtier sich seinem begehrten Objekt nähert. "Und wem habe ich das zu verdanken?", fragte Hayley,  als er an ihr vorbei ging. "Einem netten Barkeeper", er verzog ein teils belustigtes Gesicht, aber sah nun zu Boden. Hayley lachte leise auf. "Gehen wir ein Stück", schlug Klaus vor und deutete ihr den Weg. Kurz zögerte sie, jedoch schien es ihr keine schlechte Idee zu sein, wieder mehr als "Hallo", "Tschüss" und "Wie geht es Hope?" zu sagen. Sie spazierten einen schmalen Weg entlang umgeben von Bäumen. Sie gingen schweigend voran. Eigentlich wollten Beide vieles sagen. Doch keiner der Beiden konnte auch nur ein Wort über seine Lippen bringen. Bis sie zu einer Lichtung kamen. Farn schien hier Großteils zu wachsen. "Ich glaube, du verstehst", sagte Klaus und ging voran durch den Farn. Hayley sah seinen Hinterkopf verwirrt an. "Ich glaube du verstehst, was ich gerade fühle", verdeutlichte er als Hayley nichts sagte. "Vermutlich", gestand sie. Schweigen kehrte wieder ein. Doch Hayley wollte diesmal nicht so lange schweigen.
"Wenn wir die Vergangenheit nicht noch einmal durchleben wollen, müssen wir sie akzeptieren", sie machte eine kurze Pause, "Aber noch kann ich das nicht." Klaus stoppte abrupt und Hayley lief in ihn hinein. Geschickt hatte er sie jedoch mit seinen Händen davor abgehalten. Nun standen sie wieder Angesicht zu Angesicht. Hybrid zu Hybrid. "Eines Tages werden wir das Beide, aus welchem Grund auch immer.  Wegen Hope oder weil Elija genug von unserer miesen Laune hat. Oder weil wir Hilfe von einander hatten." Letzteres schien weit hergeholt, aber noch nie schien es so nah. "Wo fangen wir an?", fragte Hayley. Ein lächeln schmuggelt sich auf Klaus Gesicht. "Immer voller Mut, kleine Wölfin."

Nicht viel länger trotteten sie durch den Wald. Bald waren sie gemeinsam zuhause angekommen, was Elija etwas verwunderte und mit Verwirrung erfüllte. Er sah den Beiden nach, wie sie gemeinsam hinauf zu ihrer Tochter gingen. Elija hörte, wie die Türen knarzten und wie sie sich neben Hope in die Bibliothek setzten. Egal, was sie gerade erlebt hatten, Elija fand es entzückend und ein schiefes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. "Vielleicht machst du einmal etwas richtig, Bruder.", murmelte der Vampir. Schon war ein Windhauch zu spüren. "Das hab ich gehört", flüsterte Klaus, der den Wind verursacht hatte, "Und ich hab schon öfters etwas Richtig gemacht." Schon war er wieder oben. Bei Hope. Bei seiner Familie, dass was ihn retten könnte. 

Hayley und Klaus ~ForeverWhere stories live. Discover now