Das Spiel beginnt

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Draco wachte am nächsten Morgen mit einem Lächeln auf den Lippen auf.
Er raffte sich auf und langte zu seinem Koffer herüber, aus dem er eine kleine Pergamentrolle heraus zog. Mit einem breiten Grinsen entrollte er diese und überflog dann die Namensliste, die das Stück Papier zierte. Der letzte Name war: Amanda Smith.  Er griff nach seinem Zauberstab und rief leise, damit die Anderen nicht aufwachten: „Accio Feder!“ Die Feder kam aus den tiefen seines Koffers hervor geschwebt und glitt Draco direkt in die Hand. Fein säuberlich strich er den Namen des letzten Mädchens durch und schrieb dahinter das Datum. Er schmunzelte und schrieb dann in seiner ordentlichsten Handschrift darunter:

Hermine Granger (Bis Weihnachtsball)

Er rollte das Pergament wieder auf und verstaute es dann in seinem Koffer.
Immer noch lächelnd stand er auf, fest entschlossen, den Tag zu einem seiner besten werden zu lassen.

Da Ron und Harry, Hermines beste Freunde, noch einen Aufsatz für VgddK fertig stellen mussten, lief Hermine schon einmal allein zum Frühstück.
Zu Frieden, gleich ihren Tagespropheten in Ruhe lesen zu können, stieg sie Treppen zur großen Halle hinunter und bemerkte dabei gar nicht, wie zwei graue Augen jeder ihrer Schritte intensiv verfolgten. Nachdem Hermine in der großen Halle verschwunden war, kam Draco aus dem Schatten der Säule hervor und lief ebenfalls zum Frühstück.

„Willst du nicht mal anfangen?“ Draco sah in die dunklen Augen seines besten Freundes und merkte sofort, dass dieser nicht das Essen meinte. „Ich hab ja bis zum Weihnachtsball Zeit!“ lächelte er. „Sicherlich, deswegen ja. Nur noch zwei Monate und 29 Tage, Draco!“ Blaise flüsterte den letzten Satzteil, stand dann auf und lies Draco allein am Frühstückstisch zurück. „Ich hab da meine Pläne und Methoden, lieber Blaise! Verlass dich drauf!“ sagte der Blonde leise, auch wenn sein Freund ihn nicht mehr hören konnte. Er warf einen Blick über seine Schulter und fixierte kurz das braunhaarige Mädchen, die, im Gegensatz zu ihren giggelnden Geschlechtsgenossen, tief über ihren Tagespropheten versunken saß.
Als hätte sie Dracos Blick gespürt, blickte die Braunhaarige auf und sah direkt in das Gesicht des Slytherin. Irritiert über ihren abwertenden und zu gleich so intensiven Blick, drehte sich Draco weg und zog es dann vor, die große Halle so schnell wie möglich zu verlassen.

Hermine verfolgte den Blonden mit ihren Augen, bis er aus ihrem Sichtfeld verschwand. Was hatte Malfoy nur? Hatte er tatsächlich sie angesehen? Sie, die in seinen Augen doch nicht mehr war, als ein dreckiges Schlammblut? „Hör auf dir darüber Gedanken zu machen!“ ermahnte sie sich selbst, faltete dann sorgsam ihren Tagespropheten zusammen und verließ ebenso die große Halle, wie der Junge, der sie gerade eben noch interessiert angestarrt hatte.

„Mister Malfoy? Mister Malfoy reden sie mit mir!“ Erschrocken fuhr der blonde Slytherin zusammen. „Was?“ Professor Slughorn schüttelte den Kopf und wendete sich an Blaise, Dracos Tischnachbarn: „Nun Mr. Zabini, sie können mir doch sicher die Antwort nennen?“ „Mh.. ja.. Wurzelkraut?“
„Genau, vollkommen Richtig mein Lieber!“ Draco brummelte etwas vor sich hin, was verdächtig wie Schleimer klang, aber Blaise nahm es gelassen: „Na? Warst du im Traumland versunken?“ „Ja! Ich hab mir vorgestellt, wie du bei Snape einbrechen musst, weil ich Granger klar mache!“ „Momentan machst du gar nichts klar, Draco, außer vielleicht, dass du in Zaubertränke durchfliegst!“ Die Schulglocke übertönte Blaise herzhaften Lacher. „Bis später, Draco!“ Draco sah seinem Freund hinterher und machte sich dann daran, ganz langsam sein Zeug zusammen zupacken. Er wollte unbedingt der Letzte sein, der den Kerker verließ.

„Professor? Kann ich sie etwas fragen?“ säusele Draco, als er schließlich zum Pult ging. „Sicher, Mr. Malfoy, sicher!“ „Nun, wie sie sicher bemerkt haben, sack ich zurzeit etwas in Zaubertränke ab.“ Professor Slughorn räusperte sich auffällig: „Sie waren sicherlich schon besser, Mr. Malfoy.“ Draco kam sofort zum Punkt: „Nun, ich dachte da an Nachhilfe!“ „Nachhilfe? Bei mir? Oh, also ich gebe keine...“ Draco ließ den Zaubertränkelehrer nicht ausreden: „Ja, ich dachte da auch eher an einen Schüler!“ „Mr. Potter ist ganz hervorragend in Zaubertränke...“
Draco rümpfte die Nase: „Ich denke Potter wird genug andere Sachen zu tun haben...“ sagte er abwertend und auf Slughorns skeptischen Blick hin fügte er schnell hinzu: „Er ist ja Quidditch Kaptäin...!“ „Oh..ja sicherlich...Nun an wen dachten sie denn dann, Mr. Malfoy?“ Ein Grinsen zog sich über Dracos Gesicht. „Oh..also ich wüsste da schon jemanden, der äußerst begabt ist, in Zaubertränke!“

Wetten, dass... (DM x HG)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt