Kidnapped (Dolan Twins Fanfiction)

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Emilio dreht sich zu mir um und kaut nervös auf seiner Unterlippe herum.

Sein Blick gleitet einen Augenblick über meinen nackten Körper, den ich versuche mit meinen Hände zu bedecken, bevor er sich umdreht und frische Kleidung aus dem Schrank holt.

,,Hier, zieh dich an", sagt er und drückt mir ein T-shirt, Unterwäsche und eine Sporthose in die Hand.

Sein Blick wechselt immer wieder zwischen mir und der Wanduhr während ich mich anziehe.
Sein Gesicht ist rot angelaufen und er tippt mit seinen Fingern nervös auf seinen Oberschenkeln.

,,D-das mit meinem Bruder tut mir leid'', sagt er schließlich als ich mir die Hose anziehe.

,,Ich verspreche es wird nicht mehr vorkommen- ich hätte dich nicht mit ihm alleine lassen sollen".

Ich hole tief Luft. ,,Schon ok".
Ich drehe mich zur Seite und versuche den Klos in meinem Hals runterzuschlucken.

Emilio seufzt und läuft zur Tür.
Als er merkt, dass ich ihm nicht folge dreht er sich um.

,,Komm mit, ich will dir was zeigen".

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,,Setz dich", sagt er und schließt die Tür hinter mir wieder ab.

Ich lasse mich auf ein altes Klappbett fallen und schaue mich im Raum um.

Auf der anderen Seite steht ein Schreibtisch und ein Bücherregal, unter dem kleinen Kellerfenster ein Sessel mit einem Berg Klamotten drauf. Viel mehr gibt es hier nicht.

Emilio läuft zum Bücherregal und nimmt einen kleinen Bilderrahmen in die Hand.
Er setzt sich neben mir aufs Bett und zeigt ihn mir.

Auf dem Bild sind fünf Personen zu sehen: zwei Jungs, von denen ich annehme, dass sie Emilio und Grayson sind, ein Mädchen, eine Frau und ein Mann.

Alle schauen glücklich in die Kamera.
Im Hintergrund sieht man das Meer und einen strahlend blauen Himmel.

,,Das war, als alles noch in Ordnung war", sagt Emilio und starrt auf das Foto.

,,Was, meinst du mit 'als alles noch in Ordnung war' ?", frage ich. Jetzt bin ich neugierig geworden.

Er schaut mich an und blickt dann wieder auf das Bild in seinen Händen.

,,Mein Vater", sagt er und zeigt auf den Mann, ,,ist vor ein paar Jahren an Krebs gestorben. Für uns alle war das wie ein Schlag ins Gesicht, vorallem meine Schwester hat sehr unter seinem Tod gelitten".

Er schluckt und streicht mit seinem Daumen über ihr Gesicht.

,,Sie hat sich das Leben genommen".

Seine Stimme bricht und er wischt sich über die Augen.

,,D-das tut mir leid". Ich weiß nicht wirklich wie ich reagieren soll. Auf der einen Seite ist er mein Entführer, aber auf der anderen Seite-

,,Das war erst der Anfang", setzt er fort.
,,Unsere Mutter ist durch einen Autounfall arbeitsunfähig geworden und Grayson hat angefangen sein Geld für Drogen auszugeben. Und schließlich sind wir hier gelandet. Ich wollte das nie- aber er ist eben mein Zwillingsbruder und wir gehen keine getrennten Wege".

Ich bin sprachlos. Ich hätte nie gedacht, dass eine so glückliche Familie so schnell zusammenbrechen kann.

Ich habe Mitleid - Mitleid das ich nicht empfinden sollte, denn er hat mich schließlich entführt.

,,Ich habe Dinge gesehen, die ich nie sehen wollte...".

,,W-was meinst du?".

,,Sie haben sie erschossen", sagt er und schaut mich verzweifelt an.

,,Wen haben sie erschossen?!", meine Augen werden groß.

,,Das letzte Mädchen, das wir entführt haben".

Ich fühle mich, als hätte mir jemand die Luft zum atmen weggenommen.

,,N-nein''.

Ich springe vom Bett auf und laufe ein paar Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken gegen das Regal knalle.

Meine Sicht ist verschwommen von den Tränen, die sich in meinen Augen bilden.

Er steht auf und läuft zu mir.
,,Es tut mir leid, ich hätte dir das nicht erzählen sollen", sagt er und wischt meine Tränen weg.

,,Fass mich nicht an!'', sage ich und schlage seine Hände weg.

,,Das ist alles deine Schuld!", schreie ich ihn an, meine Tränen hören nicht auf zu fließen.
Ich hatte ein ganz normales Leben und er hat alles zerstört.
Ich hatte Pläne für die Zukunft, ich wollte heiraten, in ein großes Haus ziehen, Kinder haben.
Jetzt bin ich hier und weiß noch nicht mal, ob ich morgen noch leben werde.

Alles um mich herum fängt sich an zu drehen, irgendwo weit weg höre ich Emilio auf mich einreden und schließlich ist alles schwarz.