nine

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Es lagen noch neun Stationen vor mir. Vor uns.

Und die Bahn davon abzuhalten, an ihr Ziel zu gelangen ... Wie sollte ich das schaffen?
Gerade als ich diesen ganzen Quatsch verfluchen wollte, hielt die Bahn mit voller Wucht an und ich fiel.

Ich rutschte durch den ganzen Wagon und stieß mir den Kopf an dessen Ende.
Schmerzerfüllt stöhnte ich auf.

Als die U-Bahn dann schließlich ganz zum Stehen kam, öffnete ich die Augen und das erste was ich wahrnahm war wieder dieses rote Licht.
Ich setzte mich sofort auf und fasste mir an meinen schmerzenden Hinterkopf.

Schritte schliffen über den Boden und hielten direkt vor mir inne.
Sneakers in rot, gefärbt durch das Licht, waren zu erkennen und als ich zu der Person der sie gehörten hinaufsah, erblickte ich wieder das Gesicht des jungen Mannes.

Getaucht in dürstere Schatten aus schwarz und rot.

Als ich meine Hand von meinem Kopf nahm, schimmerte auf dieser eine schwarze Flüssigkeit.

Ich stand auf und befand mich nun genau vor dem jungen Mitfahrer.

"Du hast ihn gefunden. Schade, dass ihn seine Frau angerufen hat. Wäre das nicht passiert, wärst du schon bei der ersten Haltestelle gescheitert.", sagte er und wirkte ehrlich verärgert darüber, dass ich es geschafft hatte.

"Wenn ich es nicht geschafft hätte ... was wäre dann geschehen?", fragte ich nach.

"Deine Mission wäre verfehlt und somit unser Spiel zu ende.

Game Over."

Ich stutzte. Jetzt war es auch schon eine Mission, die ich durchführen musste?

"Na gut, ich erzähle dir eine Kleinigkeit.

Der Junge hier", er zeigte auf sich selbst, "sein Name ist Jung Hoseok."

Ich nickte und war ehrlich gesagt erleichtert nun einen Namen zu haben, mit dem ich ihn ansprechen konnte.

"Dieser Mann dort", Hoseok zeigte nach hinten.

Der Mann mit dem Laptop erschien. Allerdings war seine Kleidung zerissen und er schrie und schlug gegen eine unsichtbare Wand.
Man konnte ihn nicht hören.

"Er stellt in unserem heutigen Spiel Hoseoks Vater dar. Das erste Symbol eines Ereignisses in dem Leben des Jungen.
Kannst du mir sagen welches?"

Ich schluckte. Auch wenn ich wusste, was er meinte, konnte ich es nicht so leicht aussprechen.

Das, was er mir hier offenbarte ging mich nichts an.
Warum erfuhr ich so etwas aus dem Leben eines Fremden? Und was hatte es damit zutun, alle Menschen in diesem Wagon zu retten?

Es war alles so absurd und unlogisch.
In meiner Rechnung kam ich zu keiner Lösung. Vermutlich gab es keine.

"Misshandlung.", brachte ich leise und zitternd heraus und sah nervös zwischen Hoseok und dem Mann hinter ihm hin und her.

Der junge Mann vor mir klatschte langsam in die Hände und wandte sich mir wieder vollends zu.

"Hast du schon eine Ahnung in welche Richtung das hier hinauslaufen wird?"

Ich schüttelte den Kopf und Hoseok grinste.
Plötzlich warf er einen Gegenstand zu mir, den ich mit beiden Händen auffing.

Truth Seeker || jung hoseokWhere stories live. Discover now