Dreizehn ◊ Niall

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Zayn hing immer noch ständig an seinem Handy. Liam saß zwar weniger als vorher am Handy, doch immer noch oft genug und wenn er es nicht tat, dann schaute er mich besorgt an. Ich wusste er meinte es gut, ich wusste er machte sich nur Sorgen um mich und es war ja auch meine Entscheidung gewesen, es ihm zu erzählen, aber es brachte mir rein gar nichts, wenn er mich ständig mit diesem mitleidigen Blick anschaute. Anderseits gab es auch nichts, dass mir helfen könnte, zumindest wusste ich nichts. Harry unternahm viel mit Louis und vor ein paar Tagen hätte mich das wahrscheinlich noch rasend eifersüchtig gemacht, aber seitdem ich, dass von Louis und Eleanor wusste, machte es mir relativ wenig aus. Louis war Harrys bester Freund und er brauchte ihn jetzt, denn alleine würde er das bestimmt nicht schaffen. Mir wurde etwas klar, das mich schockierte. Wir lebten an einander vorbei. Wir sahen uns alle jeden Tag, aber wir reden praktisch nie miteinander. Nicht so wie früher. Wir alle zusammen. Harry versuchte alles um Louis aufzuheitern. Zayn versuchte mittels Handy immer in Kontakt mit Perrie zu bleiben. Liam telefonierte entweder mit Sophia oder schaute mich besorgt an und so wie ich ihn kenne, dachte er wahrscheinlich die ganze Zeit darüber nach, wie er mir helfen konnte. Und ich. Ich versinke in Liebeskummer. Doch nicht nur das, ich mache mir auch Sorgen. Sorgen um Louis, dem es nach der Trennung richtig scheiße geht, Zayn, der Perrie so sehr vermisst, wie noch nie zuvor, Liam, der Sophia sicherlich genauso vermisst und sich jetzt gleichzeitig noch um mich Sorgen machen muss und sogar um Harry, das er es nicht alleine schafft Louis abzulenken, ihn aufzumuntern. Eins ist klar so kann es nicht weitergehen. „Alles okay Nialler?“ hörte ich Liams besorgte Stimme und spürte seine Hand auf meinem Knie. Ich schaute auf und nickte und schüttelte dann den Kopf. „Was ist los?“ „Nicht so wichtig.“ Er schaute mich skeptisch an. „Ist es wegen..“ „Nein.“ „Was ist es dann?“ Ich seufzte. Er würde keine Ruhe lassen, bevor er nicht wusste, was los war. „Ich..ich habe nur darüber nachgedacht, wie sehr sich alles verändert hat. Wie sehr wir uns alle verändert haben.“ „Und ist das schlimm?“ „Nicht alles.“ „Aber?“ „Aber ich finde es traurig, dass es zwischen uns nicht mehr so ist wie früher.“ „Was meinst du? Wir sind immer noch alle Freunde oder etwa nicht?“ „Doch klar. Aber schau dich doch mal um. Zayn hängt nur an seinem Handy. Louis und Harry machen fast nur noch Sachen zu zweit. Und du telefonierst entweder mit Sophia oder schaust mich die ganze Zeit an, als würdest du Angst haben, dass ich jeden Moment von einer Brücke springe. Wir sehen uns zwar ständig, aber wir ziehen alle unser eigenes Ding durch, kämpfen mit unseren Problemen alleine rum, obwohl es so viel leichter wäre, wenn wir sie gemeinsam dagegen kämpfen würden.“ Liam musterte mich nachdenklich und nickte dann. „Du hast recht. Ich..ich hab es bis jetzt noch nicht bemerkt, aber du hast recht.“ „Ich weiß.“ „Wir werden das ändern. Wir werden wieder mehr mit einander reden okay? Es wird wieder wie früher.“ sagte er und schaute sich um. „Hoffe ich.“ Es machte mir Angst, dass zu hören. Liam war es immer, der immer wusste was zu tun war. Liam war es immer, der überzeugt davon war, dass sich alles zum Guten wendete. Doch so war er nicht mehr. Er hatte Angst genauso wie ich, er war sich unsicher genauso wie ich und er machte sich Sorgen genauso wie ich. Ich wollte ihm sagen, dass alles gut wird, dass er sich keine Sorgen um mich machen musst, dass es mir bald wieder besser ging. Doch das wäre gelogen. Und Liam konnte ich nicht anlügen. Erstens weil ich ein zu schlechtes Gewissen hätte und zweitens weil er es sowieso sofort durchschaut hätte. Also sagte ich nichts und lächelte ihn einfach nur an. Er erwiderte mein Lächeln. Mein Blick fiel auf Harry, der uns irgendwie komisch anschaute, sein Blick war voller Wut und… Schmerz. War er…eifersüchtig?

Nein wieso sollte Harry eifersüchtig auf mich und Liam sein? Dafür hätte er keinerlei Grund und vor allem redeten wir nur mit einander. Und dann bemerkte ich es. Liams Hand, die immer noch auf meinem Knie lag. Konnte es sein, dass Liam…nein das war totaler Blödsinn. Schlag dir sowas sofort aus den Kopf Niall. Liam macht sich nur Sorgen um dich, dass ist alles. Aber was hatte Harrys Blick zu bedeuten? War es möglich, dass er vielleicht doch..nein dann hätte er mir keinen Korb gegeben. Es sei denn er versuchte seine Gefühle zu unterdrücken, wie ich es auch Jahre lang getan habe. Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte oder was ich fühlen sollte. Ich war verwirrter als je zuvor.

𝕤𝕥𝕣𝕠𝕟𝕘Where stories live. Discover now