Kapitel 5

1.3K 48 1
                                    

Als ich zu Hause ankam, ging ich erstmal in die Küche zum Kühlschrank. Ich hatte immer noch Hunger. Als ich mich umdrehte, stand Alice direkt hinter mir. Vor lauter Schreck hätte ich beinahe mein Essen fallen lassen. Sie erschrak ebenfalls.
"Woah, Alice. Hast du mich erschreckt." sagte ich.

"Du mich auch." erwiderte sie und musterte mich.
"Du kannst dich doch nicht einfach so hier rein schleichen. Ich dachte ein Fremder ist hier... Was sind das eigentlich für Klamotten?" fragte sie nun etwas aufgebracht, aber dennoch erleichtert.

"Ich hab einen Schlüssel schon vergessen? Und das sind Olivias Klamotten." sagte ich und drängte mich an ihr vorbei, um ins Wohnzimmer zu gehen.

"Moment mal! Was?" rief sie mir nach. Den Schock hörte man eindeutig aus ihrer Stimme heraus.
Sie rannte mir nach. "Meg! Was ist passiert?" fragte sie immer weiter.

Ich seufzte genervt. "Nichts weiter."

Sie zog eine Augenbraue hoch und sah nicht überzeugt aus.

"Ich war im Wald spazieren. Da bin ich Max begegnet und der hat irgendwas von verwandeln erzählt. Und als er gegangen war, ging mir das nicht mehr aus dem Kopf. Deshalb bin ich zu Olivia. Tja, und dann ist es halt passiert." erklärte ich. Doch als ich den letzten Satz nochmal in meinen Gedanken wiederholte, merke ich, dass er schon irgendwie zweideutig klang. "... also ich hab mich verwandelt." fügte ich schnell hinzu. Alice' ernster Blick wandelte sich zu einem Lachen. "Achso."

"Ja, was dachtest du denn." erwiderte ich ebenfalls mit einem Lachen.

Sie setzte sich neben mich. "Und wie war's?" fragte sie jetzt neugierig.

Ich erzählte ihr alles außer, dass ich Olivia umarmt und geküsst habe. Das brauchte sie nicht wissen.
Danach hatte ich immer noch genug Zeit bis die Arbeit anfing. Also schauten Alice und ich noch einen Film.

19:50 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Bistro. Ich wollte ja nicht zu spät kommen an meinem ersten Tag. Kellnerin - nicht gerade der Job den ich mir für mich vorgestellt hatte, aber besser als nichts und außerdem konnte er doch irgendwann Spaß machen. Ich ging hinein und wurde gleich von meiner "lieben" Chefin begrüßt. "Hallo, da bin ich." lächelte ich sie an.

"Ok, sehr gut. Dann kannst du gleich hinter in die Küche und dich von Peter einweisen lassen." sagte sie - überraschend gut gelaunt.
Ich ging also in die Küche wo Peter im großen Kühlschrank herum wühlte.
"Hallo." grüßte ich ihn. "Ich sollte zu dir."

"Ach, hallo. Du bist Meg oder?" grüßte er zurück.
Ich nickte und schüttelte ihm die Hand.
"Ok, dann kann ich dir gleich mal alles zeigen." sagte er und deutete mir ihm zu folgen.

Er zeigte mir die Bar und stellte mir die anderen Mitarbeiter vor. Insgesamt waren wir fünf - vier Angestellte und Tanja die Chefin. Sie waren alle Vampire, außer Tanja - was ich irgendwie nicht verstand - war ein Werwolf. Da hätten wir Sarah, die an der Bar die Drinks mixt; Peter der "Koch" ; Laura, die die Bestellungen aufnahm und verteilte und dann war da ich, die jetzt auch kellnern musste.
Peter sagte mir, dass ich als erstes mich in der Küche zurechtfinden müsse, also nahm er mich mit nach hinten. Es war jetzt 20:30 Uhr und die ersten Gäste trudelten ein. Peter erklärte mir die Speisekarte. Im Prinzip war sie ganz einfach. Es gab nur vier Punkte darauf. 1. Blut vom Hasen. 2. Blut vom Reh. 3. Blut vom Schwein. - halt für die "Vegetarier" - so nannten sich die Vampire, die auf menschliches Blut verzichteten. 4. Menschenblut in verschiedenen Sorten. So ausführlich stand das natürlich nicht auf der Karte, es standen nur die jeweiligen Nummern darauf. Anscheinend wusste jeder Kunde was die Nummern bedeuteten.

Laura brachte bereits die ersten Bestellungen und ich musste ran. Peter sah mir anfangs noch über die Schulter. Ich konnte allerdings auch nicht viel falsch machen, denn die Kühlschrankfächer waren alle beschriftet. Und so gab ich eine Bestellung nach der anderen an Laura weiter. Irgendwann fragte sie mich, ob ich nicht doch mit helfen könnte die Bestellungen zu verteilen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, schnappte mir zusätzlich noch einen Notizblock und Stift und ging zu den Kunden.
Es klappte alles ganz gut und ich war zufrieden mit mir. Ob das Tanja auch so sieht?
Als das Bistro schloss, rief mich Tanja nochmal zu ihr ins Bistro.
"Also, dein erster Tag lief ja schon mal nicht schlecht. Weiter so... und jetzt schönen Feierabend." sagte sie und lächelte. Ich hatte mir das Gespräch irgendwie länger vorgestellt, aber ich war froh als es vorbei war.
Meine Schicht ging von 20:00 Uhr abends bis 4:00 Uhr früh und ich war echt fertig. Jetzt brauchte ich erstmal Blut. Es war schon irgendwie eine Herausforderung für mich die ganze Nacht Blut vor der Nase zu haben und nichts davon nehmen zu dürfen. Vielleicht tat mir das ja gut. So konnte ich mich irgendwann besser kontrollieren.
Es waren jetzt noch zwei Stunden bis Alice 6:30 aufstehen musste für die Uni. Es war irgendwie schade, dass wir uns jetzt nicht noch mal sehen konnten, sondern erst gegen 14:00 Uhr.
Als ich zu Hause ankam, legte ich Alice einen Zettel auf den Nachttisch.

Vampir+  ✔️Where stories live. Discover now