Kapitel 50: „Hochzeitsvorbereitungen I"

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„Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte Rapunzel besorgt und beäugte den Berater von oben bis unten. „Ja, es ist alles in Ordnung!", antwortete der Schwarzhaarige, dabei wanderte sein Kopf langsam zum Hinterkopf der Blonden und seine Finger verankerten sich in ihren Haaren. Der Berater wollte sie gerade zu einem Kuss heranziehen, da öffnete sich eine Zimmertür und das verlobte Paar aus Arendelle erschien im Flur.
„Hey, alles in Ordnung hier?", fragte Anna besorgt, die sich bei Kristoff untergehakt hatte. Sie trug noch ihr gelbes Nachthemd, das lange Ärmel hatte und bodenlang war. Um ihre Hüfte hing eine lockere, grüne Schleife und ihre Füße, die in kleinen Pantoffeln steckten, guckten untenherum noch hervor. Ihr Verlobter dagegen hatte schon seinen weißen Hochzeitsanzug an, dessen hellblaue Jackettknöpfe zur Farbe der kleinen Fliege um seinen Hals und der Schuhe an seinen Füßen passte.
„Um ehrlich zu sein, hatten wir schon gestern laute Schreie gehört, doch wir wollten uns nicht einmischen, weil wir dachten, ihr wollt vielleicht alleine sein, aber... das jetzt war bestimmt nicht geplant, oder?", fuhr die rothaarige Prinzessin nun fort und lächelte verständnisvoll, wobei sie sich mit der Hand durch ihre abstehenden Haare strich, um sie ein wenig zu glätten.
Etwas benommen rappelte sich Rapunzel auf. „Ähm, ja, alles bestens!", murmelte sie rasch und strich sich ihr weißes Nachthemd glatt. „Raymond, sei doch so lieb und geh' schon mal in den Speisesaal, ja?", sagte sie nur, ohne den Berater anzusehen und verfiel danach in einen kleinen Smalltalk mit den beiden Verliebten vor sich. Solche Sachen wie „Der Anzug steht dir wirklich, Kristoff!" und ähnliches verließen dabei desöfteren ihre Lippen. Doch kaum hörte Rapunzel, wie sich die Tür schloss und der Berater somit auch verschwand, brach sie in Tränen aus und warf sich in die Arme der rothaarigen Prinzessin.
„Es ist alles so schrecklich!", schluchzte sie, „Ich habe Eugene verletzt und jetzt ist er wütend auf mich und das an eurem Hochzeitstag und... und ich glaube... d-dass Raymond... Was mach' ich denn jetzt?"
„Als allererstes solltest du dich wohl etwas beruhigen!", maßte Kristoff sie an, „Geh dich doch erst mal richtig anziehen und dann frühstücken wir in aller Ruhe! Ich bin sicher bis zur offiziellen Zeremonie von unserer Trauung wird die Welt wieder ein wenig besser aussehen." Der blonde Eismann lächelte Rapunzel sanft an. Anna nickte ihr auf Kristoffs Worte hin nur zustimmend zu und strich sachte über ihren Schopf, während die Blonde langsam in deren Armen anfing zu schluchzen. „Na, na, alles wird gut! Du wirst sehen, es kommt wieder in Ordnung. Auch wenn Eugene jetzt momentan wütend ist, hält das bestimmt nicht lange an. Er wird sicherlich bald zu dir zurückkommen und dann ist es so wie es immer gewesen ist, ja?", sprach sie der in ihren Armen liegenden, aufgelösten Rapunzel gut zu, „Eugene weiß, was du für ihn empfindest und du empfindest ebenso. Wieso solltet ihr da nicht wieder zueinander finden, hm?"
„Lass gut sein, Anna! Sie ist zu aufgewühlt, das bringt nichts!", meinte Kristoff und klopfte seiner Verlobten leicht auf die Schulter, „Kümmer' du dich um deine Schwester! Wolltest du sie nicht noch 'was fragen?"
„Ja, schon... Aber was wird denn aus Rapunzel? Ich will sie jetzt nicht alleine lassen."
„Sie wird nicht alleine sein, ich werde mich schon um sie kümmern."
„Oh, also wenn das so ist, dann... Rapunzel!" Die rothaarige Prinzessin hob das Kinn der Blonden sachte an. „Hey, ist es okay, wenn ich dich mit Kristoff mal kurz alleine lasse?", fragte sie, wobei sich ihr etwas verlegende Röte auf die Wangen legte, „Es ist nur so, dass ich noch etwas sehr Dringendes mit Elsa zu besprechen hätte und außerdem müsste ich mich sowieso... Nein, schon gut! Tu' einfach das, was Kristoff meinte, sei das Richtige jetzt." Anna schubste Rapunzel damit in Kristoffs Arme, wobei dieser einen Arm um deren Schultern legte und sie in das Zimmer zog, wo sich gleich darauf die schön bemalte Tür hinter ihnen schloss.
Daraufhin seufzte die arendellische Prinzessin nur laut auf und bemerkte jetzt die vielen Leute, die an ihr vorbeihasteten. Die Bediensteten trugen allerlei Stoffe, aber auch Esstabletts oder Kannen voll kostbarer und seltener Flüssigkeiten, die wohl ein atemberaubendes Festmahl versprechen ließen. Es bestand kein Zweifel, sie mussten für Kristoffs und ihre Hochzeit alle Hände voll zu tun haben.

Frozen & Tangled I: Beware the frozen HeartWhere stories live. Discover now