Kapitel 43

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Olivia wurde immer unruhiger neben mir und auch ich wurde immer nervöser.
Wo bleibt er nur?! Dachte ich ungeduldig.
Dann flitzte Olivia in die Scheune.
Ich wollte ihr gerade folgen als mich Alice zurückhielt.
“Lass sie. Sie wird ihn schon finden.“ versuchte sie mich zu beruhigen. Aber das konnte ich nicht. Jetzt war ich noch nervöser als vorher. Ich wollte Olivia nicht auch noch verlieren. Das wäre einfach zu viel für mich. Ich schloss die Augen und zählte bis zehn um runterzukommen.
Dann hörte ich ein: “Leute!“ und ich öffnete die Augen. John und noch ein anderer Hybrid halfen Olivia Max rauszutragen. Max war schwach, konnte sich aber gerade noch so auf den Beinen halten. Er hustete von dem vielen Rauch den er eingeatmet hat und auch Olivia ging es so.
Dann brachen die Flammen aus und fielen über die Scheune her. Wir alle beobachteten das Geschehen. Max saß auf dem Boden und sah ganz genau zu. Olivia stand neben mir und hielt meine Hand. Sie sah aber immer wieder zu Max.

Als die Scheune vollständig abgebrannt war, sah man nur noch ein paar verrußte Gegenstände und jede Menge Asche. Die anderen Hybriden, die uns geholfen hatten, sind schon gegangen.
“Wir sollten auch langsam nach Hause.“ sagte John und hielt nebenbei Katjas Hand. Wir alle nickten und machten uns dann auf den Weg. Alice und Andy gingen in Alice' Haus. Die anderen und ich gingen zu Olivias Haus.

“Schön wieder zu Hause zu sein.“ sagte Olivia und nahm sich erstmal einen Beutel Blut aus dem Kühlschrank in ihrer Wohnung.
“Ja, endlich.“ sagte ich erleichtert und ließ mich auf das Sofa fallen.
“Das ist so viel besser, als diese hässlichen Ketten.“ ergänzte ich und kuschelte mich in ein Kissen.
Olivia kam zu mir und ließ sich neben mir auf's Sofa fallen.
“Wollen wir nicht erstmal duschen gehen?“ fragte sie und grinste.
“Gerne.“ grinste ich zurück. Sie nahm noch einen Schluck Blut und küsste mich dann. Der Geschmack des Blutes durchströmte mich und auch Olivias Lippen waren köstlich.
Nachdem wir beide uns voneinander lösten, gingen wir duschen, kuschelten uns wieder auf's Sofa und sahen noch einen Film.
Dabei gingen mir noch ein paar Gedanken durch den Kopf. Was hat Max noch so lange in der Scheune gemacht? Haben wir diese Alpträume jetzt endlich hinter uns gelassen?
Dann schlief ich ein.

Am nächsten Tag frühstückten wir alle gemeinsam im Salon. John, Katja, Max, Olivia und ich saßen an dem großen Tisch den Katja und John liebevoll gedeckt haben.
“Ich möchte euch etwas sagen.“ ergriff Olivia das Wort.
Wir alle schauten sie gespannt an und warteten was sie zu sagen hat.
“Max, wenn du willst, kannst du das Hafengebiet haben. Es ist mir das wichtigste und ich gebe es dir, weil ich dir vertraue. Walther hat es gut geführt trotz seiner Macken. Aber du wirst es noch besser führen. Das weiß ich. Nimmst du das Angebot an?“
Alle schauten Olivia mit großen Augen an. Dann räusperte sich Max.
“Danke. Ich weiß das Angebot wirklich zu schätzen aber...“ sagte er.
“Aber was? Jetzt komm schon. Du willst dir das doch nicht entgehen lassen.“ sagte John überraschenderweise. “Ich kenne keinen besseren, der das verdient hat. Du wirst es gut machen. Da bin ich mir sicher.“ sagte er nun ruhiger.
“Vielleicht hast du recht. Ich nehme das Angebot gerne an.“ lächelte Max zu Olivia. Sie erwiderte das Lächeln.
“Dann ist es also entschieden. Ich werde es bei der nächsten Versammlung verkünden. Die anderen sind damit sicher einverstanden.“
“Und wer ist dann dein Berater?“ fragte Max.
“Das kann Megan übernehmen. Sie hat dich während deiner Abwesenheit gut vertreten. Also wenn sie möchte.“ Jetzt sah Olivia mich an. Ich wusste gar nicht genau was ich sagen sollte.
“Ähm... ich wäre eigentlich für John. Er kennt sich damit sicher viel besser aus. Ich mache aber gerne die Vertretung.“ lachte ich leicht. Olivia sah nachdenklich aus.
“Was meinst du?“ fragte sie John. Der musste allerdings erstmal schlucken bevor er antworten konnte.
“Ich... ähm... gerne. Ich würde es gerne machen.“ sagte er.
“Gut. Dann wäre das auch geklärt.“ lächelte Olivia zufrieden.

