St. Mungo

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Peter wurde auf einer Trage hinausgetragen, Madam Pomfrey brachte ihn in den Krankenflügel. Dumbledore und McGonagall sahen bestürtz aus und verließen ebenfalls den Turm. Nur wenige Schüler waren im Gemeinschaftsraum.

„Lily! Was ist passiert? Was ist mit Peter?", fragte ich und rannte zu ihr.

Sie sah schockiert aus. James und Remus kamen auch zu uns.

„Ich weiß nicht, was mit ihm ist ... er wollte mich nach den Hausaufgaben fragen ... und auf einmal fängt er an zu husten, und dann ist er in Ohnmacht gefallen. Ich habe einen Erstklässler geschickt, um Madam Pomfrey zu holen. Dumbledore und McGonagall waren wohl gerade bei ihr."

Lily war den Tränen nahe. James, Remus und ich sahen uns an. Wir stürmten sofort in den Krankenflügel. Lily folgte uns.

Dumbledore und Mconagall standen vor der geschlossenen Tür.

„Was ist mit Peter? Wie geht es ihm?", fragte James.

„Gut, dass Sie hier sind. Es steht nicht gut um Mr. Pettigrew. Madam Pomfrey sagt, er hat die Drachenpocken. Sie wie es aussieht, schleppt er es schon Monate mit sich herum. Wir müssen Sie alle untersuchen lassen und wir würden gerne wissen, ob Ihnen etwas an Ihrem Freund aufgefallen ist."

Dumbledore sah James, Remus und mich fragend an.

„Nein, mir ist nichts aufgefallen...", murmelte ich.

Drachenpocken? Aber wieso?

„Doch! Wisst ihr nicht mehr? Nach den Sommerferien?"

James sah uns erschrocken an.

„Mr. Potter, was war nach den Ferien?"

McGonagall sah ihn an.

„Wir trafen ich im Zug. Er sah kränklich aus ... er sagte, es sei nichts und es ging ihm gut."

Remus und ich sahen James erschrocken an.

„Er war die ganzen Ferien in Ägypten ... er muss sich da die Drachenpocken geholt haben!", sagte Lily nun erschrocken.

Mich wunderte es nicht, dass sie davon wusste. Peter redete oft mit ihr.

„Das ist nicht gut. Ich sage sofort Poppy Bescheid. Wenn der Junge tatsächlich seit Sommer krank ist, dann steht es nicht gut um ihn, Albus."

Sie flüsterte, doch wir holten sie deutlich. Dumbledore nickte nur.

„Das St. Mungo ist informiert. Sie schicken zwei Heiler, die ihn abholen."

Dumbledore drehte sich zur Tür. McGonagall ging hinein und wir hörten Madam Pomfrey erschrocken aufkeuchen.

Eine Stunde später wurde Peter ins St. Mungo gebracht und wir wurden untersucht.

„Sie scheinen alle gesund zu sein. Mr. Lupin, Sie müsste ich in der nächsten Zeit öfter untersuchen. Bei Ihnen ist die Gefahr am größten, dass Sie plötzlich daran erkranken."

Sie sah ihn besorgt an. Mir kamen die Tränen. Nicht auch noch Remus. Das durfte nicht passieren.

Lily legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. James saß geschockt auf einem Bett. Er war von uns am besten mit Peter befreundet.

„Sie können mit Flohpulver ins St. Mungo und ihn besuchen. Er braucht seine Freunde. Ich werde Sie selbstverständlich vom Unterricht befreien. Sie können morgen früh zu ihm", sagte McGonagall und sah uns mitfühlend an.

„Ms. Evans, ich hörte, Sie waren auch mit ihm befreundet. Wollen Sie auch mit?"

Lily sah zu uns drei.

„Stört es euch, wenn ich morgen mitkäme?"

„Nein. Peter freut sich bestimmt, dich zu sehen", sagte James.

Die ganze Nacht saßen wir vier im Gemeinschaftsraum. Wir redeten kaum. Meine Gedanken waren bei Peter und Remus. Ich machte mir Sorgen um beide.

„Glaubt ihr ... dass er ... sterben wird?", fragte Lily und ihr rollten Tränen die Wangen hinab.

„Nein ... er darf nicht sterben. Er ist stark, er schafft das schon. Es gibt Heilmethoden für Drachenpocken und nur ältere Menschen sterben daran. Er muss es einfach schaffen."

James' Stimme war brüchig.

Um sieben Uhr wurden wir von McGonagall abgeholt. Wir gingen in ihr Büro. Von da aus flohten wir ins St. Mungo. Wir standen alle vier in der Eingangshalle des Krankenhauses.

„Wir möchten zu Peter Pettigrew. Er hat Drachenpocken", kündigte Remus uns an.

Die Hexe am Schalter nannte uns seine Zimmernummer.

Dort angekommen wurden wir erstmal mit ein paar Schutzzaubern ausgerüstet, damit wir uns nicht ansteckten.

Peter lag in einem Einzelzimmer. Wir stellten uns an sein Bett. Remus und ich links von ihm und Lily und James rechts. Ich nahm Remus' Hand. Ich hatte Angst.

„Ihr seid hier ...", sagte Peter mit einer schwächlichen Stimme.

Lily musste sofort wieder weinen.

„Natürlich. Glaubst du, wir lassen unseren besten Freund im Stich?", sagte ich und legte ein Grinsen auf.

Auch Peter grinste jetzt leicht.

„Was ist mit deinen Eltern?", fragte James und sah sich in dem leeren Raum um.

Peter sah nun bedrückt drein.

„Sie liegen im Zimmer nebenan. Man hat sie gestern bewusstlos im Haus aufgefunden, als man sie über meinen Zustand informieren wollte."

Er sah traurig aus.

„Die Heiler sagen, sie werden es nicht schaffen ... genau wie ich."

Peter lief eine Träne über die Wange.

„'türlich schaffst du es. Ich hab doch morgen Geburtstag. Da musst du fit sein."

Ich grinste ihn an.

„Jaah ... dein Geburtstag. Du wirst 16, oder? Ich freu mich schon. Ich bin müde ... darf ich eine Runde schlafen?"

Bevor wir antworten konnte, schlief er ein.

Mein Grinsen verschwand. Ein Heiler kam herein.

„Keine Sorge. Er schläft nur, aber es geht mit ihm zu Ende. Wir befürchten, er schafft diese Nacht nicht mehr. Seinen Eltern geht es noch schlechter. Tut mir leid für Sie ..."

Er sah uns gequält an.

„Aber ... es gibt doch Heilmethoden ... er muss es schaffen. Er ist doch noch jung ... er ist stark."

Lily sah verzweifelt zu dem Heiler.

„Wir können nichts mehr für Ihren Freund tun. Er ist schon zu lange krank. Es ist ein Wunder, dass er so lange durchgehalten hat."

Der Heiler verließ den Raum. James sagte kein Wort. Wir alle saßen nur still an Peter's Bett. Ich ließ Remus' Hand nicht los. Ich konnte nicht fassen, dass er so krank war und wir es die ganze Zeit nicht bemerkt hatten. Wir waren doch seine besten Freunde...

Peter schlief den ganzen Tag. Gegen 22 Uhr wurde er erst wieder wach. Zwischendurch kam ein Heiler zu uns. Er informierte uns, dass Peter's Eltern verstorben waren.

Wir beschlossen, Peter nichts zu sagen. Wenn es stimmen sollte, dass er es nicht mehr schaffte ... dann sollte er die letzten Stunden glücklich verbringen und nicht um seine Eltern trauern.

Keep me SafeWhere stories live. Discover now