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[...]

"Ok?", sage ich verwirrt und werde nervös.
Bitte habe keine Andere, bitte habe keine Andere, denke ich.
"Und zwar muss ich bald zurück aif die Berserker Insel. Mein übriggebliebenes Volk braucht wieder ein Oberhaupt. Heidrun kommt auch mit. Jetzt ist nur die Frage: Kommst du auch mit?"
Glücklich lächel ich ihn an. "Ja", versuche ich, möglichst normal, zu sagen... Was mir aber schön missglückt. Ich bin grad einfach nur happy.
Ich bleibe noch den ganzen Abend mit Dagur am Strand sitzen. Als es dann dunkel ist, kehren wir zur Drachenbasis zurück.

-2 Wochen später-

Seit 1 Woche wohne ich jetzt schon mit Heidrun, Dagur und einer Hand voll Berserker auf der Insel.
Dagur ist, entgegen meiner Befürchtungen, auch nicht so sehr im Stress, sodass wir viel Zeit zusammen haben.
Eigentlich ist meine Leben gerade perfekt, wäre da nicht ein Schrecke mit Brief neben mir gelandet. Ich nehme den Brief skeptisch an mich und öffne ihn. Er ist von meinen Eltern. Stimmt. Die gibt es ja auch noch!, schießt es mir durch den Kopf. Ich lese den Brief.
Na Prima. Sie wollen, dass ich zurück komme. Die können mich mal. Sonst sind sie auch nicht so an mir interessiert.
Ich nehme einen neuen Zettel und schreibe drauf:
Ich komme nicht mehr zurück. Ich bin glücklich da wo ich bin.
Ich hefte den Zettel an den Schrecken und lasse ihn losfliegen.

Wenige Tage später bekomme ich eine Schreckenpost, in der steht, dass sie mich holen kommen. Ich denke mir nichts dabei und schmeiße den Zettel weg.
Desto größer ist die Überraschung, als ich das Boot meiner Eltern einige Stunden später im Hafen erspähe.
Ich renne zu Dagur und erkläre panisch: "Dagur du musst mich verstecken! Meine Eltern sind hier!"
"Wieso?", fragt er perplex.
"Die wollen mich wieder zu Hause haben."
"Dann lenke ich sie ab und du verschwindest erstmal von hier."
"Ok... Aber ich komme wieder." Uch gebe ihm noch einen Kuss, bevor er zum Hafen geht. Vorerst bleibe ich noch in der Nähe und höre das Gespräch mit an.
"Willkommen auf der Berserker Insel", begrüßt Dagur meine Eltern freundlich. "Was verschafft mir die Ehre für Ihren Besuch?"
"Wir suchen unsere Tochter Sarah", erklärt meine Mutter.
"Sie hat in ein paar Tagen den Sohn eines reichen Stammesoberhauptes zu heiraten", fügt mein Vater noch hinzu.
Was bitte?!, denke ich mir. Als wenn ich so einen ollen Schmierlappen heirate. Ich liebe Dagur.
Ich hecke mir einen Plan aus und gehe zu meinen Eltern.
"Und da ist sie auch schon", sagt mein Vater und drängelt sich an Dagur vorbei.
"Du kommst mit Fräulein!", sagt er und packt mich am Oberarm.
"Nein!", weigere ich mich, reiße mich los und gehe zu Dagur. "Ich bleibe hier!"
"Bei der Witzfigur da?", fragt er und zeigt auf Dagur.
"Er ist keine Witzfigur!", verteidige ich meinen Freund. "Das ist Dagur, mein... Mann."
Dagur guckt ein wenig verwirrt zu mir rüber und mein Vater kocht vor Wut.
"Dein Was?! Was fällt dir eigentlich ein Fräulein?"
"Ich liebe ihn!"
"Ganz toll. Er ist aber kein reiches Stanmesoberhaupt, wie das, was du heiraten wirst."
"Eigentlich ist er schon ein Stammesoberhaupt... und eine Ehe kann nur in Valhalla gebrochen werden!", werfe ich trotzig ein.
"Dann werde ich halt dafür sorgen, dass er nach Valhalla kommt!"
"Dann kannst du mich direkt mit ihm töten!"
"Weißt du was Sarah? Dann bleib doch hier! Aber wenn dein ach so tolles Oberhaupt dich doch sitzen lässt, merke dir eins: KOMM NIEMALS ZU UNS ZURÜCK! DU BIST ENTERBT!", schreit mein Vater mich an, bevor er mit meiner Mutter zusammen zum Boot geht und wegsegelt.
"Sarah? Kommst du mal kurz mit?", fragt Dagur mich.
"Wieso...?"
"Weil ich mein Anliegen nicht auf dem Dorfplatz klären möchte."
"Okay..."
Verflucht, was habe ich getan?
Dagur nimmt meine Hand und zieht mich zum Strand.
"Du hast deinen Eltern erzählt, wir sein verheiratet...", fängt er an zu erklären.
"Dagur, ich...", versuche ich ihn zu unterbrechen, doch er redet weiter.
"... man erzählt sowas nicht einfach seinen Eltern..."
Ich wollte grade den Mund aufmachen, um was zu sagen, doch Dagur redet weiter.
"... zumindest nicht wenn es nicht stimmt."
Er geht auf die Knie und fragt die Frage aller Fragen: "Sarah, willst du meine Frau werden?"
In meinen Augen bilden sich Freudentränen und ich knie mich zu ihm runter.
"Ja", hauche ich ihm entgegen und er überwindet die letzten Zentimeter zwischen unseren Lippen und küsst mich.

SagurWhere stories live. Discover now