Kapitel 13: „Der Verräter zeigt sich"

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In Arendelle war währenddessen auch tiefste Nacht schon. Sie hüllte das Schloss und die Häuser des Dorfes in Dunkelheit, doch ganz dunkel war es dennoch nicht, da der große, runde Vollmond am Himmel leuchtete und auf die schneebedeckten Dächer schien, sodass der Schnee darauf, wie verrückt, funkelte.

Es sah ganz friedlich aus, wäre da nicht der eisig kalte Wind gewesen, der durch die Gassen pfeifte und einem die Knie schlottern ließ. Denn so erging es Flynn, der wieder einmal durch das Dorf streunte, weil er nicht schlafen konnte. Er machte sich einfach viel zu viele Gedanken, weswegen er einfach nicht einschlafen konnte und dieser komische Prinz Hans schlief ja auch gleich im Zimmer neben ihm. Kein Wunder, dass er nicht schlafen konnte! Der schnarchte so laut, dass man selbst mit dem Kissen auf dem Kopf, es hören konnte.

Und allgemein war er Flynn irgendwie nicht ganz sympathisch. Denn, obwohl seine Verlobte in ein Abenteuer gestürzt ist, kommt es so rüber, als mache er sich gar keine Sorgen um sie. Allerdings könnte es ja auch sein, dass er seine Gefühle nur nicht so gut zeigen kann.

Aber als ich ihm mit Rapunzel bei der Krönungszeremonie begegnet bin, sah er ganz verliebt aus. Also ist hier irgendetwas faul, wenn ich nur wüsste, was, dachte Flynn, wobei sich eine Falte auf seiner Stirn bildete.

Er war nun am Hafen angekommen und sah auf den zugefrorenen Fjord, der mit Sicherheit spiegelglatt war. Er setzte sich auf das Ende vom Steg und ließ seine Beine baumeln.

Leise fing er an zu singen, was er nicht oft tat, doch wenn er es tat, tat er es gerne. Diese Leidenschaft hatte Rapunzel ihm verliehen, denn ihre Stimme war einfach wunderschön und so klar, dass er sie immer wieder darum bat etwas für ihn zu singen, was sie auch sehr gerne erwiderte. So war sein Gefühl zumindest.

Während er die Worte der Melodie über seine Lippen kommen ließ, schaute er zum Himmel, wo tausende von Sternen erstrahlten.


Flynn seufzte tief. „Ich wünschte, das wäre so leicht. Man wünscht sich etwas und schon wird es war. Dann wären Rapunzel und ich schon wieder zusammen... vereint und uns würde nichts mehr auseinander bringen...", murmelte er kaum hörbar, denn er wollte natürlich nicht, dass ihn jemand für verrückt hielt, weil er Selbstgespräche führte. Doch plötzlich hörte er die Planken des Stegs quietschen und schaute sich erschrocken um. Aber als er sah, dass es nur Prinz Hans war, stöhnte er laut auf.

„Ich freue mich auch, Euch zu sehen!", meinte Hans mit hochgezogener Augenbraue. „Was wollen Sie, Sir?" Flynn hatte gerade wirklich keine Lust auf großkotzige Reden. „Ich wollte mich nur versichern, dass es Ihnen gut geht, da Sie einfach aus dem Schloss verschwunden sind. Die Bediensteten haben sich Sorgen gemacht und befürchteten schon, Sie wären aufgebrochen, um Ihre Frau zu suchen.", erklärte Hans kleinlaut.

„Naja, wie sie sehen, geht es mir gut. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber mir ist nun nicht mehr nach ‚Meer' und von daher, Adieu! Wir sehen uns im Schloss bestimmt schon wieder."

Damit wandte sich Flynn zum Gehen und wollte Hans gerade hinter sich lassen, als dieser ihm am Arm packte und etwas ins Ohr flüsterte: „Sie werden nicht nach Ihrer Frau suchen, habe ich mich klar ausgedrückt?"

„Ja, glasklar! Aber eine Frage, warum sollte ich auf Sie hören?" Flynn riss sich los und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich möchte schließlich nur das Beste für das Volk von Arendelle. Und dazu gehören auch die Gäste des Landes.", sagte Hans, die Hände unschuldig erhoben.

Frozen & Tangled I: Beware the frozen HeartWhere stories live. Discover now