Kapitel 2: Untergrund

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+++ Kapitel 1 überarbeitet! +++
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Ein heftiger Hustenanfall überfiel mich und ich öffnete meine Augen. Ich saß auf einem kalten Boden in .. einem Keller? Träumte ich?
Ich sah mich verwirrt um, ja definitiv ein Keller. Ein kleiner, um genau zu sein. Er war leer, bis auf mich und eine gewaltige Stahltür.
Mein Kopf dröhnte vor Schmerzen, als ich ihn bewegte. Ich wollte ihn auf meiner Hand abstützen, als mich erneut ein Schmerz durchfuhr. Mein Hand wanderte zu meinem Hinterkopf und ich fühlte eine große, trockene, unebene Stelle. Ich zog meine Hand schnell zurück und blickte sie an. War das Blut? Wurde ich niedergeschlagen? Wo war ich hier? Was ist passiert? Ich versuchte mich zu erinnern, doch wusste nur, dass ich auf dem Weg zur Arbeit war und jetzt war ich plötzlich hier. "Hallo?" rief ich, das konnte alles nur ein schlechter Scherz sein, ich will das man mich hier rauslässt. Der Keller gab das Echo meiner Stimme wieder, ich fröstelte.
Mit einem Schwung flog die die Stahltür auf und im Eingang stand ein großer Kerl, ganz in schwarz mit braunen Haaren und braunen Augen, blickte er höhnisch auf mich herab. Kannte ich ihn? Nein, kann nicht sein.. Ich schob meine Gedanke beiseite und funkelte ihn wütend an.
"Was soll das hier?" Ungehalten sprang ich auf und marschierte auf ihn zu.
"Stop." erwiderte er nur trocken und ich verharrte an Ort und Stelle, zum Teil weil ich Angst hatte, zum Teil weil ich ihm nicht zu nah kommen wollte. Er sah gefährlich aus, gutaussehend, aber gefährlich. Er grinste diabolisch, als wüsste er was ich dachte.
"Bekomme ich noch eine Antwort?" fuhr ich ihn wütend an und zwang mich provokant ein Schritt nach vorne zu treten.
"Du bist hier, weil wir dich hier haben wollen. Du gehörst jetzt uns." gab er lächelnd zurück, ein kühles Lächeln, das mir die Adern gefroren lies.
War das ein Scherz? Fand er das lustig? Ich beobachtete seine Miene, doch sie blieb unverändert, nichts was darauf schließen lies, ob es sein Ernst war.
"Willst du mich verarschen?" Ich fing schallend an zu lachen. "Sind hier versteckte Kameras und das soll ein Scherz sein?" Ich konnte mich vor lachen kaum noch halten und drehte mich von ihm weg, um den Raum erneut mit meinen Blicken abzusuchen.
Mein Lachen verstummte, als ich merkte, dass er nun genau hinter mir stand, uns trennten nur noch wenige Zentimeter voneinander.
Aber das konnte nicht sein, bis vor einer Sekunde war er noch mindestens 5 Meter weiter weg und ich hätte gehört und gemerkt wenn er sich bewegt hätte. Die Stimmung im Raum hatte sich verändert, es war kühl, aber drückend und ich konnte kaum atmen.
"Du riechst so gut, dein Blut es riecht unglaublich." raunte er mir ins Ohr und ich erschauderte. Ich wollte weg. Das konnte nicht wahr sein. Das musste ein Scherz sein.
Bevor ich auch nur darüber nachdenken konnte Abstand zwischen uns zu bringen, schloss sich sein linker Arm um meine Schultern und der andere um meine Hüften. Er zog mich noch näher an sich heran und nun hätte nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns gepasst. Ein erschrockenes "Oh Gott.." rutschte mir raus und mir wurde schlecht. Was für eine unangenehme Situation.
Ich versuchte seiner "Umarmung" zu entkommen. Ich drehte und wendete mich, doch ich konnte mich kein Stück bewegen.
Ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken, er küsste meine Schultern und wiederholte immer wieder "Du riehst so gut." Langsam schob er mit seinem Mund die Träger meines Tops zur Seite. Ich wusste nicht wo meiner Lederjacke war, ich wünschte ich hätte sie angehabt oder noch besser einen Pullover.
Tränen stiegen mir in die Augen, ich fühlte mich total ausgeliefert. Ich war unfähig mich zu bewegen.
Jetzt liefen meine Tränen unaufhaltsam, während ich versuchte aus seinen Armen zu entkommen. "Bitte lass mich los. Lass mich gehen. Ich weiß nicht, was du von mir willst." flehte ich weinerlich.
"Ich will dich und dein Blut, Isabel Freya." kam von ihm zurück und bevor ich überhaupt über diese Worte nachdenken konnte, spürte ich einen plötzlichen Schmerz an der Schulter, wo er mich zuvor geküsst hatte. Ich schrie wie am Spieß und versuchte noch doller mich zu wehren, doch ich hatte keine Chance. Meine Tränen und jetzt auch mein Blut liefen in mein Dekolleté und tropften auf den Boden. Biss er mich gerade? Konnte das wahr sein? Vielleicht war er ein Verrückter, aber woher kannte er meinen Namen?
Meine Gedanken wurden unterbrochen und plötzlich passierte sehr viel, sehr schnell. Ich hörte ein Krachen. "Liam!" brüllte jemand. Ich fiel auf den harten Boden, drückte mit der Hand auf die Wunde an meiner Schulter und kauerte mich mit geschlossenen Augen zusammen.
Jemand griff mein Handgelenk und zog mich hoch, ich schrie erneut.
"Alles ist gut.", hörte eine beruhigende, sanfte Männerstimme und ich öffnete ängstlich meine Augen, während mein Tränen immer noch kein Ende fanden.
"Du brauchst keine Angst haben, es ist alles in Ordnung." versuchte er mich zu beruhigen.
Ich sah ihn an. Er hatte grasgrüne Augen, wie ich. Und schwarze Haare, die seinem Gesicht schmeichelten.
Ich wendete den Blick ab und lief rot, ein Schamgefühl überkam mich.
"Ich bin Nathan und du brauchst vor mir keine Angst haben. Ich bringe dich jetzt hier weg." sagte er entschlossen. Sein Blick fiel auf das Blut, das von meiner Schulter in mein Dekolleté gelaufen war. Er schluckte schwer und in seinen Augen blitzte etwas auf, was ich nicht deuten konnte. Vielleicht Lust oder Verlangen? Doch es war schneller weg als es gekommen war und ich verwarf den Gedanken. Vielleicht hatte ich es mir eingebildet.
Nathan schob mich Richtung Tür und ich überlegte kurz, ob ich Alternative hatte und mein Blick fiel auf meinen Angreifer, wie hatte Nathan ihn genannt "Liam"? , er lag auf dem Boden und rührte sich nicht.
"Ist er tot?" wollte ich wissen.
Nathan folgte meinem Blick und lächelte schief "Leider nicht".
Ich erörterte im Kopf meine Möglichkeiten und entschied mich, Nathan zu folgen, wir würden schon ein Weg finden, um hier raus zu kommen.

Sie kommen in der Nacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt