Der Weiberheld

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Die grauen Augen strahlten eine Mischung aus Eleganz und Gefahr aus und wahrscheinlich war es gerade die Mischung, die sie dazu brachte sich dem Blonden hinzugeben. Ihre Lippen trafen sich und sie konnte die Gefahr geradezu spüren, die ihr Gegenüber ausstrahlte. Wahrscheinlich war es auch das, was ihn so anziehend machte: Seine kühle, bösartige Art. Er war eben ein echter Slytherin!
Leise seufzte Amanda und schloss genüsslich die Augen. Wenn sie erst einmal ihren Freunden erzählen würde, dass sie Draco Malfoy geküsst hatte... Bei dem Gedanken kicherte sie leise in sich hinein, ohne jedoch den Kuss zu unterbrechen. Das war auch gar nicht nötig, denn jetzt war es Malfoy, der sie bestimmt zurück drückte. „Danke! Sehr netter Kuss..“ Er zwinkerte ihr zu und verschwand dann einfach um die Ecke, während Amanda Smith alleine zurückblieb. Verwirrt schaute sie ihm hinter her, während sie sich gedankenverloren über die Lippen strich. Jeder andere Junge wäre nach so einem Abgang für sie gestorben, aber bei Draco war das etwas anderes: Er war eben so... so besonders. Amanda Smith klaubte ihre Schulsachen zusammen, die sie achtlos hatte fallen lassen, nachdem Draco Malfoy erschienen war, und machte sich auf den Weg in den Hufflepuffgemeinschaftsraum.

Draco derweilen lief schnellen Schrittes Richtung Kerker und lächelte selbstsicher, als ihm eine Schar Slytherinmädchen des dritten Jahrgangs begegnete. Die meisten Mädchen wurden schlagartig rot und eine sah sogar aus, als würde sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. Dracos Brust erfüllte sich mit Stolz. Er war einfach unwiderstehlich und seine neuste Eroberung, die kleine Smith aus Hufflepuff hatte das wieder bewiesen. „Mein Charme ist einfach Häuserübergreifend!“ lachte er, bevor er schwungvoll die Treppen Richtung Kerker hinab schritt.

Blaise Zabini ärgerte sich gerade mit einem Aufsatz für Verwandlung herum, als Pansy Parkinson erschien und ihr weißes Gesicht zwischen ihn und sein Pergament steckte. „Wo ist Draco?“ fragte sie. „Woher soll ich das wissen?“antwortete Blaise gereizt. Ständig wollten alle immer nur Draco sprechen und gerade jetzt störte es ihn ungemein, denn der Aufsatz für McGonagall war wesentlich schwerer als er im Unterricht gedacht hatte. „Ich suche ihn nämlich!“, drang erneut Pansys Stimme an sein Ohr. „Schön für dich, aber wie du siehst, habe ich gerade zu tun!“ zischte Blaise und Pansy wich einen Schritt zurück. „Schon gut, ich dachte ja nur, dass du als sein Freund...“ „NEIN, Ich weiß eben NICHT, wo sich Draco den ganzen Tag rumtreibt!“ Blaise warf vor Wut sein Tintenfass um, dessen gesamter Inhalt sich über seinen halbfertigen Aufsatz ergoss. „Argh!“ Blaise packte sein Zeug zusammen und verzog sich missmutig in den Jungenschlafsaal.

Eine Stunde und ein paar Zaubersprüche später hatte Blaise endlich seinen Aufsatz beendet und zog sich zur Entspannung in den Gemeinschaftsraum der Slytherins zurück. Er lies den Tag (und all die Fragen zu Draco Malofys derzeitigem Standort) Revue passieren, als sich die Steinmauer, die in den Slytheringemeinschaftsraum führte, sich öffnete und ein betont lässiger Draco Malfoy den Raum betrat. Er schaute sich kurz um, erblickte Blaise, stolzierte direkt auf ihn zu und warf sich neben diesen auf die Couch. „Was für ein Tag!“
Blaise sparte sich das Nachfragen. Draco würde ihm eh alles erzählen, ob es Blaise nun interessierte oder nicht, und sich wie so oft in seinem Ruhm sonnen. „Die kleine Smith aus Hufflepuff kann verdammt gut küssen!“ Er leckte sich gedankenverloren über die Lippen, so als würde er noch einmal den Geschmack des Mädchens suchen. Blaise blieb weiterhin stumm. Die Steinmauer öffnete sich ein weiteres Mal und die Gruppe kichernder Drittklässlerinnen kam in den Gemeinschaftsraum geströmt. Sie warfen ein paar Blicke zur Couch, besser gesagt zu Draco, der darauf saß und zogen dann, immer noch kichernd, weiter in den Mädchenschlafsaal. Draco grinste selbstgefällig. Blaise konnte sich ein Augenrollen nicht sparen und erhob sich um das Weite zu suchen. Auf Dracos Prahlerei hatte er absolut keine Lust.

„Ich kann nichts dafür, Blaise, das ist einfach mein Charme und meine Ausstrahlung. Ich bekomme einfach jede.“ rief Draco seinem Freund belustigt hinterher. Bei dem letzten Satz durchzuckte es Blaise und er drehte sich grinsend um. „Wirklich jede?“ Draco lachte auf. Nach den Erfolgserlebnissen der letzten Tage, wurde er übermütig. „Zeig mir eine und ich mach sie dir in einem Monat klar!“ Blaise grinste und antwortete prompt: „Ich gebe dir Zeit bis zum Weihnachtsball, Draco.“ „Um was wetten wir?“
„Der Verlierer muss Snapes Zutatenschrank komplett leerräumen!“ lachte Blaise.
„Nenn mir einen Namen und es geht los!“ Dracos Augen funkelten siegessicher.

Wetten, dass... (DM x HG)Where stories live. Discover now