Kapitel 7

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Im Speisesaal saßen bereits einige der Schüler und warteten darauf das es bald Essen geben würde. Auch Skyla  und ich setzten uns auf eine der Bänke.

Hier im Speisesaal war es Heute auch stickig und zu viel warm. Die großen  braun grauen Steine, aus denen die Wände waren, schienen sich durch die Wärme erhitzt zu haben. Nur um uns im Inneren schwitzen zu lassen. Immerhin waren die großen  Fenster, die von der Mitte der Wand bis ganz nach oben unter die Decke gingen, geöffnet.
Fasziniert spähte ich hinaus. Da die Burg auf einer Anhöhe gebaut wurden war hatte man von hier aus einen einzigartigen Blick auf die steinige Landschaft die uns umgab. Neben dem Wald aus Tanen  sah ich dicke graue Wolken, die sich langsam zu uns schoben. In der Ferne hörte man schon leise den Doner grummeln.

Immer mehr Schüler betraten den Speisesaal und setzten sich ebenfalls an die langen Tische. Die kleine Gruppe aus dem Flur erspähte ich auch. Sie saßen an einem der Tische weiter  vorne. Sie sahen glücklich aus, ganz anders als die meisten der anderen Schüler die immer ernst zu sein schienen. Die Gruppe hingegen tuschelte und lachte hin und wieder.

Ich ließ meinen Blick weiter schweifen bis ich bei der Loge stoppte.  Von meinem Platz aus hatte ich eine gute Sicht auf das Geschehen dort. Die Loge erinnerte mich immer ein ein großes Zimmer, etwas erhöht, bei dem man vergessen hatte eine Wand zum Speisesaal zu bauen. Stattdessen waren dort drei große Säulen und dazwischen mehrere kleine Säulen die ein Geländer bildeten. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, dass wenn das Geländer nicht da gewesen währe,  bestimmt schon einmal jemand hinab in den Speisesaal gefallen währe.
Einige Köche wuselten bereits um den Tisch herum um ihn für die Meister vorzubereiten.
Auch bei uns im Speisesaal fingen die Köche an Teller auszuteilen. Ich vermutete ja eher das die Personen, die die Teller austeilen, nur Küchenheilfen sind. Doch alle nannten sie nur Köche. Es waren ja auch die einzigen Personen die wir aus der Küche zu Gesicht bekamen also passte die Bezeichnung eigentlich ganz gut.
Bei uns am Tisch verteilte ein Mädchen, die etwas jünger schien als ich, Teller und Besteck. Sie sah erschöpft aus. Ihr schwarzes Haar war matt und strubelig, ihre Augen müde und ihre Lippen eingefallen. Dennoch zwang sie sich ein kleines Lächeln ab als sie sah das ich sie anstarrte. Auch vor mich legte sie einen tiefen Teller und ein Löffel. Ihre blassen Hände zitterten leicht. Ihr schien es wirklich nicht gut zu gehen. Doch sie verteilte ihre Teller und Löffel unbeirrt weiter an die Schüler. Schon nach wenigen Tellern konnte ich sie nicht mehr sehen. Stattdessen drehte mich wieder in die andere Richtung und beobachtete die Tür zur Küche. Irgendwann muss ja schließlich das Essen kommen. Denn ich hatte wirklich Hunger. Doch selbst nachdem die Teller ausgeteilt wurden kam das essen nicht.

Gleich würde ich verhungern.

Doch ich wartete vergebens. Gelangweilt wandte ich meinen Blick wieder zu der Loge. Mittlerweile saßen dort die 13 Meister. Alle wie üblich in ihren Schwarzen Gewändern. Sie saßen alle auf ihren angestammten Plätzen. Nur der jüngste, der der kontrolliert hatte ob meine Bariere fort ist, hatte den Platz eines anderen Mannes eingenommen.  Der Mann der vorher dort saß war etwas rundlich gewesen und sein schulterlanges an einigen Stellen graues Haar hatte er immer zu einen kleinen Pferdeschwanz gebunden. Doch nun sah ich ihn nicht mehr auf der Loge sitzen. Dabei war ich mir so sicher das er dort gestern noch saß und nicht wieder junge.