“Wie bist du an Roswitha rangekommen? Sie wird dir ihr Herz sicher nicht freiwillig gegeben haben.“ sagte ich später.
“Ich habe da so meine Tricks. Hauptsache ist doch, dass sie tot ist und alles wieder gut wird.“ antwortete Max.
Scheint wirklich so, dass er nicht drüber reden will. Naja, am besten ich belasse es dabei.
Hoffentlich hatte er recht und es kommt alles wieder in Ordnung.

Vier Wochen später
Normalität war wieder eingekehrt.
Max war nun Besitzer über das Hafengebiet, John war Olivias Berater, Alice und Andy gingen weiterhin zur Uni, Olivia und ich arbeiteten wieder in unseren Jobs.

Es war später Nachmittag und ich räumte gerade Olivias Wohnung auf als ich eine Nachricht von ihr bekam.
Olivia: Kannst du bitte in 20 Minuten an der Lichtung sein? Ich warte dort auf dich.
Ich: Muss ich denn noch so lange warten?
Olivia: Ja ;)
Ich: Na gut. Dann bin ich in 20 Minuten dort.

Zwanzig Minuten später, machte ich mich auf den Weg.
Als ich dort ankam, war eine Decke auf dem Gras ausgebreitet und ein Korb stand darauf. Olivia zündete gerade noch ein paar Kerzen an bevor sie mich bemerkte.
“Hey, da bist du ja.“ begrüßte sie mich.
“Wow. Was ist das alles hier?“ fragte ich überrascht. Sie hatte diesmal ein Sommerkleid an und sah einfach nur toll aus.
“Setz dich erstmal.“
Ich setzte mich neben sie auf die Decke. Sie sah nachdenklich aus und machte mich deshalb ein bisschen nervös. Was sie mir jetzt wohl sagen wird? Dachte ich.
“Die letzten Wochen und Monate waren wirklich nicht leicht für uns alle. Aber diese Zeit hat mir gezeigt, dass ich mich auf euch alle verlassen kann und wie sehr ihr mir bedeutet. Vorallem du.“ Olivia holte nochmal tief Luft bevor sie weiter sprach.
“Wenn du möchtest, werde ich dir meine Geschichte erzählen. Und damit meine ich alles. Von Anfang an bis jetzt. Die guten und die schlechten Zeiten. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, deshalb sage ich dir das. Ich möchte, dass du mich noch ein bisschen besser kennenlernst.“ sagte Olivia und sah zu Boden.
Ich umarmte sie. “Ich muss dir auch sagen, dass du mir viel bedeutest. Ich würde gerne deine Geschichte hören.“ erwiderte ich.
Dann nahm sie meine Hand und zog mich nach oben. Jetzt standen wir uns direkt gegenüber.
“Ich liebe dich.“ sagte sie.
“Ich liebe dich auch.“ erwiderte ich und wir küssten uns.
“Da wäre noch was. Antworte mir bitte nachdem ich dir meine Geschichte erzählt habe, ok?“
“Ok.“ erwiderte ich verdutzt.
Dann ging sie auf die Knie.
“Willst du mich heiraten?“

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Sooo liebe Leser,
ich beende mit diesem Kapitel die Geschichte.
Weiter geht es mit dem zweiten Teil: Vampir+ Vergangenheit und Zukunft

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