Kräuterduft

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Doch lange hielt ihr kleines Nickerchen nicht an, wie sie es sowieso gewohnt war, denn ihre ständigen Gedanken zermürbten ihr den Kopf

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Doch lange hielt ihr kleines Nickerchen nicht an, wie sie es sowieso gewohnt war, denn ihre ständigen Gedanken zermürbten ihr den Kopf. Da wäre auf einer Seite die Sache mit Legolas und dem Gerücht um die Orks, welches ihr zu schaffen machte. Sie wollte den Prinzen um Nichts in Mittelerde verlieren, nur weil er seiner närrischen Neugierde nachgehen möchte. Und das Gerücht? Sie suchten nach einer sehr wertvollen aber auch verschwundenen Person. Der Prinz sprach von dem Königreich seines Vaters. Ob der König etwa in Gefahr ist? Dann gab es da auch noch ihre merkwürdigen Träume und der Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit. Sie erinnerte sich an die Worte des Königs: „Wenn du die Wahrheit kennst, werden auch deine schrecklichen Träume schwinden." Aber was verbirgt sich etwa hinter dieser Wahrheit? Sollte sie sich etwa davor fürchten oder würde es sie sogar erfreuen? Ein lauter Knall riss sie aus ihrem Halbschlaf. Erschrocken warf sie ihren Oberkörper nach vorne und richtete ihre Füße auf, hinter denen sie sich ansatzweise versteckte. Um ehrlich zu sein wünschte sie in diesem Moment keinen zu sehen, oder gar mit jemanden reden. Diese vielen Gedanken, die sie ständig plagten verwirrten sie total, wobei sie befürchtete von Legolas Absicht zu erzählen. Dies wäre für sie beide einfach zu gefährlich, überhaupt, wenn es den König betraf. Seufzend vergrub sie ihr Gesicht in der weißen Decke. Sie wollte sich in keinster Weise ausmalen, wie er wohl reagieren würde, wenn er wüsste was sein einziger Sohn im Düsterwald trieb. Wie verärgert und in Sorge er wäre, falls sie auch nur ein Sterbenswörtchen darüber verliere. Bei dieser schrecklichen Vorstellung sammelten sich Tränen in ihren Augen. Sie hasste es den König so unwohl zu sehen, da sie sich selbst genauso elend fühlte. Camilja atmete noch einmal tief durch, bevor sie langsam ihren Kopf hob und über Knie hinwegsah, doch zu ihrem Glück blieb die Tür zum Krankenzimmer geschlossen. Sie musste sich getäuscht haben. Gähnend durchbürstete sie ihr Haar grob mit ihren Fingern und wagte es sich langsam zu erheben. Elegant schwang sie ihre Füße über die Bettkante. Aufrecht sitzend warf sie einen flüchtigen Blick auf das schmale Holzregal neben dem Bett, auf dem ein Teller mit kalter Kräutersuppe stand. Sie kicherte ein wenig, fühlte sich jedoch auch schlecht, da Melwen sich wahrscheinlich viel Mühe gemacht hatte. Von schlechtem Gewissen plagend erhob sie sich nun ganz vorsichtig. Obwohl sich schon seit längerer Zeit nichts mehr in ihrem Magen befand, erging es ihr recht passabel. Selbst das Schwindelgefühl überwältigte sie nicht mehr, was ein gutes Zeichen sein musste. Erfreut über ihren wunderbaren körperlichen Zustand, setzte sie einen Fuß nach dem anderen auf und bewegte sich energiegeladen auf die Tür zu. Mit einem kraftvollen Hieb stieß Camilja sie auf und atmete frohen Mutes die frische Luft ein, welche den Duft von frischen Blumen mit sich trug. Ach wie sie dieses herrliche Aroma vermisst hatte. Normalerweise bekam sie diesen Geruch nur unter die Nase, wenn sich der König in ihrer Nähe befand. Camilja spitzte aufgeregt ihre Ohren. Ob er sich etwa hier in den Gängen aufhielt. Neugierig, schloss sie hastig die Tür zum Krankenzimmer und machte sich auf, um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Nicht weil sie dem König über den Weg laufen möchte, sondern, um nach ihrem wunderschönen Garten zu sehen. Zu lange hatte sie sich im Inneren der Hallen aufgehalten und die Sonne nicht mehr auf ihrer bleichen Haut gespürt. Es wurde also höchste Zeit wieder ihren Wünschen nachzugehen, sodass sie nicht an ihr selbst verbitterte. Aufgeregt und im Eiltempo schlich sie durch die vielen Gänge, welche sie bereits in und auswendig kannte. Kein Wunder, sie durchquerte sie schließlich jeden Tag. Wie auch immer kam sie am Thronsaal vorbei, doch dieses Mal konnte sie sich nicht zusammenreißen und wagte es erneut durch einen Spalt zu spähen. Doch zu ihrem Pech war der König wieder nicht zu sehen, was ihr wenigsten die Hoffnung gab, ihn irgendwo in den Hallen aufzufinden. Ohne weiter vor sich hinzuträumen machte sie sich auf und trat hinaus in den wunderschönen Garten. Ein wundervolles Lachen entging ihr, als sie die Marmorstufen hinunterstürmte und die Sonnenstrahlen endlich ihre zarte Haut benetzten. Sie fühlte diese unglaubliche Wärme, die Freude und auch das Glück, welches sie nach dieser langen Zeit des Elends und der Trauer einholte. Ihre vielen Gedanken verließen sie für einen kurzen Moment, wobei sie nur dieses atemberaubende Gefühl von Heiterkeit verspürte. Viel zu Lange war sie betrübt in diesen Hallen umhergewandert doch nun konnte sie sich freuen. Sie hatte einen Ort gefunden. Einen Ort, an dem sie sich schlussendlich zuhause fühlte. Immer noch mit diesem lieblichen Lachen rannte sie den mit Steinen ausgelegten Weg entlang. Sie genoss den milden Wind, der ihre Haarpracht aufwirbelte und mit ihnen der Geruch der frischen Gräser. Sie drehte sich und schloss ihre Augen. Ihr himmelblaues Kleid wirbelte lose Blumenblätter auf, die sie umwarben wie kleine bunte Insekten. Überfüllt von diesem Glück, welches sie empfand richtete sie ihr Gesicht zum Himmel, welches nun auch die Wärme der Sonnenstrahlen zu spüren bekam. „Wie ich das vermisst hatte.", kicherte sie und lächelte so breit, wie sie es noch in ihrem Leben jemals getan hatte. Sie schien ihre Bestimmung also gefunden zu haben. In ihren Fingerspitzen machte sich das kribbelige Gefühl der Aufregung breit, umso näher sie dem Garten kam. „Ihrem" Garten, wie sie es nun nennen durfte. Ihr Herzschlag nahm zu. Sie erinnerte sich noch, als die Wachen ihn gerade erst gepflanzt hatten. Damals stand sie an diesem Platz, wo sie sich gerade befand und unterhielt sich mit dem König. Sie sah es direkt vor ihren Augen, als der König ihr von seiner Vergangenheit erzählte und sie mit diesem Blick in seinen verführerischen Augen angestarrt hatte. Dieses eine Gefühl in seinem Blick, welches sie nicht zuordnen konnte und auch bis jetzt noch eine Erklärung dafür fand. Was er ihr wohl damit zeigen wollte? Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie auf die Lösung dieses brennenden Rätsels zu kommen, doch ihr Kopf ließ die Antwort auf dieses Problem einfach nicht frei. Vielleicht war es ja auch noch viel zu früh dafür und sie verschwendete bloß ihre Zeit. Camilja schüttelte den Gedanken weg und konzentrierte sich erneut auf den wunderschönen Garten, den sie seit einer gefühlten Ewigkeit endlich in seiner Pracht erblicken durfte. Staunend betrachtete sie die Vielfalt der unzähligen Kräuter, die sich über eine riesige Fläche eines Stück Landes erstreckten. Die Grüntöne dieser Pflanzen erstrahlten so unterschiedlich, was Camilja zum Teil gar nicht aufgefallen war. Wie ein kleines neugieriges Kind stürmte sie darauf zu und nahm sie genau unter die Lupe. Sachte strich sie über jedes einzelne Blatt oder sogar Blüte was sie sofort an ihre heilende Wirkung erinnerte. So oft hatte sie den Düsterwald durchquert und nie ist ihr die eigentliche Schönheit dieser Kräuter je aufgefallen. Noch dazu wuchsen sie schnell und nahmen den ganzen ihr verfügbaren Platz ein. Sie lacht erneut. Es erinnerte sie an ihr altes zuhause, doch nicht auf eine negative Art, sondern eher auf positiver Basis. Natürlich, sie vermisste auch die Freiheit und Unabhängigkeit in ihrer kleinen Hütte, doch hier hatte