Doch mein Grübeln wurde unterbrochen als ich aus dem Augenwinkel etwas sah. Es waren die Köche die endlich das Essen brachten. Zu zweit trugen sie alle große silberne Töpfe zu den Tischen. Ein herrlicher Duft erfüllte den Raum und mir lief das Wasser im Mund zusammen.
Endlich wurde auch auf unseren Tisch ein Topf gestellt. Eilig schnappte sich ein Junge mit blonden Haaren die Kelle und füllte sich eine große Portion Gulasch auf. Es war Jorge mit dem wir zusammen im Team gewesen waren.
Ich hatte ihn überhaupt nicht gesehen. Erst jetzt sah ich das auch Piet und Samuel uns gegenüber saßen. Auch sie füllten sich auf und gaben die Kelle endlich an Skyla weiter und dann endlich auch an mich. Gierig füllte ich mir von der braunen Suppe mit vereinzelten Stücken Fleisch auf. Am liebsten hätte ich gleich alles aufgesessen doch wir mussten ja leider noch warten.

Doch endlich wurde das Gebet angestimmt nachdem wir endlich essen würden.

Meister,
Nehmt den Schleier gebt uns Weisheit,
Seit der der über uns wacht.
Nehmt die Schwäche gebt uns Kraft,
Führt uns durch die dunkle Nacht.
Nehmt die Angst gebt uns Mut,
Zeigt das Ziel in voller Pracht.

Wir werden die euren sein.
Auf ewig.

Das undeutliche Murmeln verstummte und ndlich konnte ich etwas essen. Auch die anderen Schüler stürzten dich über das Gulasch. Im gesamten Speisesaal hörte man nichts anderes mehr als das geklimper von Besteck. 

Doch gegen Ende des Essens durchbrach eine Stimme die eintönige Geräuschkulisse. Einer der Lehrer, den ich bisher nur selten gesehen hatte, hatte sich von seinem Platz erhoben und war zum Treppenaufgang, einer von vielen wegen die zur Loge führten, gegangen. Diesen nutzte er als eine Art Podest um besser gesehen zu werden.
,,Schüler." Begann er und sofort verebte jedes Geräusch ,,Nach dem Essen wird es ein Weiteres Training für alle über 14 Jahren geben. Es wird in den Wipfeln stattfinden. Brgebt euch umgehend dort hin."   Prüfend blickte er noch einmal einige der Schüler an und Nickte schließlich woraufhin sich cirka die Hälfte der Schüler erhob und eilig Aufstand. Schweigend folgete ich der Menschenmasse die sich zügig ihren Weg nach draußen bahnte. Skyla lief eilig neben mir her. Was sie wohl an mir so mochte, dass sie Heute  so an mir klebte? Doch ich ignorierte sie einfach.

Schon bald standen wir vor den Wipfeln. Schwüle Luft umgab uns und im schein der untergehenden Sonne sahen die Baumstämme vor uns noch verzweigter aus als sonst. Denn die Wipfel wie sie genannt wurden waren nicht einfach die Spitzen der Bäume. Nein es war eine riesige Arena auf der einen Seite der Wald auf der anderen die Felswand. In der Mitte ein riesiges Konstrukt aus dicken und dünnen Baumstämmen.  Vereinzeld sah man einige Treppenstufen und kleine Poteste aus Holz die mehrere Stämme miteinander verbanden.  Doch im großen und ganzen waren es einfach nur Holzstämme von denen einige so hoch aufgestellt waren das sie die gleiche Höhe wie die Wipfel der Bäume hatten. Daher der Name.

Ein räuspern durchbrach meine Gedanken. Der Lehrer der vorhin schon die Ansprache gehalten hatte war wieder da. Wieder hatte er sich eine Erhöhung gesucht um zu uns zu sprechen. Diesesmal stand er auf einem der unteren sehr Dicken Baumstämme nicht weit von mir. Und jetzt verstand ich warum er sich immer irgendwo drauf stellte: er war winzig! Nicht so winzig wie ein kleinwüchsiger aber dennoch kleiner als normal. Er war bestimmt zwei Köpfe kleiner als ich und das als Mann.
,,Das Prinzip ist euch ja wohl bekannt." Begann er ,,Bringt mir einfach den Ball. Ihn mir zu zu werfen ist nicht erlaubt. Heute heißt es jeder gegen jeden."
Auch wenn das >bring mir den Ball< so einfach klang, war es das nicht. Denn der Ball war irgendwo in den Wipfeln meist irgendwo ganz oben und die Baumstämme waren wie ein Labyrinth das sich immer wieder veränderte. Mal ganz abgesehen von den vielen Schülern die um den Ball kämpften.

,,Und los!" Rief der Lehrer und schon schossen alle Schüler auf die Baumstämme zu.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 07, 2017 ⏰

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