Sommerferien

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Wir übten und übten. Tag für Tag, Monat für Monat. Als Remus nach den Ferien wieder da war, erzählten wir ihm nichts von unserem Plan. Wir übten immer dann, wenn Remus gerade nicht in der Nähe war, oder auch, wenn er am Vollmond in der heulenden Hütte verschwand.

Die Abschlussprüfungen für unser viertes Jahr rückten näher. James und ich machten uns keine Sorgen. Wir würden sie bestehen. Auch wenn wir nur Unsinn im Kopf hatten, waren wir doch erstaunlich gut in der Schule. Nur Peter nutzte die Zeit lieber zum Lernen. Remus lernte so oder so das ganze Jahr über.

Nach den Abschlussprüfungen trafen wir uns alle am See, um den letzten Tag in der Schule noch zu genießen.

„Hört mal. Meine Eltern haben erlaubt, dass ihr in den Ferien für ein paar Wochen zu uns kommen könnt. Unser Haus ist groß genug und wir haben dann auch mehr Zeit zusammen", sagte James grinsend.

„Das klingt toll. Ich hab keine Lust, sechs Wochen bei meiner Familie zu sitzen und mir immer und immer wieder ihre Vorwürfe anzuhören. Kann ich vielleicht die ganzen Ferien zu dir?", fragte ich schmollend.

„Klar. Das wird super!", sagte er sofort erfreut.

Remus hingegen sah nicht so froh aus.

„Ich kann leider nicht. Du weißt doch ... mein Problem ...", sagte er nun.

Ich war traurig. Es wäre bestimmt lustig geworden.

„Doch, klar geht das. In zwei Wochen ist Vollmond ... du könntest ja in zwei Wochen, nach dem Vollmond zu uns kommen und wir verbringen die restlichen vier Wochen zusammen. Der nächste Vollmond wäre einen Tag vor Schulbeginn, du mpsstest dann vielleicht schon zwei Tage vorher gehen und einfach sagen, dass du die letzten Tage mit deinen Eltern verbringen möchtest", sagte James.

Ich blickte Remus bittend an.

„Ja ... das könnte funktionieren. Okay, also gut, ich komme dann zwei Wochen später", stimmte er schließlich zu.

„Ich kann leider nicht. Meine Eltern wollen mit mir nach Ägypten", sagte Peter.

Der Rest des Tages verlief ziemlich ruhig. Ich schickte eine Eule zu meinen Eltern, um Bescheid zu geben, sie bräuchten mich nicht abholen und auch nicht in den Ferien ertragen, weil ich zu einem Freund gehen würde.

Eine Woche war ich nun bei den Potters und alles in allem mache es richtig Spaß. James und ich spielten den Hauselfen ständig Streiche. Doch hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, mir würde was fehlen. Eines Abends saßen James und ich gerade in seinem Zimmer, als er mich darauf ansprach.

„Sag mal, irgendwas stimmt doch nicht mit dir. Was ist denn los?"

Ich überlegte lange.

„Naja, ich denke darüber nach, wie Remus reagiert, wenn er erfährt, was wir jetzt schon so lange planen."

James sah nachdenklich aus.

„Du machst dir sehr viele Gedanken um ihn", stellte er fest.

Er hatte Recht. Mir war dies ebenfalls aufgefallen.

„Das hat einen einfachen Grund. Remus ist mein bester Freund. Ihm geht es nicht gut und deshalb möchte ich ihm helfen. Das würde ich für jeden von euch machen", erklärte ich meine Beweggründe.

James sah mich jedoch zweifelnd an.

„Was ist? Glaubst du mir nicht?", hakte ich nach.

„Es ist nicht so, dass ich dir nicht glaube. Deine Beweggründe sind wahrscheinlich echt, nur glaube ich, dass der Grund, weshalb du es für Remus tust, nicht der ist, von dem du es behauptest."

Keep me SafeWhere stories live. Discover now