sie etwas viel Größeres gefunden, was sie so schnell nicht mehr hergeben wollte. „Wie ich sehe gefällt er dir sehr." Camilja erhob sich, als sie diese bekannte Stimme hinter sich hörte und drehte sich langsam um. Sie errötete, da wie immer der König ihr gegenüberstand und sie mit einem warmen Lächeln begrüßte. „Ja, es ist bezaubernd!", schrie sie ihm fast entgegen, da sie sich noch so unfassbar gut fühlte. Der König lachte auf, da er sich selbst über ihre Begeisterung freute. „Die kurze Erholung hat dir anscheinend auch gut getan, nicht wahr?" Camilja nickte verlegen und spielte nervös mit einer Haarsträhne, während sie sich ihm vorsichtig näherte. „Ja, das habe ich nur euch zu verdanken", sagte sie mit zittriger und aufgeregter Stimme, als sie mutig an seine Seite trat. In ihrer linken Hand hielt sie einen Strauß Nelken. Sie sah wie der König sie betrachte und musste kurz kichern. „Ein heimlicher Verehrer?", wollte er wissen, doch Camilja winkte ab. „Ach Nein, ich möchte sie bloß in mein Gemach stellen, sodass ich sie täglich betrachten kann, wenn ich morgens aufwache.", verriet sie ihm und der König brummte darauf. „Interessant." Camilja schob verwundert eine Augenbraue hoch. Warum kam er ausgerechnet auf die Idee, sie würde einen Verehrer haben? Hurtig begann der König den Weg zurück zu den Hallen einzuschlagen und Camilja folgte ihm. Für ihre Verhältnisse verhielt sie sich ziemlich mutig in seiner Gegenwart, was wahrscheinlich noch an der ganzen Aufregung lag, doch dass sie offen in diesem Moment wurde, konnte sie selbst kaum fassen. „Verzeiht mir die Frage mein König, aber warum habt ihr mich das gefragt?" Abrupt blieb er stehen und war recht überrascht diese eine Frage von ihr zu bekommen. „Nun ja, es war bloß eine Vermutung." Camilja erkannte, dass er überlegen musste, da er seine Antwort erst verspätet von sich gab. „So." Sie errötete und sah weg. Jetzt wurde ihr doch alles wieder viel zu peinlich, worauf ihr altes Ich zum Vorschein kam. Sie hätte dies nicht fragen sollen. Was er von ihr etwa gerade dachte? Camilja könnte vor lauter Scham im Boden versinken, doch der König machte zum Glück keine Anmerkungen mehr. Da hatte sie Glück gehabt, aber trotzdem lag da noch diese Stille in der Luft. Wie konnte sie die wohl ohne großen Aufwand verschwinden lassen? Camilja wollte ihn mit einer anderen wunderbaren Nachricht beglücken, doch so schnell wie sie ihren Mund auch öffnete, so schnell musste sie ihn darauf schließen. Genau in derselben Sekunde blieben sie wie angewurzelt stehen und starrten in die gleiche Richtung. Ziemlich überrascht erblickten sie die aufgewühlte Melwen, welche direkt auf die beiden zu gerannt kam. „Camilja!", schrie sie ihr völlig außer Atem zu und musste sich Krümmen, sobald sie die beiden erreichte. „Was ist denn passiert?", fragte Camilja nun etwas nervöser, da Melwens geschockter Gesichtsausdruck nicht Gutes verhieß. „Der verletzte Soldat im Krankenzimmer", hechelte sie ihnen wie verrückt entgegen. Camilja stützte sie mit beiden Händen an ihren Schultern und sah ihr in die aufgelösten Augen. „Was ist mit ihm?" Melwen fasste sich für einen kurzen Augenblick und vergaß die Ermüdung in ihren schwachen Knochen. „Er liegt im Sterben!"

**Hallo meine Lieben!**

Ich habe schon lange nichts hochgeladen und möchte mich dafür entschuldigen. Ich habe momentan viel zu tun, bemühe mich aber wieder weitere Kapitel für euch zu schreiben. Ich kann euch gar nicht danken, wie sehr ich mich über eure Komplimente über diese Fanfiction freue und ich hoffe ich spanne euch so richtig auf die Folter, was Camilja und auch die anderen betrifft. ;) Nun ja, Spaß beiseite ich wollte mich entschuldigen und natürlich auch unzählige Male bedanken.

Liebe Grüße und genießt noch den Sommer!!

Hinter den Wäldern **Thranduil ff**Where stories live. Discover now